Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.

nacht/ hat es aus seinen selbst eigenen Heroi-
schen Exempeln erfahren/ vnd mit Geschick-
ligkeit der Reden offtmals den vnwilligen
Soldaten daß trotzige Hertz sanfftiglich abge-
wonnen/ vnd die verzweiffelten Sinne zu
Löwenmessiger Dapfferkeit angefrischet.

Die Wort deß spitzfündigen Jesuiten
Scribanen lauten wie folget: Wer siehetDie Waf-
fen seyn gar
schwach ge-
gen der
Woh Re-
denheit.
nicht was die Rede an einen Kriegsfür-
sten schaffe/ was sie verrichte die Solda-
ten zuermundern/ zuerschrecken/ anzu-
mahnen/ zubefriedigen/ zuerquicken/ zu-
bewegen/ die tieff gewurtzelte Furcht zu-
vertilgen/ die gefallene Hoffnung auffzu-
richten/ die kühne Verwegenheit zuzeu-
men/ die verschlaffene Faulheit auffzu-
wecken/ die meuterische Empörung zu-
stillen/ die melancholische Trawrigkeit
zuerfrewen/ vnd die tugentsame Scham-
hafftigkeit einzujagen. Fürwar das brom-
men der Paucken/ daß schallen der Trom-
meten/ das versprechen der Beuten/ das
vertrösten der Belohnungen/ das pran-
gen der Triumphen würden gar zu wenig

helffen

Teutſchen Rhetorica.

nacht/ hat es aus ſeinen ſelbſt eigenen Heroi-
ſchen Exempeln erfahren/ vnd mit Geſchick-
ligkeit der Reden offtmals den vnwilligen
Soldaten daß trotzige Hertz ſanfftiglich abge-
wonnen/ vnd die verzweiffelten Sinne zu
Loͤwenmeſſiger Dapfferkeit angefriſchet.

Die Wort deß ſpitzfuͤndigen Jeſuiten
Scribanen lauten wie folget: Wer ſiehetDie Waf-
fen ſeyn gar
ſchwach ge-
gen der
Woh Re-
denheit.
nicht was die Rede an einen Kriegsfuͤr-
ſten ſchaffe/ was ſie verrichte die Solda-
ten zuermundern/ zuerſchrecken/ anzu-
mahnen/ zubefriedigen/ zuerquicken/ zu-
bewegen/ die tieff gewurtzelte Furcht zu-
vertilgen/ die gefallene Hoffnung auffzu-
richten/ die kuͤhne Verwegenheit zuzeu-
men/ die verſchlaffene Faulheit auffzu-
wecken/ die meuteriſche Empoͤrung zu-
ſtillen/ die melancholiſche Trawrigkeit
zuerfrewen/ vnd die tugentſame Scham-
hafftigkeit einzujagen. Fuͤrwar das brom-
men der Paucken/ daß ſchallen der Trom-
meten/ das verſprechen der Beuten/ das
vertroͤſten der Belohnungen/ das pran-
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[31/0051] Teutſchen Rhetorica. nacht/ hat es aus ſeinen ſelbſt eigenen Heroi- ſchen Exempeln erfahren/ vnd mit Geſchick- ligkeit der Reden offtmals den vnwilligen Soldaten daß trotzige Hertz ſanfftiglich abge- wonnen/ vnd die verzweiffelten Sinne zu Loͤwenmeſſiger Dapfferkeit angefriſchet. Die Wort deß ſpitzfuͤndigen Jeſuiten Scribanen lauten wie folget: Wer ſiehet nicht was die Rede an einen Kriegsfuͤr- ſten ſchaffe/ was ſie verrichte die Solda- ten zuermundern/ zuerſchrecken/ anzu- mahnen/ zubefriedigen/ zuerquicken/ zu- bewegen/ die tieff gewurtzelte Furcht zu- vertilgen/ die gefallene Hoffnung auffzu- richten/ die kuͤhne Verwegenheit zuzeu- men/ die verſchlaffene Faulheit auffzu- wecken/ die meuteriſche Empoͤrung zu- ſtillen/ die melancholiſche Trawrigkeit zuerfrewen/ vnd die tugentſame Scham- hafftigkeit einzujagen. Fuͤrwar das brom- men der Paucken/ daß ſchallen der Trom- meten/ das verſprechen der Beuten/ das vertroͤſten der Belohnungen/ das pran- gen der Triumphen wuͤrden gar zu wenig helffen Die Waf- fen ſeyn gar ſchwach ge- gen der Woh Re- denheit.

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Zitationshilfe:	Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/51>, abgerufen am 07.05.2024.

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