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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 2. Berlin, 1783.

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prägen, wenn er mit dieser Stimmung der Seele harmonirt.

Daß übrigens diese meine Auflösung ihre Unvollkommenheiten hat, sehe ich sehr deutlich ein, und zwar aus folgenden beiden Gründen.

1) Jch halte sie nicht für unrichtig, aber sie erschöpft die Sache nicht. Manches, dessen ich mich aus der Kindheit erinnere, läßt sich aus dem angegebenen Grunde nicht erklären.

2) Der Begrif, einer besondern Richtung der Seelenthätigkeit, ist höchstens klar, aber nichts weniger als deutlich. Jch wenigstens getraue mich nicht, ihn metaphysisch bis in seine ersten Bestandtheile aufzulösen und zu entwickeln.

Wie sehr würde ich mich freuen, wenn mein Versuch über diesen für die Seelenlehre und praktische Erziehungswissenschaft gewiß sehr wichtigen Gegenstand für andere Beobachter der menschlichen Seele eine Gelegenheit würde, diese Materie genauer und besser, als es meine Kräfte erlauben, zu untersuchen.

Fischer.



praͤgen, wenn er mit dieser Stimmung der Seele harmonirt.

Daß uͤbrigens diese meine Aufloͤsung ihre Unvollkommenheiten hat, sehe ich sehr deutlich ein, und zwar aus folgenden beiden Gruͤnden.

1) Jch halte sie nicht fuͤr unrichtig, aber sie erschoͤpft die Sache nicht. Manches, dessen ich mich aus der Kindheit erinnere, laͤßt sich aus dem angegebenen Grunde nicht erklaͤren.

2) Der Begrif, einer besondern Richtung der Seelenthaͤtigkeit, ist hoͤchstens klar, aber nichts weniger als deutlich. Jch wenigstens getraue mich nicht, ihn metaphysisch bis in seine ersten Bestandtheile aufzuloͤsen und zu entwickeln.

Wie sehr wuͤrde ich mich freuen, wenn mein Versuch uͤber diesen fuͤr die Seelenlehre und praktische Erziehungswissenschaft gewiß sehr wichtigen Gegenstand fuͤr andere Beobachter der menschlichen Seele eine Gelegenheit wuͤrde, diese Materie genauer und besser, als es meine Kraͤfte erlauben, zu untersuchen.

Fischer.


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[93/0097] praͤgen, wenn er mit dieser Stimmung der Seele harmonirt. Daß uͤbrigens diese meine Aufloͤsung ihre Unvollkommenheiten hat, sehe ich sehr deutlich ein, und zwar aus folgenden beiden Gruͤnden. 1) Jch halte sie nicht fuͤr unrichtig, aber sie erschoͤpft die Sache nicht. Manches, dessen ich mich aus der Kindheit erinnere, laͤßt sich aus dem angegebenen Grunde nicht erklaͤren. 2) Der Begrif, einer besondern Richtung der Seelenthaͤtigkeit, ist hoͤchstens klar, aber nichts weniger als deutlich. Jch wenigstens getraue mich nicht, ihn metaphysisch bis in seine ersten Bestandtheile aufzuloͤsen und zu entwickeln. Wie sehr wuͤrde ich mich freuen, wenn mein Versuch uͤber diesen fuͤr die Seelenlehre und praktische Erziehungswissenschaft gewiß sehr wichtigen Gegenstand fuͤr andere Beobachter der menschlichen Seele eine Gelegenheit wuͤrde, diese Materie genauer und besser, als es meine Kraͤfte erlauben, zu untersuchen. Fischer.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 2. Berlin, 1783, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0102_1783/97>, abgerufen am 27.11.2024.