Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 2. Berlin, 1788.
Das 44ste Kapitel handelt von seinen neuen Entdeckungen in der Dialektik, Arithmetik, Naturlehre, Moralphilosophie und Medicin. Darauf folgt im 45sten Kapitel das lange Verzeichniß seiner mathematischen, astronomischen, physischen, moralischen, vermischten, medicinischen, theologischen und andrer Schriften. Er erinnert noch einmal, daß er öfters im Traume zum Schreiben angereitzt worden sey, und daß ihn zugleich das Verlangen, seinen Namen zu verewigen, dahin vermogt habe. Ausser der ungeheuren Menge seiner noch vorhandenen Schriften hatte er im 37sten Jahre neun seiner Bücher ganz verbrannt, weil er einsahe, daß sie
Das 44ste Kapitel handelt von seinen neuen Entdeckungen in der Dialektik, Arithmetik, Naturlehre, Moralphilosophie und Medicin. Darauf folgt im 45sten Kapitel das lange Verzeichniß seiner mathematischen, astronomischen, physischen, moralischen, vermischten, medicinischen, theologischen und andrer Schriften. Er erinnert noch einmal, daß er oͤfters im Traume zum Schreiben angereitzt worden sey, und daß ihn zugleich das Verlangen, seinen Namen zu verewigen, dahin vermogt habe. Ausser der ungeheuren Menge seiner noch vorhandenen Schriften hatte er im 37sten Jahre neun seiner Buͤcher ganz verbrannt, weil er einsahe, daß sie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0101" n="101"/><lb/> Cardinal Morono geschrieben hatte, war mir ein Bogen davon auf die Erde gefallen. Jch war mißvergnuͤgt daruͤber, stehe auf, und siehe! das Blatt hebt sich zugleich mit mir in die Hoͤhe, fliegt nach dem Tische hin, und bleibt an seinem Querbalken emporgerichtet haͤngen. Voller Bewunderung rufe ich dem Roduͤlph, und zeige ihm den wunderbaren Vorfall; er sahe aber die Bewegung nicht, und ich habe nicht begreifen koͤnnen, was die Sache mag bedeutet haben.«</p> <p><persName ref="#ref0040"><note type="editorial">Cardano, Girolamo</note>Cardan</persName> erzaͤhlt in diesem Kapitel noch mehr dergleichen Histoͤrchen, und sagt am Ende desselben, daß er sehr viele nicht einmal beruͤhrt habe.</p> <p>Das 44ste Kapitel handelt von seinen neuen Entdeckungen in der Dialektik, Arithmetik, Naturlehre, Moralphilosophie und Medicin. Darauf folgt im 45sten Kapitel das lange Verzeichniß seiner mathematischen, astronomischen, physischen, moralischen, vermischten, medicinischen, theologischen und andrer Schriften. Er erinnert noch einmal, daß er oͤfters im Traume zum Schreiben angereitzt worden sey, und daß ihn zugleich das Verlangen, seinen Namen zu verewigen, dahin vermogt habe. Ausser der ungeheuren Menge seiner noch <choice><corr>vorhandenen</corr><sic>verhandenen</sic></choice> Schriften hatte er im 37sten Jahre neun seiner Buͤcher ganz verbrannt, weil er einsahe, daß sie<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [101/0101]
Cardinal Morono geschrieben hatte, war mir ein Bogen davon auf die Erde gefallen. Jch war mißvergnuͤgt daruͤber, stehe auf, und siehe! das Blatt hebt sich zugleich mit mir in die Hoͤhe, fliegt nach dem Tische hin, und bleibt an seinem Querbalken emporgerichtet haͤngen. Voller Bewunderung rufe ich dem Roduͤlph, und zeige ihm den wunderbaren Vorfall; er sahe aber die Bewegung nicht, und ich habe nicht begreifen koͤnnen, was die Sache mag bedeutet haben.«
Cardan erzaͤhlt in diesem Kapitel noch mehr dergleichen Histoͤrchen, und sagt am Ende desselben, daß er sehr viele nicht einmal beruͤhrt habe.
Das 44ste Kapitel handelt von seinen neuen Entdeckungen in der Dialektik, Arithmetik, Naturlehre, Moralphilosophie und Medicin. Darauf folgt im 45sten Kapitel das lange Verzeichniß seiner mathematischen, astronomischen, physischen, moralischen, vermischten, medicinischen, theologischen und andrer Schriften. Er erinnert noch einmal, daß er oͤfters im Traume zum Schreiben angereitzt worden sey, und daß ihn zugleich das Verlangen, seinen Namen zu verewigen, dahin vermogt habe. Ausser der ungeheuren Menge seiner noch vorhandenen Schriften hatte er im 37sten Jahre neun seiner Buͤcher ganz verbrannt, weil er einsahe, daß sie
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Zitationshilfe: | Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 2. Berlin, 1788, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0602_1788/101>, abgerufen am 27.07.2024. |