Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 1. Berlin, 1789.
Wepfer erzählt in seinen Observat. medico-practic. Observ. 94 folgendes. D. Buoch schrieb im Monat April 1688 von Meßkirchen folgendes an mich. Jn einem benachbarten Kloster sind zwei Nonnen, welche im Schlafe wandeln, und fast alle Nächte mit offenen Augen das Kloster
Wepfer erzaͤhlt in seinen Observat. medico-practic. Observ. 94 folgendes. D. Buoch schrieb im Monat April 1688 von Meßkirchen folgendes an mich. Jn einem benachbarten Kloster sind zwei Nonnen, welche im Schlafe wandeln, und fast alle Naͤchte mit offenen Augen das Kloster <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0122" n="120"/><lb/> er zu der Zeit an, desto mehr zu traͤumen, wovon er, so lange er zur Nacht aufstand und arbeitete, frei gewesen. Die ihn bei Nacht wandern und lesen gesehen, haben versichert, daß er die Augen weit offen gehabt. Er selbst aber hat hoch betheuert, daß er gar nichts gesehen habe. (Wahrscheinlich hatte er auch dieß beim Aufwachen vergessen, daß er wirklich waͤhrend seinen naͤchtlichen Arbeiten Gebrauch von seinen Augen gemacht.) Die Traͤume, die er nachher bekam, heißt es weiter, waren gemeiniglich prophetisch. Er sahe in denselben seines Schwiegervaters, seiner Frauen, seines aͤltesten Sohnes und verschiedener Anverwandten Leichen so deutlich vorher, wie sie nachmals in der That bestellt und angeordnet wurden. So sagte er auch viele Dinge, die ihm jeden Tag uͤber begegnen wuͤrden, zum voraus, froͤhliche und traurige Begebenheiten, Streitigkeiten, Verlust, Gewinn und andre dergleichen; ja er wußte gemeiniglich die Stunde gewiß anzuzeigen, wenn solches geschehen wuͤrde.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#b">Wepfer</hi> erzaͤhlt in seinen <hi rendition="#b">Observat. medico-practic. Observ. 94</hi> folgendes. D. Buoch schrieb im Monat April 1688 von Meßkirchen folgendes an mich. Jn einem benachbarten Kloster sind zwei Nonnen, welche im Schlafe wandeln, und fast alle Naͤchte mit offenen Augen das Kloster<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0122]
er zu der Zeit an, desto mehr zu traͤumen, wovon er, so lange er zur Nacht aufstand und arbeitete, frei gewesen. Die ihn bei Nacht wandern und lesen gesehen, haben versichert, daß er die Augen weit offen gehabt. Er selbst aber hat hoch betheuert, daß er gar nichts gesehen habe. (Wahrscheinlich hatte er auch dieß beim Aufwachen vergessen, daß er wirklich waͤhrend seinen naͤchtlichen Arbeiten Gebrauch von seinen Augen gemacht.) Die Traͤume, die er nachher bekam, heißt es weiter, waren gemeiniglich prophetisch. Er sahe in denselben seines Schwiegervaters, seiner Frauen, seines aͤltesten Sohnes und verschiedener Anverwandten Leichen so deutlich vorher, wie sie nachmals in der That bestellt und angeordnet wurden. So sagte er auch viele Dinge, die ihm jeden Tag uͤber begegnen wuͤrden, zum voraus, froͤhliche und traurige Begebenheiten, Streitigkeiten, Verlust, Gewinn und andre dergleichen; ja er wußte gemeiniglich die Stunde gewiß anzuzeigen, wenn solches geschehen wuͤrde.
Wepfer erzaͤhlt in seinen Observat. medico-practic. Observ. 94 folgendes. D. Buoch schrieb im Monat April 1688 von Meßkirchen folgendes an mich. Jn einem benachbarten Kloster sind zwei Nonnen, welche im Schlafe wandeln, und fast alle Naͤchte mit offenen Augen das Kloster
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