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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Erfindungen.
macht der unterschiedliche Gebrauch der
Sprachen/ wiewoll man von dem Feu-
erspeienden Berge AEtna im Teutschen
dasselbe sagen kan. Es hat Josephus
Baptista,
dessen wir droben gedacht/ die
latinismos sehr glücklich in der Italianni-
schen Poesie gebraucht wie Nicol. Crasl. in
Elogi d' huomini litterati part. 1. p.
337. be-
zeuget: Parue, sagt er/ ad alcuni che i
suoi latinismi gli porgessero qualche nota
di reprensione. Ma egli di cotesti si ri-
de, que nulla conoscono la vaghezza di
quelle idee, delle quali come opulentissi-
ma matrona pomposamente allan da la
lingua latina, e senza le quali povera me-
schina rimarebbe l' Italica.
In allen Din-
gen muß Maasse gehalten werden. Man
muß allezeit auff den Gebrauch und die
Eigenschafft der Sprachen sehen. Wo
dieses nicht geschieht/ kan man mit dem-
selben es verderben/ damit mans gut zu
zu machen vermeinet. Die Frantzosen
haben auch in ihrer Sprache die Italicis-
mos
bißweilen nicht zum besten ange-

bracht:
t t 5

Erfindungen.
macht der unterſchiedliche Gebrauch der
Sprachen/ wiewoll man von dem Feu-
erſpeienden Berge Ætnâ im Teutſchen
daſſelbe ſagen kan. Es hat Joſephus
Baptiſta,
deſſen wir droben gedacht/ die
latiniſmos ſehr gluͤcklich in der Italiāni-
ſchen Poeſie gebraucht wie Nicol. Craſl. in
Elogi d’ huomini litterati part. 1. p.
337. be-
zeuget: Parue, ſagt er/ ad alcuni che i
ſuoi latiniſmi gli porgeſſero qualche nota
di reprenſione. Ma egli di coteſti ſi ri-
de, que nulla conoſcono la vaghezza di
quelle idee, delle quali come opulentiſſi-
ma matrona pompoſamente allan da la
lingua latina, e ſenza le quali povera me-
ſchina rimarebbe l’ Italica.
In allen Din-
gen muß Maaſſe gehalten werden. Man
muß allezeit auff den Gebrauch und die
Eigenſchafft der Sprachen ſehen. Wo
dieſes nicht geſchieht/ kan man mit dem-
ſelben es verderben/ damit mans gut zu
zu machen vermeinet. Die Frantzoſen
haben auch in ihrer Sprache die Italiciſ-
mos
bißweilen nicht zum beſten ange-

bracht:
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[665/0677] Erfindungen. macht der unterſchiedliche Gebrauch der Sprachen/ wiewoll man von dem Feu- erſpeienden Berge Ætnâ im Teutſchen daſſelbe ſagen kan. Es hat Joſephus Baptiſta, deſſen wir droben gedacht/ die latiniſmos ſehr gluͤcklich in der Italiāni- ſchen Poeſie gebraucht wie Nicol. Craſl. in Elogi d’ huomini litterati part. 1. p. 337. be- zeuget: Parue, ſagt er/ ad alcuni che i ſuoi latiniſmi gli porgeſſero qualche nota di reprenſione. Ma egli di coteſti ſi ri- de, que nulla conoſcono la vaghezza di quelle idee, delle quali come opulentiſſi- ma matrona pompoſamente allan da la lingua latina, e ſenza le quali povera me- ſchina rimarebbe l’ Italica. In allen Din- gen muß Maaſſe gehalten werden. Man muß allezeit auff den Gebrauch und die Eigenſchafft der Sprachen ſehen. Wo dieſes nicht geſchieht/ kan man mit dem- ſelben es verderben/ damit mans gut zu zu machen vermeinet. Die Frantzoſen haben auch in ihrer Sprache die Italiciſ- mos bißweilen nicht zum beſten ange- bracht: t t 5

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/677>, abgerufen am 23.11.2024.