Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Poeterey andern Zeit. wie er selbst in seinen rebus Germaniciserzehlet. Hernach hat es Matthias Fla- cius Illyricus zu Basel heraußgegeben unter dieser Uberschrifft Ottfridi Evange- lium, liber veterum Germanorum Gram- maticae, poeseos, theologiae praeclarum mo- numentum. Mit dieser Edition ist der Herr Lambecius lib. 2. comm. de Bibl. Vin- dobonensi c. 5. nicht zu frieden/ weil er sie vor gantz unvollkommen hält/ und sehr viel Fehler darin angemercket. Er hat eine dreyfache Vorrede: die eine lautet an Salomon einen Bischoff zu Costnitz: die andere an König Ludewig beide in Teut- schen Versen/ deren erste Buchstaben wenn sie zusammen gelesen werden einen absonderlichen Verstand machen: welche Carmina bey den Griechen Akrosikha genant worden: die dritte an den Ertzbischoff zu Meintz Luitbert in Lateinischer Sprache. Worinnen er zu verstehen gibt/ daß er auff Bitte seiner Brüder und der Kay- serin Judithae, der vor andern Weltli- chen und unflantigen Gedichten geeckelt die
Poeterey andern Zeit. wie er ſelbſt in ſeinen rebus Germaniciserzehlet. Hernach hat es Matthias Fla- cius Illyricus zu Baſel heraußgegeben unter dieſer Uberſchrifft Ottfridi Evange- lium, liber veterum Germanorum Gram- maticæ, poëſeos, theologiæ præclarum mo- numentum. Mit dieſer Edition iſt der Herr Lambecius lib. 2. comm. de Bibl. Vin- dobonenſi c. 5. nicht zu frieden/ weil er ſie vor gantz unvollkommen haͤlt/ und ſehr viel Fehler darin angemercket. Er hat eine dreyfache Vorrede: die eine lautet an Salomon einen Biſchoff zu Coſtnitz: die andere an Koͤnig Ludewig beide in Teut- ſchen Verſen/ deren erſte Buchſtaben wenn ſie zuſammen geleſen werden einen abſonderlichen Verſtand machen: welche Carmina bey den Gꝛiechen Ακρόςιχα genant worden: die dritte an den Ertzbiſchoff zu Meintz Luitbert in Lateiniſcher Sprache. Worinnen er zu verſtehen gibt/ daß er auff Bitte ſeiner Bruͤder und der Kay- ſerin Judithæ, der vor andern Weltli- chen und unflātigen Gedichten geeckelt die
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Poeterey andern Zeit.
wie er ſelbſt in ſeinen rebus Germanicis
erzehlet. Hernach hat es Matthias Fla-
cius Illyricus zu Baſel heraußgegeben
unter dieſer Uberſchrifft Ottfridi Evange-
lium, liber veterum Germanorum Gram-
maticæ, poëſeos, theologiæ præclarum mo-
numentum. Mit dieſer Edition iſt der
Herr Lambecius lib. 2. comm. de Bibl. Vin-
dobonenſi c. 5. nicht zu frieden/ weil er ſie
vor gantz unvollkommen haͤlt/ und ſehr
viel Fehler darin angemercket. Er hat eine
dreyfache Vorrede: die eine lautet an
Salomon einen Biſchoff zu Coſtnitz: die
andere an Koͤnig Ludewig beide in Teut-
ſchen Verſen/ deren erſte Buchſtaben
wenn ſie zuſammen geleſen werden einen
abſonderlichen Verſtand machen: welche
Carmina bey den Gꝛiechen Ακρόςιχα genant
worden: die dritte an den Ertzbiſchoff zu
Meintz Luitbert in Lateiniſcher Sprache.
Worinnen er zu verſtehen gibt/ daß er
auff Bitte ſeiner Bruͤder und der Kay-
ſerin Judithæ, der vor andern Weltli-
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