Fido, Torquati Tassi Amynta, und Bo- narelli Phyllide, urtheilet er zwar/ daß sie sehr woll geschrieben. Aber er setzet hin- zu: Peccant in eo Itali fere omnes, quod quae afferunt, quamvis ut plurimum conje- cta belle sint & acute largamque habeant & felicem copiam sermonis atque rerum: tamen ad personarum indolem & ad id quod in una quaquere maxime decens est, in iis praesertim quae ad pastores pertinent, non satis accommodant. Eo accidit quod nimis fuse & abundanter dicant, quae di- cenda sibi proponunt, quod Italis sermo per sese bene locuples sit & copiosus eam- que proferat ex se verborum vim & abun- dantiam, in qua modum tenere dissicile sit. Quod tamen vitium est in poeta praesertim pastorali non modiocre. Den Ronsard lobt er zwar/ daß er die Einfallt der Hir- ten auch in der Redensart außgedrückt/ aber er tadelt an ihm die weitläufftigkeit. In demselbigen Buche wird von den Ei- genschafften eines Bucolici Carminis so herrlich und außführlich gehandelt/ daß
nichts
Das XVI. Cap. Von den
Fido, Torquati Taſſi Amynta, und Bo- narelli Phyllide, urtheilet er zwar/ daß ſie ſehr woll geſchrieben. Aber er ſetzet hin- zu: Peccant in eo Itali fere omnes, quod quæ afferunt, quamvis ut plurimum conje- cta belle ſint & acutè largamque habeant & felicem copiam ſermonis atque rerum: tamen ad perſonarum indolem & ad id quod in una quaquere maximè decens eſt, in iis præſertim quæ ad paſtores pertinent, non ſatis accommodant. Eò accidit quod nimis fuſè & abundanter dicant, quæ di- cenda ſibi proponunt, quod Italis ſermo per ſeſe bene locuples ſit & copioſus eam- que proferat ex ſe verborum vim & abun- dantiam, in quâ modum tenere diſſicile ſit. Quod tamen vitium eſt in poetâ præſertim paſtorali non modiocre. Den Ronſard lobt er zwar/ daß er die Einfallt der Hir- ten auch in der Redensart außgedruͤckt/ aber er tadelt an ihm die weitlaͤufftigkeit. In demſelbigen Buche wird von den Ei- genſchafften eines Bucolici Carminis ſo herrlich und außfuͤhrlich gehandelt/ daß
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Das XVI. Cap. Von den
Fido, Torquati Taſſi Amynta, und Bo-
narelli Phyllide, urtheilet er zwar/ daß ſie
ſehr woll geſchrieben. Aber er ſetzet hin-
zu: Peccant in eo Itali fere omnes, quod
quæ afferunt, quamvis ut plurimum conje-
cta belle ſint & acutè largamque habeant
& felicem copiam ſermonis atque rerum:
tamen ad perſonarum indolem & ad id
quod in una quaquere maximè decens eſt,
in iis præſertim quæ ad paſtores pertinent,
non ſatis accommodant. Eò accidit quod
nimis fuſè & abundanter dicant, quæ di-
cenda ſibi proponunt, quod Italis ſermo
per ſeſe bene locuples ſit & copioſus eam-
que proferat ex ſe verborum vim & abun-
dantiam, in quâ modum tenere diſſicile ſit.
Quod tamen vitium eſt in poetâ præſertim
paſtorali non modiocre. Den Ronſard
lobt er zwar/ daß er die Einfallt der Hir-
ten auch in der Redensart außgedruͤckt/
aber er tadelt an ihm die weitlaͤufftigkeit.
In demſelbigen Buche wird von den Ei-
genſchafften eines Bucolici Carminis ſo
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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 746. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/758>, abgerufen am 18.05.2024.
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