Hanns. Ja, wenns der Herr haben woll- te, bin ichs schon zufrieden.
Werber. Ey, das bitt ich mir aus! Du must da bleiben, Hanns, hättest du das ein paar Stunden eher bedacht! Jetzt gehts nicht mehr an.
Mutter. Was? Jhr wollt mir meinen Sohn nicht lassen? Jst das auch erlaubt? Er muß mirs Feld bauen! Jch bin ein armes Weib!
Werber. Ja, das geht mich nichts an. Er ist selbst zu mir gekommen, und muß mit mir fort.
Mutter. Jch will ihm ja seine Kathrine lassen! Er soll sie noch heut haben! Komm nur!
Werber. Fort! oder ich will euch was anders sagen! Er soll mit in Krieg!
Mutter. Jn den Krieg, wo man d' Leute todt schlägt? Nein, das thu ich nicht! Es ist mein einziger Sohn. Hab sonst keinen Men- schen auf der Welt!
Hanns. Laß seyn, Mutter! 's hilft nichts. Jch muß halt schon mit fort!
Mutter. Nein, du sollst nicht! sag ich. Jch will dich loskaufen. Was muß ich für ihn geben?
Hanns. Ja, wenns der Herr haben woll- te, bin ichs ſchon zufrieden.
Werber. Ey, das bitt ich mir aus! Du muſt da bleiben, Hanns, haͤtteſt du das ein paar Stunden eher bedacht! Jetzt gehts nicht mehr an.
Mutter. Was? Jhr wollt mir meinen Sohn nicht laſſen? Jſt das auch erlaubt? Er muß mirs Feld bauen! Jch bin ein armes Weib!
Werber. Ja, das geht mich nichts an. Er iſt ſelbſt zu mir gekommen, und muß mit mir fort.
Mutter. Jch will ihm ja ſeine Kathrine laſſen! Er ſoll ſie noch heut haben! Komm nur!
Werber. Fort! oder ich will euch was anders ſagen! Er ſoll mit in Krieg!
Mutter. Jn den Krieg, wo man d’ Leute todt ſchlaͤgt? Nein, das thu ich nicht! Es iſt mein einziger Sohn. Hab ſonſt keinen Men- ſchen auf der Welt!
Hanns. Laß ſeyn, Mutter! ’s hilft nichts. Jch muß halt ſchon mit fort!
Mutter. Nein, du ſollſt nicht! ſag ich. Jch will dich loskaufen. Was muß ich fuͤr ihn geben?
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Hanns. Ja, wenns der Herr haben woll-
te, bin ichs ſchon zufrieden.
Werber. Ey, das bitt ich mir aus! Du
muſt da bleiben, Hanns, haͤtteſt du das ein paar
Stunden eher bedacht! Jetzt gehts nicht mehr an.
Mutter. Was? Jhr wollt mir meinen
Sohn nicht laſſen? Jſt das auch erlaubt? Er
muß mirs Feld bauen! Jch bin ein armes Weib!
Werber. Ja, das geht mich nichts an. Er
iſt ſelbſt zu mir gekommen, und muß mit mir
fort.
Mutter. Jch will ihm ja ſeine Kathrine
laſſen! Er ſoll ſie noch heut haben! Komm nur!
Werber. Fort! oder ich will euch was
anders ſagen! Er ſoll mit in Krieg!
Mutter. Jn den Krieg, wo man d’ Leute
todt ſchlaͤgt? Nein, das thu ich nicht! Es iſt
mein einziger Sohn. Hab ſonſt keinen Men-
ſchen auf der Welt!
Hanns. Laß ſeyn, Mutter! ’s hilft nichts.
Jch muß halt ſchon mit fort!
Mutter. Nein, du ſollſt nicht! ſag ich.
Jch will dich loskaufen. Was muß ich fuͤr ihn
geben?
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Miller, Johann Martin: Siegwart. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/miller_siegwart02_1776/9>, abgerufen am 24.11.2024.
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