Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Teutschen Rhetorica. 3. Dannoch wiltu dich nicht in dieser Noht besinnen/Vnd lest dich keine Straff zur frommen Buß gewinnen: Dein Hertz verhärt ist wie ein Stahl/ Vnd achtet nicht der Gnaden-Wahl/ Vnd wil sie auch nicht nennen: Die Ohren wollen hören nicht/ Die Augen haben kein Gesicht/ Der Mund wil nichts bekennen. 4. Wann doch die Zeichen zu Sodom weren geschehen/Hetten das Wort gehört die Wunderwerck gesehen/ Jm Sack sie hetten Buß gethan/ Vnd in der Aschen jederman/ Hett seine Sünd berewet. Du aber hast zu jeder Zeit/ Verlachet all Gefehrligkeit/ Vnd keine Schand geschewet. 5. Darumb mustu Capernaum gestürtzet werdenVom Himmel hoch herab biß auff die tieffste Erden Hinab biß in die ärgste Klufft Da ein Elend dem andern rufft Vnd ist doch kein erbarmen. Das sag ich dir Capernaum Zum Vntergang ein reiffe Blum/ Jch zeig es an dir Armen. Ein anders. 1. STimmet an die helle Geigen/Tretet an den schönen Reigen Einem Printzen Hochgebohrn Von dem Himmel außerkohrn Außer- A a v
Teutſchen Rhetorica. 3. Dannoch wiltu dich nicht in dieſer Noht beſinnen/Vnd leſt dich keine Straff zur from̃en Buß gewiñen: Dein Hertz verhaͤrt iſt wie ein Stahl/ Vnd achtet nicht der Gnaden-Wahl/ Vnd wil ſie auch nicht nennen: Die Ohren wollen hoͤren nicht/ Die Augen haben kein Geſicht/ Der Mund wil nichts bekennen. 4. Wann doch die Zeichen zu Sodom weren geſchehen/Hetten das Woꝛt gehoͤrt die Wunderwerck geſehen/ Jm Sack ſie hetten Buß gethan/ Vnd in der Aſchen jederman/ Hett ſeine Suͤnd berewet. Du aber haſt zu jeder Zeit/ Verlachet all Gefehrligkeit/ Vnd keine Schand geſchewet. 5. Darumb muſtu Capernaum geſtuͤrtzet werdenVom Himmel hoch herab biß auff die tieffſte Erden Hinab biß in die aͤrgſte Klufft Da ein Elend dem andern rufft Vnd iſt doch kein erbarmen. Das ſag ich dir Capernaum Zum Vntergang ein reiffe Blum/ Jch zeig es an dir Armen. Ein anders. 1. STimmet an die helle Geigen/Tretet an den ſchoͤnen Reigen Einem Printzen Hochgebohrn Von dem Himmel außerkohrn Außer- A a v
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Teutſchen Rhetorica.
3.
Dannoch wiltu dich nicht in dieſer Noht beſinnen/
Vnd leſt dich keine Straff zur from̃en Buß gewiñen:
Dein Hertz verhaͤrt iſt wie ein Stahl/
Vnd achtet nicht der Gnaden-Wahl/
Vnd wil ſie auch nicht nennen:
Die Ohren wollen hoͤren nicht/
Die Augen haben kein Geſicht/
Der Mund wil nichts bekennen.
4.
Wann doch die Zeichen zu Sodom weren geſchehen/
Hetten das Woꝛt gehoͤrt die Wunderwerck geſehen/
Jm Sack ſie hetten Buß gethan/
Vnd in der Aſchen jederman/
Hett ſeine Suͤnd berewet.
Du aber haſt zu jeder Zeit/
Verlachet all Gefehrligkeit/
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5.
Darumb muſtu Capernaum geſtuͤrtzet werden
Vom Himmel hoch herab biß auff die tieffſte Erden
Hinab biß in die aͤrgſte Klufft
Da ein Elend dem andern rufft
Vnd iſt doch kein erbarmen.
Das ſag ich dir Capernaum
Zum Vntergang ein reiffe Blum/
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