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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das II. Cap. Von der Italiäner
seinen Ruhm verkleinern wollen. Mambrunus,
Sangenesius
urtheilen auch nicht zum besten von
ihm. Welche aber nicht in allen zu billigen sein.
Guarini Hirtenspiel Pastor Fido. Christian Hoff-
mans teutsche Ubersetzung. Ist auch von Unter-
schiedlichen bestritten und verthädiget worden.
Marini grosses Lob auß dem Lor. Crasso. Sein
Adonis von etzlichen gelobet/ von andern getadelt. Ist
all zu frey und ungebunden in seiner Poesi. Gaudentii
Verthädigung komt ihm hierin wenig zu staat. Ur-
theil von den Oden des Chiabrera: von Girolamo
Preti
und Fulvio Testi. Augustini Mascardi Urtheil
von den Italiänischen Poeten. Italiäner sein nach-
läßig in auffzeichnung ihrer Poeten. Gregorio Leti.
Die Italiänische Sprache ist woll außgeübet. Vo-
cabularium della Crusca
wird gerühmt.

WIr kommen von den Frantzosen
zu den Italiänern/ als welche
von jenen das Muster ihrer Ticht-
Kunst genommen/ wie sie selbst gestehen
müssen/ und wir schon in vorigen Cap.
angeführet. Es ist die Italiänische Spra-
che eine unechte Gebuhrt der Lateini-
schen/ durch Vermischung mit der Gothi-
schen gezeuget. Welche wie ungestallt

sie

Das II. Cap. Von der Italiaͤner
ſeinen Ruhm verkleinern wollen. Mambrunus,
Sangeneſius
urtheilen auch nicht zum beſten von
ihm. Welche aber nicht in allen zu billigen ſein.
Guarini Hirtenſpiel Paſtor Fido. Chriſtian Hoff-
mans teutſche Uberſetzung. Iſt auch von Unter-
ſchiedlichen beſtritten und verthaͤdiget worden.
Marini groſſes Lob auß dem Lor. Craſſo. Sein
Adonis von etzlichen gelobet/ von andern getadelt. Iſt
all zu frey und ungebunden in ſeiner Poëſi. Gaudentii
Verthaͤdigung komt ihm hierin wenig zu ſtaat. Ur-
theil von den Oden des Chiabrera: von Girolamo
Preti
und Fulvio Teſti. Auguſtini Maſcardi Urtheil
von den Italiaͤniſchen Poeten. Italiaͤner ſein nach-
laͤßig in auffzeichnung ihrer Poeten. Gregorio Leti.
Die Italiaͤniſche Sprache iſt woll außgeuͤbet. Vo-
cabularium della Cruſca
wird geruͤhmt.

WIr kommen von den Frantzoſen
zu den Italiaͤnern/ als welche
von jenen das Muſter ihrer Ticht-
Kunſt genommen/ wie ſie ſelbſt geſtehen
muͤſſen/ und wir ſchon in vorigen Cap.
angefuͤhret. Es iſt die Italiaͤniſche Spra-
che eine unechte Gebuhrt der Lateini-
ſchen/ durch Vermiſchung mit der Gothi-
ſchen gezeuget. Welche wie ungeſtallt

ſie
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[182/0194] Das II. Cap. Von der Italiaͤner ſeinen Ruhm verkleinern wollen. Mambrunus, Sangeneſius urtheilen auch nicht zum beſten von ihm. Welche aber nicht in allen zu billigen ſein. Guarini Hirtenſpiel Paſtor Fido. Chriſtian Hoff- mans teutſche Uberſetzung. Iſt auch von Unter- ſchiedlichen beſtritten und verthaͤdiget worden. Marini groſſes Lob auß dem Lor. Craſſo. Sein Adonis von etzlichen gelobet/ von andern getadelt. Iſt all zu frey und ungebunden in ſeiner Poëſi. Gaudentii Verthaͤdigung komt ihm hierin wenig zu ſtaat. Ur- theil von den Oden des Chiabrera: von Girolamo Preti und Fulvio Teſti. Auguſtini Maſcardi Urtheil von den Italiaͤniſchen Poeten. Italiaͤner ſein nach- laͤßig in auffzeichnung ihrer Poeten. Gregorio Leti. Die Italiaͤniſche Sprache iſt woll außgeuͤbet. Vo- cabularium della Cruſca wird geruͤhmt. WIr kommen von den Frantzoſen zu den Italiaͤnern/ als welche von jenen das Muſter ihrer Ticht- Kunſt genommen/ wie ſie ſelbſt geſtehen muͤſſen/ und wir ſchon in vorigen Cap. angefuͤhret. Es iſt die Italiaͤniſche Spra- che eine unechte Gebuhrt der Lateini- ſchen/ durch Vermiſchung mit der Gothi- ſchen gezeuget. Welche wie ungeſtallt ſie

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/194>, abgerufen am 27.04.2024.