Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Das VI. Cap. Von der Teutschen auch einige aus den Aventino an/ daßsolcher Thon der lermenden und stür- menden Barrit geheissen/ davon noch ein Spiel das Baarlauffen verhan- den. Es sey dem nun wie es wolle/ so ist endlich unsere Meinung so gewiß/ wo nicht gewisser/ als der jenigen/ die es vom Schwedischen Barda herführen. Inson- derheit da Vegetius und Ammianus Marcellinus mercklich unser Meinung zu hülffe kommen. Uber dem könte jemand noch zweiffeln/ ob es nothwendig sey aus des Taciti Worten diese Meinung zu fas- sen/ daß die Teutschen es Barritum ge- nennet/ denn die Worte quem Barritum vocant, können wol auff die Römer ge- deutet werden/ daß die Römer den Schall also genennet von den Barris oder Elephanten/ qui barrire dicuntur. Aber es sein die außdruckliche Worte bey dem Ammiano Marcellino, daß die Barbari den Schall barritum nennen. Daß ich auff die alten Heldengesannge wieder komme: so ist kein Zweiffel/ daß sie viele schö- ne
Das VI. Cap. Von der Teutſchen auch einige aus den Aventino an/ daßſolcher Thon der lermenden und ſtuͤr- menden Barrit geheiſſen/ davon noch ein Spiel das Baarlauffen verhan- den. Es ſey dem nun wie es wolle/ ſo iſt endlich unſere Meinung ſo gewiß/ wo nicht gewiſſer/ als der jenigen/ die es vom Schwediſchen Barda herfuͤhren. Inſon- derheit da Vegetius und Ammianus Marcellinus mercklich unſer Meinung zu huͤlffe kommen. Uber dem koͤnte jemand noch zweiffeln/ ob es nothwendig ſey aus des Taciti Worten dieſe Meinung zu faſ- ſen/ daß die Teutſchen es Barritum ge- nennet/ denn die Worte quem Barritum vocant, koͤnnen wol auff die Roͤmer ge- deutet werden/ daß die Roͤmer den Schall alſo genennet von den Barris oder Elephanten/ qui barrire dicuntur. Aber es ſein die außdruckliche Worte bey dem Ammiano Marcellino, daß die Barbari den Schall barritum nennen. Daß ich auff die alten Heldengeſānge wieder komme: ſo iſt kein Zweiffel/ daß ſie viele ſchoͤ- ne
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Das VI. Cap. Von der Teutſchen
auch einige aus den Aventino an/ daß
ſolcher Thon der lermenden und ſtuͤr-
menden Barrit geheiſſen/ davon noch
ein Spiel das Baarlauffen verhan-
den. Es ſey dem nun wie es wolle/ ſo
iſt endlich unſere Meinung ſo gewiß/ wo
nicht gewiſſer/ als der jenigen/ die es vom
Schwediſchen Barda herfuͤhren. Inſon-
derheit da Vegetius und Ammianus
Marcellinus mercklich unſer Meinung
zu huͤlffe kommen. Uber dem koͤnte jemand
noch zweiffeln/ ob es nothwendig ſey aus
des Taciti Worten dieſe Meinung zu faſ-
ſen/ daß die Teutſchen es Barritum ge-
nennet/ denn die Worte quem Barritum
vocant, koͤnnen wol auff die Roͤmer ge-
deutet werden/ daß die Roͤmer den
Schall alſo genennet von den Barris oder
Elephanten/ qui barrire dicuntur. Aber
es ſein die außdruckliche Worte bey dem
Ammiano Marcellino, daß die Barbari den
Schall barritum nennen. Daß ich auff
die alten Heldengeſānge wieder komme:
ſo iſt kein Zweiffel/ daß ſie viele ſchoͤ-
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Zitationshilfe: | Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/312>, abgerufen am 16.02.2025. |