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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das V. Cap. Von der Prosodia
schen Phaleuci. Joh. Gerh. Vossi meldet Inst.
Orat. lib. 5. c. 5. p.
329. daß er im Niederländi-
schen auch dergleichen gemacht. Es hat auch
Aquilonius in seiner Manuductione ad Poe-
sin Danicam
insonderheit sich bemühet
die Lateinische art zu Poetisiren seinen
Landsleuten beliebt zu machen/ wie er
dann viel genera Metrorum Latinorum in
Dänischer Sprache angeführet/ und unter
andern ein Heroicun auff die Stad Malmö/
so zimlich weitläufftig ist. Das Vater
Unser hat er in einem Phaleuco Carmine
verfasset welches also lautet:
Fader milde der Himmelen besid der/
Nafnit vaere dit immer aerit hos os/
Os dit Rige bekomme lad oc infa/
Oc din Ville begas her oc forholdis/
Som den skeride Land her ofven erre.
Vort Brod daglige gif met al behsring.
Vor Skyld bortleg oc ey betale/ som vi
Oc strax Skyldener alle vil benade/
Fra Fristelse bevare lengo/ fra alt [o]nt
Rigit thi dit er/ aevig AEre/ Loff/ Prijs/
Mact oc Herlighed/ immer nden ende.

Wir lassen zwar einem jedem in diesem
Wercke seine überflüssige Gedancken. Ich
halte aber/ daß es eine vergebliche Ar-

beit

Das V. Cap. Von der Proſodia
ſchen Phaleuci. Joh. Gerh. Voſſiꝰ meldet Inſt.
Orat. lib. 5. c. 5. p.
329. daß er im Niederlaͤndi-
ſchen auch dergleichē gemacht. Es hat auch
Aquilonius in ſeiner Manuductione ad Poe-
ſin Danicam
inſonderheit ſich bemuͤhet
die Lateiniſche art zu Poetiſiren ſeinen
Landsleuten beliebt zu machen/ wie er
dann viel genera Metrorum Latinorum in
Daͤniſcher Sprache angefuͤhret/ uñ unter
andern ein Heroicū auff die Stad Malmoͤ/
ſo zimlich weitlaͤufftig iſt. Das Vater
Unſer hat er in einem Phaleuco Carmine
verfaſſet welches alſo lautet:
Fader milde der Himmelen beſid der/
Nafnit være dit immer ærit hos os/
Os dit Rige bekomme lad oc infa/
Oc din Ville begas her oc forholdis/
Som den ſkeride Land her ofven erre.
Vort Brod daglige gif met al behsring.
Vor Skyld bortleg oc ey betale/ ſom vi
Oc ſtrax Skyldener alle vil benade/
Fra Friſtelſe bevare lengo/ fra alt [o]nt
Rigit thi dit er/ ævig Ære/ Loff/ Prijs/
Mact oc Herlighed/ immer nden ende.

Wir laſſen zwar einem jedem in dieſem
Wercke ſeine uͤberfluͤſſige Gedancken. Ich
halte aber/ daß es eine vergebliche Ar-

beit
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[536/0548] Das V. Cap. Von der Proſodia ſchen Phaleuci. Joh. Gerh. Voſſiꝰ meldet Inſt. Orat. lib. 5. c. 5. p. 329. daß er im Niederlaͤndi- ſchen auch dergleichē gemacht. Es hat auch Aquilonius in ſeiner Manuductione ad Poe- ſin Danicam inſonderheit ſich bemuͤhet die Lateiniſche art zu Poetiſiren ſeinen Landsleuten beliebt zu machen/ wie er dann viel genera Metrorum Latinorum in Daͤniſcher Sprache angefuͤhret/ uñ unter andern ein Heroicū auff die Stad Malmoͤ/ ſo zimlich weitlaͤufftig iſt. Das Vater Unſer hat er in einem Phaleuco Carmine verfaſſet welches alſo lautet: Fader milde der Himmelen beſid der/ Nafnit være dit immer ærit hos os/ Os dit Rige bekomme lad oc infa/ Oc din Ville begas her oc forholdis/ Som den ſkeride Land her ofven erre. Vort Brod daglige gif met al behsring. Vor Skyld bortleg oc ey betale/ ſom vi Oc ſtrax Skyldener alle vil benade/ Fra Friſtelſe bevare lengo/ fra alt ont Rigit thi dit er/ ævig Ære/ Loff/ Prijs/ Mact oc Herlighed/ immer nden ende. Wir laſſen zwar einem jedem in dieſem Wercke ſeine uͤberfluͤſſige Gedancken. Ich halte aber/ daß es eine vergebliche Ar- beit

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/548>, abgerufen am 24.08.2024.