Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639.Das Sechste Buch/ von des Pommerlandes wen das Holtz in grösserer menge herangeschaffet würde.Auffm Hanseetage giebt sie zum Annuo xxv. Reichsthaler/ wen Stargard vnnd Anklam xviij. Demmin xv. Rügenwalde xij. Golnow viij. Stralsund aber/ Stetin/ vnnd Greiffswaldt xl. zur Ordinar Contribution geben. Sie helt vornehme Marckte Confer lib. 2. c. 49. 62. 66. Lib. 3. part. 1. c. 78. 83. 122. Lib. 4. ad ann. 1630. &c.anff Jnvocavit vnd nach Mariae Heimsuchung/ vnd ist schon/ wie wir in der Historia gedacht/ vor sechsyundert Jahr berumbt gewesen/ vnd hat einen Bischoff hundert Jahr vorher gehabt/ ehe Bischoff Otto von Bamberg in Pommern angelanget. Hat auch/ ehe gemelter Otto ins Landt gekommen/ eine harte Belagerung von Hertzog Boleslaff aus Pohlen aus gestanden/ vnd den gemeinen Landes Vater Suantiborum glücklich de- fendieret/ das er nicht in der Feinde Hände gerathen ist. Es ist eine schöne Collegiat Kirche vnd eine Pröbstey/ wie auch ein Geistlich Consistorium drinnen/ vnd auff der Alten Stadt ein Jungfer Kloster/ welches zuvor der Hertzog von Pommern Schloß gewesen/ vnd durch die Bischöfe von Cammin den Jungfrawen zum Kloster gegeben ist/ vnd noch zu vnterhaltung derselben gehalten wird. Bugenhagius nennet sie pulcram Civitatem. Was bey jhnen führ ein Tumult im edlxij. Jahre wegen jhrer Thumbherren entstanden/ jtem wie sie wegen etli- cher Strassen Reu derey/ ein hart Exempel an einem vom Adel statuieret/ ist aus der History befindlich. Cramerus erzehlet lib. 3. c. 19. noch eine andere Geschicht von dem Bischöfflichen Hauptman vnd Bürger Jacob Adebar/ welchem/ weil er acht vndt viertzig Männer wider den Raht auff gewiegelt/ vnd/ da er in Arrest genommen/ denselben mit dreuwworten gebrochen hette/ das Haupt abgeschlagen ist. Auch zu vnser zeit hat noch Hertzog Franciscus bey angehendem Bischoffthumb diese Stadt in grosser schwürigkeit befunden/ aber solchem weit aus- sehenden Vhel zeitig remedieret/ vnd sie in guten erträglichen Zu-
Das Sechſte Buch/ von des Pom̃erlandes wen das Holtz in groͤſſerer menge herangeſchaffet wuͤrde.Auffm Hanſeetage giebt ſie zum Annuo xxv. Reichsthaler/ wen Stargard vnnd Anklam xviij. Demmin xv. Ruͤgenwalde xij. Golnow viij. Stralſund aber/ Stetin/ vnnd Greiffswaldt xl. zur Ordinar Contribution geben. Sie helt vornehme Marckte Confer lib. 2. c. 49. 62. 66. Lib. 3. part. 1. c. 78. 83. 122. Lib. 4. ad ann. 1630. &c.anff Jnvocavit vnd nach Mariæ Heimſuchung/ vnd iſt ſchon/ wie wir in der Hiſtoria gedacht/ vor ſechſyundert Jahr berumbt geweſen/ vnd hat einen Biſchoff hundert Jahr vorher gehabt/ ehe Biſchoff Otto von Bamberg in Pommern angelanget. Hat auch/ ehe gemelter Otto ins Landt gekommen/ eine harte Belagerung von Hertzog Boleſlaff aus Pohlen aus geſtanden/ vnd den gemeinen Landes Vater Suantiborum gluͤcklich de- fendieret/ das er nicht in der Feinde Haͤnde gerathen iſt. Es iſt eine ſchoͤne Collegiat Kirche vnd eine Proͤbſtey/ wie auch ein Geiſtlich Conſiſtorium drinnen/ vnd auff der