Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

Bild:
<< vorherige Seite
Teutschen Rhetorica.
Das 12. Capitel.
Wie ein weiser vnd mächtiger Re-
dener sich erzeigen müsse in den Geber-
den der Brust/ der Hände/ vnd
der Finger.

DJe Ordnung bringet vns zu
der Brust/ welche ein Rede-
ner neben dem Bauch nicht
außstrecken sol/ wie der Poeti-
sche Bacchus: Jnsonderheit darff er auff
die Brust nicht schlagen/ es sey denn in den
hefftigsten vnd gewaltigsten Bewegungen.

Aber wenn der Redener Erstlich seine
Hände faltet/ welches er ohne Vrsachen nit
vornimmet/ hat es ein treffliches Ansehen der
Abbittung/ der Vorbittung/ der Elendigkeit/
der Trawrigkeit.

Zum Andern/ wenn der Redener sei-
ne flache Hand/ gegen der Brust wendet/ hilfft
es jhn/ Gunst zu bitten/ vnd zuverstehen zuge-
ben.

Zum Dritten/ wenn der Redener sei-
ne flache Hand von seiner Brust ab/ vnd dem

Zuhö-
H h ij
Teutſchen Rhetorica.
Das 12. Capitel.
Wie ein weiſer vnd maͤchtiger Re-
dener ſich erzeigen muͤſſe in den Geber-
den der Bruſt/ der Haͤnde/ vnd
der Finger.

DJe Ordnung bringet vns zu
der Bruſt/ welche ein Rede-
ner neben dem Bauch nicht
außſtrecken ſol/ wie der Poeti-
ſche Bacchus: Jnſonderheit darff er auff
die Bruſt nicht ſchlagen/ es ſey deñ in den
hefftigſten vnd gewaltigſten Bewegungen.

Aber wenn der Redener Erſtlich ſeine
Haͤnde faltet/ welches er ohne Vrſachen nit
vornimmet/ hat es ein treffliches Anſehen der
Abbittung/ der Vorbittung/ der Elendigkeit/
der Trawrigkeit.

Zum Andern/ wenn der Redener ſei-
ne flache Hand/ gegen der Bruſt wendet/ hilfft
es jhn/ Gunſt zu bitten/ vnd zuverſtehen zuge-
ben.

Zum Dritten/ wenn der Redener ſei-
ne flache Hand von ſeiner Bruſt ab/ vnd dem

Zuhoͤ-
H h ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0509" n="47"/>
        <fw place="top" type="header">Teut&#x017F;chen Rhetorica.</fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Das 12. Capitel.<lb/><hi rendition="#in">W</hi>ie ein wei&#x017F;er vnd ma&#x0364;chtiger Re-<lb/>
dener &#x017F;ich erzeigen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e in den Geber-<lb/>
den der Bru&#x017F;t/ der Ha&#x0364;nde/ vnd<lb/>
der Finger.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>Je Ordnung bringet vns zu<lb/>
der Bru&#x017F;t/ welche ein Rede-<lb/>
ner neben dem Bauch nicht<lb/>
auß&#x017F;trecken &#x017F;ol/ wie der Poeti-<lb/>
&#x017F;che Bacchus: Jn&#x017F;onderheit darff er auff<lb/>
die Bru&#x017F;t nicht &#x017F;chlagen/ es &#x017F;ey den&#x0303; in den<lb/>
hefftig&#x017F;ten vnd gewaltig&#x017F;ten Bewegungen.</p><lb/>
          <p>Aber wenn der Redener Er&#x017F;tlich &#x017F;eine<lb/>
Ha&#x0364;nde faltet/ welches er ohne Vr&#x017F;achen nit<lb/>
vornimmet/ hat es ein treffliches An&#x017F;ehen der<lb/>
Abbittung/ der Vorbittung/ der Elendigkeit/<lb/>
der Trawrigkeit.</p><lb/>
          <p>Zum Andern/ wenn der Redener &#x017F;ei-<lb/>
ne flache Hand/ gegen der Bru&#x017F;t wendet/ hilfft<lb/>
es jhn/ Gun&#x017F;t zu bitten/ vnd zuver&#x017F;tehen zuge-<lb/>
ben.</p><lb/>
          <p>Zum Dritten/ wenn der Redener &#x017F;ei-<lb/>
ne flache Hand von &#x017F;einer Bru&#x017F;t ab/ vnd dem<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H h ij</fw><fw place="bottom" type="catch">Zuho&#x0364;-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0509] Teutſchen Rhetorica. Das 12. Capitel. Wie ein weiſer vnd maͤchtiger Re- dener ſich erzeigen muͤſſe in den Geber- den der Bruſt/ der Haͤnde/ vnd der Finger. DJe Ordnung bringet vns zu der Bruſt/ welche ein Rede- ner neben dem Bauch nicht außſtrecken ſol/ wie der Poeti- ſche Bacchus: Jnſonderheit darff er auff die Bruſt nicht ſchlagen/ es ſey deñ in den hefftigſten vnd gewaltigſten Bewegungen. Aber wenn der Redener Erſtlich ſeine Haͤnde faltet/ welches er ohne Vrſachen nit vornimmet/ hat es ein treffliches Anſehen der Abbittung/ der Vorbittung/ der Elendigkeit/ der Trawrigkeit. Zum Andern/ wenn der Redener ſei- ne flache Hand/ gegen der Bruſt wendet/ hilfft es jhn/ Gunſt zu bitten/ vnd zuverſtehen zuge- ben. Zum Dritten/ wenn der Redener ſei- ne flache Hand von ſeiner Bruſt ab/ vnd dem Zuhoͤ- H h ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/509
Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/509>, abgerufen am 22.11.2024.