diese sonderbaren, oft sich widersprechenden Associationen genauer verfolgen können, wenn wir immer mit der Grundidee des Traums bekannt wären, an welche sich der ganze Traum ankettet. Aber eigentlich wissen wir nie mit Gewißheit, von welcher Jdee der Traum ausgegangen ist und mit welchen Nebenvorstellungen, die hernach wieder Hauptvorstellungen wurden, er sich verbunden hat. Daß jeder Traum aber würklich von einer gewissen Grundidee ausgehen müsse, ist wohl nicht zu bezweifeln, und daß eben diese Jdee gemeiniglich eine Folge von einer Bewegung in unsern innern oder äußern Organen sey.
Manche Leute behaupten, daß sie nie träumen. Lessing gehörte darunter. Allein ich glaube, daß sie ihre Träume ganz wieder vergessen, wenn sie aufwachen.
(Die Fortsetzung künftig.)
diese sonderbaren, oft sich widersprechenden Associationen genauer verfolgen koͤnnen, wenn wir immer mit der Grundidee des Traums bekannt waͤren, an welche sich der ganze Traum ankettet. Aber eigentlich wissen wir nie mit Gewißheit, von welcher Jdee der Traum ausgegangen ist und mit welchen Nebenvorstellungen, die hernach wieder Hauptvorstellungen wurden, er sich verbunden hat. Daß jeder Traum aber wuͤrklich von einer gewissen Grundidee ausgehen muͤsse, ist wohl nicht zu bezweifeln, und daß eben diese Jdee gemeiniglich eine Folge von einer Bewegung in unsern innern oder aͤußern Organen sey.
Manche Leute behaupten, daß sie nie traͤumen. Lessing gehoͤrte darunter. Allein ich glaube, daß sie ihre Traͤume ganz wieder vergessen, wenn sie aufwachen.
(Die Fortsetzung kuͤnftig.)
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diese sonderbaren, oft sich widersprechenden Associationen genauer verfolgen koͤnnen, wenn wir immer mit <hirendition="#b">der Grundidee des Traums</hi> bekannt waͤren, an welche sich der ganze Traum ankettet. Aber eigentlich wissen wir nie mit Gewißheit, von welcher Jdee der Traum ausgegangen ist und mit welchen Nebenvorstellungen, die hernach wieder Hauptvorstellungen wurden, er sich verbunden hat. Daß jeder Traum aber wuͤrklich von einer gewissen <hirendition="#b">Grundidee</hi> ausgehen muͤsse, ist wohl nicht zu bezweifeln, und daß eben diese Jdee gemeiniglich eine Folge von einer Bewegung in unsern innern oder aͤußern Organen sey.</p><p>Manche Leute behaupten, daß sie <hirendition="#b">nie</hi> traͤumen. Lessing gehoͤrte darunter. Allein ich glaube, daß sie ihre Traͤume ganz wieder vergessen, wenn sie aufwachen.</p><p>(Die Fortsetzung kuͤnftig.)</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
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diese sonderbaren, oft sich widersprechenden Associationen genauer verfolgen koͤnnen, wenn wir immer mit der Grundidee des Traums bekannt waͤren, an welche sich der ganze Traum ankettet. Aber eigentlich wissen wir nie mit Gewißheit, von welcher Jdee der Traum ausgegangen ist und mit welchen Nebenvorstellungen, die hernach wieder Hauptvorstellungen wurden, er sich verbunden hat. Daß jeder Traum aber wuͤrklich von einer gewissen Grundidee ausgehen muͤsse, ist wohl nicht zu bezweifeln, und daß eben diese Jdee gemeiniglich eine Folge von einer Bewegung in unsern innern oder aͤußern Organen sey.
Manche Leute behaupten, daß sie nie traͤumen. Lessing gehoͤrte darunter. Allein ich glaube, daß sie ihre Traͤume ganz wieder vergessen, wenn sie aufwachen.
(Die Fortsetzung kuͤnftig.)
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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 5, St. 2. Berlin, 1787, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0502_1787/102>, abgerufen am 22.07.2024.
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