Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 2. Berlin, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

6. Die Hähnische Litteralmethode.

Bei einer öffentlichen Prüfung fragte der Lehrer nach dieser Methode:

Was ist bei der christlichen Lehre zu merken?

Antw Erstens die Benennung.

Dies wurde von einem jeden langsam und deutlich ausgesprochen, und nachdem alle fertig waren, an die Tafel gezeichnet d. B.

Zweitens die Beschreibung

welches nun eben so wie das erste von einem jeden ausgesprochen, und alsdann an die Tafel die Buchstaben d. B. s. gezeichnet wurden.

Jndem nun die Kinder nach den Buchstaben auf der Tafel sahen, wurde das Ganze noch einmal durch jeden einzelnen wiederhohlt.

Nun folgte die Frage:

Welches ist die Beschreibung? (der christlichen Lehre.)

Antw Sie ist eine Sammlung --

Alle wiederhohlten dies nacheinander, und dann wurden an der Tafel die Buchstaben s. i. e. S. vorgezeichnet, und so die ganze Definition erst stückweise von allen hergesagt, die Anfangsbuchstaben jedes Worts auf die Tafel gebracht, und endlich das Ganze nochmals theilweise von allen wiederhohlt. --



6. Die Haͤhnische Litteralmethode.

Bei einer oͤffentlichen Pruͤfung fragte der Lehrer nach dieser Methode:

Was ist bei der christlichen Lehre zu merken?

Antw Erstens die Benennung.

Dies wurde von einem jeden langsam und deutlich ausgesprochen, und nachdem alle fertig waren, an die Tafel gezeichnet d. B.

Zweitens die Beschreibung

welches nun eben so wie das erste von einem jeden ausgesprochen, und alsdann an die Tafel die Buchstaben d. B. s. gezeichnet wurden.

Jndem nun die Kinder nach den Buchstaben auf der Tafel sahen, wurde das Ganze noch einmal durch jeden einzelnen wiederhohlt.

Nun folgte die Frage:

Welches ist die Beschreibung? (der christlichen Lehre.)

Antw Sie ist eine Sammlung —

Alle wiederhohlten dies nacheinander, und dann wurden an der Tafel die Buchstaben s. i. e. S. vorgezeichnet, und so die ganze Definition erst stuͤckweise von allen hergesagt, die Anfangsbuchstaben jedes Worts auf die Tafel gebracht, und endlich das Ganze nochmals theilweise von allen wiederhohlt. —


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <pb facs="#f0098" n="94"/><lb/><lb/>
        </div>
        <div>
          <head>6. Die Ha&#x0364;hnische Litteralmethode.</head><lb/>
          <note type="editorial">
            <bibl>
              <persName ref="#ref109"><note type="editorial"/>t..s..m</persName>
            </bibl>
          </note>
          <p>Bei einer o&#x0364;ffentlichen Pru&#x0364;fung fragte der Lehrer nach dieser Methode: </p>
          <p>Was ist bei der christlichen Lehre zu merken? </p>
          <p><hi rendition="#b">Antw</hi> Erstens <hi rendition="#b">die Benennung.</hi> </p>
          <p>Dies wurde von einem jeden langsam und deutlich ausgesprochen, und nachdem                         alle fertig waren, an die Tafel gezeichnet <hi rendition="#b">d. B.</hi> </p>
          <p>Zweitens die <hi rendition="#b">Beschreibung</hi> </p>
          <p>welches nun eben so wie das erste von einem jeden ausgesprochen, und alsdann                         an die Tafel die Buchstaben <hi rendition="#b">d. B. s.</hi> gezeichnet                         wurden. </p>
          <p>Jndem nun die Kinder nach den Buchstaben auf der Tafel sahen, wurde das Ganze                         noch einmal durch jeden einzelnen wiederhohlt. </p>
          <p>Nun folgte die Frage: </p>
          <p>Welches ist die <hi rendition="#b">Beschreibung?</hi> (der christlichen                         Lehre.) </p>
          <p> <hi rendition="#b">Antw Sie ist eine Sammlung &#x2014;</hi> </p>
          <p>Alle wiederhohlten dies nacheinander, und dann wurden an der Tafel die                         Buchstaben <hi rendition="#b">s. i. e. S.</hi> vorgezeichnet, und so die                         ganze Definition erst stu&#x0364;ckweise von allen hergesagt, die Anfangsbuchstaben                         jedes Worts auf die Tafel gebracht, und endlich das Ganze nochmals                         theilweise von allen wiederhohlt. &#x2014; </p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[94/0098] 6. Die Haͤhnische Litteralmethode. Bei einer oͤffentlichen Pruͤfung fragte der Lehrer nach dieser Methode: Was ist bei der christlichen Lehre zu merken? Antw Erstens die Benennung. Dies wurde von einem jeden langsam und deutlich ausgesprochen, und nachdem alle fertig waren, an die Tafel gezeichnet d. B. Zweitens die Beschreibung welches nun eben so wie das erste von einem jeden ausgesprochen, und alsdann an die Tafel die Buchstaben d. B. s. gezeichnet wurden. Jndem nun die Kinder nach den Buchstaben auf der Tafel sahen, wurde das Ganze noch einmal durch jeden einzelnen wiederhohlt. Nun folgte die Frage: Welches ist die Beschreibung? (der christlichen Lehre.) Antw Sie ist eine Sammlung — Alle wiederhohlten dies nacheinander, und dann wurden an der Tafel die Buchstaben s. i. e. S. vorgezeichnet, und so die ganze Definition erst stuͤckweise von allen hergesagt, die Anfangsbuchstaben jedes Worts auf die Tafel gebracht, und endlich das Ganze nochmals theilweise von allen wiederhohlt. —

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, University of Glasgow: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2015-06-09T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-06-09T11:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Die Umlautschreibung mit ›e‹ über dem Vokal wurden übernommen.
  • Die Majuskel I/J wurde nicht nach Lautwert transkribiert.
  • Verbessert wird nur bei eindeutigen Druckfehlern. Die editorischen Eingriffe sind stets nachgewiesen.
  • Zu Moritz’ Zeit war es üblich, bei mehrzeiligen Zitaten vor jeder Zeile Anführungsstriche zu setzen. Diese wiederholten Anführungsstriche des Originals werden stillschweigend getilgt.
  • Die Druckgestalt der Vorlagen (Absätze, Überschriften, Schriftgrade etc.) wird schematisiert wiedergegeben. Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Worteinfügungen der Herausgeber im edierten Text sowie Ergänzungen einzelner Buchstaben sind dokumentiert.
  • Die Originalseite wird als einzelne Seite in der Internetausgabe wiedergegeben. Von diesem Darstellungsprinzip wird bei langen, sich über mehr als eine Seite erstreckenden Fußnoten abgewichen. Die vollständige Fußnote erscheint in diesem Fall zusammenhängend an der ersten betreffenden Seite.
  • Die textkritischen Nachweise erfolgen in XML-Form nach dem DTABf-Schema: <choice><corr>[Verbesserung]</corr><sic>[Originaltext]</sic></choice> vorgenommen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0102_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0102_1783/98
Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 2. Berlin, 1783, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0102_1783/98>, abgerufen am 27.11.2024.