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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 39. Capitel/ der
Außerkohrn von dem Gemüthe
Hochgebohrn von dem Geblüte.
2.
Lasset vns den Fürsten binden/
Daffne wil die Seyden finden:
Dann verbleibet er allhier
Bey vns Nymfen für vnd für:
Keine Zeit kan vns verdriessen
Lust die Arbeit muß verbüssen.
3.
GOtt dich lasse offt erleben
Diesen Tag/ vnd an dem schweben
Deiner Fahnen Rautenzierd/
So der Mars im Felde führt/
Wenn sie spielet mit den Winden
Vmb die Stangen sich thut winden.
4.
Dann wird seyn ein grosse Wonne/
Dann wird fackelen die Sonne
Deinem trewen Vnterthan/
Deinem Lande lobesan.
Dieses Lied sey dir gesungen
Weil das Glück dir ist gelungen.

Allhier hat mich rathsamb zu seyn bedün-
cket/ nachfolgenden Lobspruch einer in GOtt
selig/ ruhenden Tochter einzuverleiben/ weil
darinnen/ neben andern Figuren/ die schöne A-
postrophe vornemblich zuspüren ist: Vnan-
gesehen ich mich bey nahe scheme/ daß ich in
Mangel anderer deutschen Exempel mich
meiner eygenen stets gebrauchen muß.

Als
Das 39. Capitel/ der
Außerkohrn von dem Gemuͤthe
Hochgebohrn von dem Gebluͤte.
2.
Laſſet vns den Fuͤrſten binden/
Daffne wil die Seyden finden:
Dann verbleibet er allhier
Bey vns Nymfen fuͤr vnd fuͤr:
Keine Zeit kan vns verdrieſſen
Luſt die Arbeit muß verbuͤſſen.
3.
GOtt dich laſſe offt erleben
Dieſen Tag/ vnd an dem ſchweben
Deiner Fahnen Rautenzierd/
So der Mars im Felde fuͤhrt/
Wenn ſie ſpielet mit den Winden
Vmb die Stangen ſich thut winden.
4.
Dann wird ſeyn ein groſſe Wonne/
Dann wird fackelen die Sonne
Deinem trewen Vnterthan/
Deinem Lande lobeſan.
Dieſes Lied ſey dir geſungen
Weil das Gluͤck dir iſt gelungen.

Allhier hat mich rathſamb zu ſeyn beduͤn-
cket/ nachfolgenden Lobſpruch einer in GOtt
ſelig/ ruhenden Tochter einzuverleiben/ weil
darinnen/ neben andern Figuren/ die ſchoͤne A-
poſtrophe vornemblich zuſpuͤren iſt: Vnan-
geſehen ich mich bey nahe ſcheme/ daß ich in
Mangel anderer deutſchen Exempel mich
meiner eygenen ſtets gebrauchen muß.

Als
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[378/0398] Das 39. Capitel/ der Außerkohrn von dem Gemuͤthe Hochgebohrn von dem Gebluͤte. 2. Laſſet vns den Fuͤrſten binden/ Daffne wil die Seyden finden: Dann verbleibet er allhier Bey vns Nymfen fuͤr vnd fuͤr: Keine Zeit kan vns verdrieſſen Luſt die Arbeit muß verbuͤſſen. 3. GOtt dich laſſe offt erleben Dieſen Tag/ vnd an dem ſchweben Deiner Fahnen Rautenzierd/ So der Mars im Felde fuͤhrt/ Wenn ſie ſpielet mit den Winden Vmb die Stangen ſich thut winden. 4. Dann wird ſeyn ein groſſe Wonne/ Dann wird fackelen die Sonne Deinem trewen Vnterthan/ Deinem Lande lobeſan. Dieſes Lied ſey dir geſungen Weil das Gluͤck dir iſt gelungen. Allhier hat mich rathſamb zu ſeyn beduͤn- cket/ nachfolgenden Lobſpruch einer in GOtt ſelig/ ruhenden Tochter einzuverleiben/ weil darinnen/ neben andern Figuren/ die ſchoͤne A- poſtrophe vornemblich zuſpuͤren iſt: Vnan- geſehen ich mich bey nahe ſcheme/ daß ich in Mangel anderer deutſchen Exempel mich meiner eygenen ſtets gebrauchen muß. Als

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/398>, abgerufen am 28.06.2024.