Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 3. Cap. der

gen/ allzeit zuhoffen/ niemahls zufallen/
allzeit zustehen/ die Schläge zuhinter trei-
ben/ vnd von einer frischen Wunden/
das Gemüth frewdiger/ auch die Hän-
de vester zu machen. Were auch der Mann
zu rühmen? Ach deß elenden Ruhms. Ebe-
ner massen bringt es gar schlechte Ehr/ wenn
Fürsten vnd Herren nur mit den Kindern
lallen/ mit den Buben schnattern/ mit den
Lippen zancken/ mit den Jüden lästern/
mit den Jungen schweren/ mit den Alten
gruntzen/ aber bey Bottschafften/ Rath-
schlagungen/ Gerichten/ Zusammenkunff-
ten nichts kluges reden/ auch nichts vernünff-
tiges vorbringen können/ sondern mit den
Gelehrten vnd Dienern sich behelffen.

Was in dem Kriegswesen die Wohl Re-
denheit verrichte/ ist allbereit gedacht in dem
Dargegen
kan ein ge-
ringe Per-
son durch die
Wohl Re-
denheit zu
höchsten
Ehren kom-
men.andern Capitel. Cicero ein vortrefflicher Rö-
mer saget nicht vnbillich/ es weren zwey Mit-
tel/ durch welche sich jemand aus der vnter-
sten Schnödigkeit/ zu der höchsten Würdig-
keit hervor zu wircken/ glücklich versichern
dürffte: Nemlich durch Liebligkeit der
Zungen/ vnd Strängigkeit der Waffen.
Der Altergroßmächtigste König aus Mitter-

nacht/

Das 3. Cap. der

gen/ allzeit zuhoffen/ niemahls zufallen/
allzeit zuſtehen/ die Schlaͤge zuhinter trei-
ben/ vnd von einer friſchen Wunden/
das Gemuͤth frewdiger/ auch die Haͤn-
de veſter zu machen. Were auch der Mañ
zu ruͤhmen? Ach deß elenden Ruhms. Ebe-
ner maſſen bringt es gar ſchlechte Ehr/ wenn
Fuͤrſten vnd Herꝛen nur mit den Kindern
lallen/ mit den Buben ſchnattern/ mit den
Lippen zancken/ mit den Juͤden laͤſtern/
mit den Jungen ſchweren/ mit den Alten
gruntzen/ aber bey Bottſchafften/ Rath-
ſchlagungen/ Gerichten/ Zuſammenkunff-
ten nichts kluges reden/ auch nichts vernuͤnff-
tiges vorbringen koͤnnen/ ſondern mit den
Gelehrten vnd Dienern ſich behelffen.

Was in dem Kriegsweſen die Wohl Re-
denheit verꝛichte/ iſt allbereit gedacht in dem
Dargegen
kan ein ge-
ringe Per-
ſon duꝛch die
Wohl Re-
denheit zu
hoͤchſten
Ehren kom-
men.andern Capitel. Cicero ein vortrefflicher Roͤ-
mer ſaget nicht vnbillich/ es weren zwey Mit-
tel/ durch welche ſich jemand aus der vnter-
ſten Schnoͤdigkeit/ zu der hoͤchſten Wuͤrdig-
keit hervor zu wircken/ gluͤcklich verſichern
duͤrffte: Nemlich durch Liebligkeit der
Zungen/ vnd Straͤngigkeit der Waffen.
Der Altergroßmaͤchtigſte Koͤnig aus Mitter-

nacht/

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[30/0050] Das 3. Cap. der gen/ allzeit zuhoffen/ niemahls zufallen/ allzeit zuſtehen/ die Schlaͤge zuhinter trei- ben/ vnd von einer friſchen Wunden/ das Gemuͤth frewdiger/ auch die Haͤn- de veſter zu machen. Were auch der Mañ zu ruͤhmen? Ach deß elenden Ruhms. Ebe- ner maſſen bringt es gar ſchlechte Ehr/ wenn Fuͤrſten vnd Herꝛen nur mit den Kindern lallen/ mit den Buben ſchnattern/ mit den Lippen zancken/ mit den Juͤden laͤſtern/ mit den Jungen ſchweren/ mit den Alten gruntzen/ aber bey Bottſchafften/ Rath- ſchlagungen/ Gerichten/ Zuſammenkunff- ten nichts kluges reden/ auch nichts vernuͤnff- tiges vorbringen koͤnnen/ ſondern mit den Gelehrten vnd Dienern ſich behelffen. Was in dem Kriegsweſen die Wohl Re- denheit verꝛichte/ iſt allbereit gedacht in dem andern Capitel. Cicero ein vortrefflicher Roͤ- mer ſaget nicht vnbillich/ es weren zwey Mit- tel/ durch welche ſich jemand aus der vnter- ſten Schnoͤdigkeit/ zu der hoͤchſten Wuͤrdig- keit hervor zu wircken/ gluͤcklich verſichern duͤrffte: Nemlich durch Liebligkeit der Zungen/ vnd Straͤngigkeit der Waffen. Der Altergroßmaͤchtigſte Koͤnig aus Mitter- nacht/ Dargegen kan ein ge- ringe Per- ſon duꝛch die Wohl Re- denheit zu hoͤchſten Ehren kom- men.

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Zitationshilfe:	Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/50>, abgerufen am 27.04.2024.

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