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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 1. Berlin, 1793.

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solche, von der uns bekannt ist, daß sie in uns nach dem Gesetze der Jdeenassociation entstanden ist, wir mögen die Mittelideen und die ganze Verbindung genau kennen, oder auch nur überhaupt wissen, daß die Vorstellung die Folge der ihr vorhergegangenen in uns gewesen ist, als wenn wir z.B. uns auf etwas zu erinnern bemühen, so sind wir uns nicht aller Vorstellungen bewußt, welche wir durchwandert haben; aber wir wissen überhaupt, daß wir sie durchwandert haben, und daß die Erinnerung, wenn sie wirklich geschiehet, eine Folge aller vorhergegangenen gewesen, und nach dem Gesetze der Jdeenassociation in uns entstanden ist. Von einer Vorstellung dieser Art können wir erst glauben, daß sie außer uns eine Wirklichkeit habe, sobald wir von einer Einbildung wissen, daß sie sich in uns entsponnen hat, so wissen wir auch, daß sie nur in und nicht außer uns eine Wirklichkeit hat. Hingegen giebt es 2tens Vorstellungen, welche sich mit einemmahle uns aufdringen, ohne daß wir eine Spur eines vorhergegangenen Jdeengangs bemerken, welcher uns darauf


solche, von der uns bekannt ist, daß sie in uns nach dem Gesetze der Jdeenassociation entstanden ist, wir moͤgen die Mittelideen und die ganze Verbindung genau kennen, oder auch nur uͤberhaupt wissen, daß die Vorstellung die Folge der ihr vorhergegangenen in uns gewesen ist, als wenn wir z.B. uns auf etwas zu erinnern bemuͤhen, so sind wir uns nicht aller Vorstellungen bewußt, welche wir durchwandert haben; aber wir wissen uͤberhaupt, daß wir sie durchwandert haben, und daß die Erinnerung, wenn sie wirklich geschiehet, eine Folge aller vorhergegangenen gewesen, und nach dem Gesetze der Jdeenassociation in uns entstanden ist. Von einer Vorstellung dieser Art koͤnnen wir erst glauben, daß sie außer uns eine Wirklichkeit habe, sobald wir von einer Einbildung wissen, daß sie sich in uns entsponnen hat, so wissen wir auch, daß sie nur in und nicht außer uns eine Wirklichkeit hat. Hingegen giebt es 2tens Vorstellungen, welche sich mit einemmahle uns aufdringen, ohne daß wir eine Spur eines vorhergegangenen Jdeengangs bemerken, welcher uns darauf

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[104/0106] solche, von der uns bekannt ist, daß sie in uns nach dem Gesetze der Jdeenassociation entstanden ist, wir moͤgen die Mittelideen und die ganze Verbindung genau kennen, oder auch nur uͤberhaupt wissen, daß die Vorstellung die Folge der ihr vorhergegangenen in uns gewesen ist, als wenn wir z.B. uns auf etwas zu erinnern bemuͤhen, so sind wir uns nicht aller Vorstellungen bewußt, welche wir durchwandert haben; aber wir wissen uͤberhaupt, daß wir sie durchwandert haben, und daß die Erinnerung, wenn sie wirklich geschiehet, eine Folge aller vorhergegangenen gewesen, und nach dem Gesetze der Jdeenassociation in uns entstanden ist. Von einer Vorstellung dieser Art koͤnnen wir erst glauben, daß sie außer uns eine Wirklichkeit habe, sobald wir von einer Einbildung wissen, daß sie sich in uns entsponnen hat, so wissen wir auch, daß sie nur in und nicht außer uns eine Wirklichkeit hat. Hingegen giebt es 2tens Vorstellungen, welche sich mit einemmahle uns aufdringen, ohne daß wir eine Spur eines vorhergegangenen Jdeengangs bemerken, welcher uns darauf

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 1. Berlin, 1793, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01001_1793/106>, abgerufen am 22.11.2024.