Alten Stadt ein Jungfer Kloſter/ welches zuvor der Hertzog von Pommern Schloß geweſen/ vnd durch die Biſchoͤfe von Cammin den Jungfrawen zum Kloſter gegeben iſt/ vnd noch zu vnterhaltung derſelben gehalten wird. Bugenhagius nennet ſie pulcram Civitatem. Was bey jhnen fuͤhr ein Tumult im edlxij. Jahre wegen jhrer Thumbherren entſtanden/ jtem wie ſie wegen etli- cher Straſſen Reu derey/ ein hart Exempel an einem vom Adel ſtatuieret/ iſt aus der Hiſtory befindlich. Cramerus erzehlet lib. 3. c. 19. noch eine andere Geſchicht von dem Biſchoͤfflichen Hauptman vnd Buͤrger Jacob Adebar/ welchem/ weil er acht vndt viertzig Maͤnner wider den Raht auff gewiegelt/ vnd/ da er in Arreſt genommen/ denſelben mit dreuwworten gebrochen hette/ das Haupt abgeſchlagen iſt. Auch zu vnſer zeit hat noch Hertzog Franciscus bey angehendem Biſchoffthumb dieſe Stadt in groſſer ſchwuͤrigkeit befunden/ aber ſolchem weit aus- ſehenden Vhel zeitig remedieret/ vnd ſie in guten ertraͤglichen Zu-
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Das Sechſte Buch/ von des Pom̃erlandes
wen das Holtz in groͤſſerer menge herangeſchaffet wuͤrde.
Auffm Hanſeetage giebt ſie zum Annuo xxv. Reichsthaler/ wen
Stargard vnnd Anklam xviij. Demmin xv. Ruͤgenwalde xij.
Golnow viij. Stralſund aber/ Stetin/ vnnd Greiffswaldt xl.
zur Ordinar Contribution geben. Sie helt vornehme Marckte
anff Jnvocavit vnd nach Mariæ Heimſuchung/ vnd iſt ſchon/
wie wir in der Hiſtoria gedacht/ vor ſechſyundert Jahr berumbt
geweſen/ vnd hat einen Biſchoff hundert Jahr vorher gehabt/
ehe Biſchoff Otto von Bamberg in Pommern angelanget.
Hat auch/ ehe gemelter Otto ins Landt gekommen/ eine harte
Belagerung von Hertzog Boleſlaff aus Pohlen aus geſtanden/
vnd den gemeinen Landes Vater Suantiborum gluͤcklich de-
fendieret/ das er nicht in der Feinde Haͤnde gerathen iſt. Es iſt
eine ſchoͤne Collegiat Kirche vnd eine Proͤbſtey/ wie auch ein
Geiſtlich Conſiſtorium drinnen/ vnd auff der Alten Stadt ein
Jungfer Kloſter/ welches zuvor der Hertzog von Pommern
Schloß geweſen/ vnd durch die Biſchoͤfe von Cammin den
Jungfrawen zum Kloſter gegeben iſt/ vnd noch zu vnterhaltung
derſelben gehalten wird. Bugenhagius nennet ſie pulcram
Civitatem. Was bey jhnen fuͤhr ein Tumult im edlxij. Jahre
wegen jhrer Thumbherren entſtanden/ jtem wie ſie wegen etli-
cher Straſſen Reu derey/ ein hart Exempel an einem vom Adel
ſtatuieret/ iſt aus der Hiſtory befindlich. Cramerus erzehlet
lib. 3. c. 19. noch eine andere Geſchicht von dem Biſchoͤfflichen
Hauptman vnd Buͤrger Jacob Adebar/ welchem/ weil er acht
vndt viertzig Maͤnner wider den Raht auff gewiegelt/ vnd/ da
er in Arreſt genommen/ denſelben mit dreuwworten gebrochen
hette/ das Haupt abgeſchlagen iſt. Auch zu vnſer zeit hat noch
Hertzog Franciscus bey angehendem Biſchoffthumb dieſe
Stadt in groſſer ſchwuͤrigkeit befunden/ aber ſolchem weit aus-
ſehenden Vhel zeitig remedieret/ vnd ſie in guten ertraͤglichen
Zu-
Confer lib. 2. c.
49. 62. 66.
Lib. 3. part. 1. c.
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