Miller, Johann Martin: Siegwart. Bd. 1. Leipzig, 1776.Da, wenn wir in ein Kloster kamen; wie der Blitz, war alles rein weg! -- Und, in den Non- nenklöstern? -- O, da denk ich, wird man noch eine Zeitlang an uns denken. Uh, wenn ich so eine Nonne kriegt,! 's Maul wässert mir noch. -- Aber, Jung, ich bitt dich um alles in der Welt willen, wie bist du auf den rasenden Einfall kom- men? Hast so herrliche Gaben, und willt sie all in ein' abgeschabte Kutt 'nein stecken -- Sap- perment! Ein Jäger ist doch ein andres Ding! Nicht wahr, Fritz? Du hältsts auch mit mir? Red ihm's doch aus! Kronhelm. Jch glaube wohl, Papa, daß Veit. 'S ist erlogen, sag ich! habs schon Da, wenn wir in ein Kloſter kamen; wie der Blitz, war alles rein weg! — Und, in den Non- nenkloͤſtern? — O, da denk ich, wird man noch eine Zeitlang an uns denken. Uh, wenn ich ſo eine Nonne kriegt,! ’s Maul waͤſſert mir noch. — Aber, Jung, ich bitt dich um alles in der Welt willen, wie biſt du auf den raſenden Einfall kom- men? Haſt ſo herrliche Gaben, und willt ſie all in ein’ abgeſchabte Kutt ’nein ſtecken — Sap- perment! Ein Jaͤger iſt doch ein andres Ding! Nicht wahr, Fritz? Du haͤltſts auch mit mir? Red ihm’s doch aus! Kronhelm. Jch glaube wohl, Papa, daß Veit. ’S iſt erlogen, ſag ich! habs ſchon <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0269" n="265"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Da, wenn wir in ein Kloſter kamen; wie der<lb/> Blitz, war alles rein weg! — Und, in den Non-<lb/> nenkloͤſtern? — O, da denk ich, wird man noch<lb/> eine Zeitlang an uns denken. Uh, wenn ich ſo<lb/> eine Nonne kriegt,! ’s Maul waͤſſert mir noch. —<lb/> Aber, Jung, ich bitt dich um alles in der Welt<lb/> willen, wie biſt du auf den raſenden Einfall kom-<lb/> men? Haſt ſo herrliche Gaben, und willt ſie all<lb/> in ein’ abgeſchabte Kutt ’nein ſtecken — Sap-<lb/> perment! Ein Jaͤger iſt doch ein andres Ding!<lb/> Nicht wahr, <hi rendition="#fr">Fritz?</hi> Du haͤltſts auch mit mir?<lb/> Red ihm’s doch aus!</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Kronhelm.</hi> Jch glaube wohl, Papa, daß<lb/> er was beſſers werden koͤnnte; aber ein Geiſtli-<lb/> cher kann doch auch ein ehrlicher Mann bleiben,<lb/> wenn ers vorher iſt.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Veit.</hi> ’S iſt erlogen, ſag ich! habs ſchon<lb/> vorhin g’ſagt, keiner iſt nichts nutz! Da ſchimp-<lb/> fen ſie dir auf den alten Nimrod, blos weil er<lb/> ein ſtattlicher Jaͤger war. Und auf uns poltern<lb/> ſie auch von der Kanzel runter. Jch denk oft,<lb/> ich koͤnns nicht aushalten, und muß ’nauf ſchieſ-<lb/> ſen. Die Teufelskerl thun mir jaͤhrlich um<lb/> mehr, als hundert Gulden Schaden. Da, wenn<lb/> ein Wilderer ’s Hochwild aus’m Forſt wegſchießt,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [265/0269]
Da, wenn wir in ein Kloſter kamen; wie der
Blitz, war alles rein weg! — Und, in den Non-
nenkloͤſtern? — O, da denk ich, wird man noch
eine Zeitlang an uns denken. Uh, wenn ich ſo
eine Nonne kriegt,! ’s Maul waͤſſert mir noch. —
Aber, Jung, ich bitt dich um alles in der Welt
willen, wie biſt du auf den raſenden Einfall kom-
men? Haſt ſo herrliche Gaben, und willt ſie all
in ein’ abgeſchabte Kutt ’nein ſtecken — Sap-
perment! Ein Jaͤger iſt doch ein andres Ding!
Nicht wahr, Fritz? Du haͤltſts auch mit mir?
Red ihm’s doch aus!
Kronhelm. Jch glaube wohl, Papa, daß
er was beſſers werden koͤnnte; aber ein Geiſtli-
cher kann doch auch ein ehrlicher Mann bleiben,
wenn ers vorher iſt.
Veit. ’S iſt erlogen, ſag ich! habs ſchon
vorhin g’ſagt, keiner iſt nichts nutz! Da ſchimp-
fen ſie dir auf den alten Nimrod, blos weil er
ein ſtattlicher Jaͤger war. Und auf uns poltern
ſie auch von der Kanzel runter. Jch denk oft,
ich koͤnns nicht aushalten, und muß ’nauf ſchieſ-
ſen. Die Teufelskerl thun mir jaͤhrlich um
mehr, als hundert Gulden Schaden. Da, wenn
ein Wilderer ’s Hochwild aus’m Forſt wegſchießt,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |