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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 39. Capitel/ der
heiliger Geist gereiniget hast/ solches alles
geben/ verlassen vnd vertrawen wir deiner
Gnad zu dem ewigen Leben/ Amen.

Ein anders ex Cantic.
OJesu wie ist dein Gestalt
Jn Marter hoch vnd mannigfalt/
Mit Wunden tieff verheeret.
Von Heiligkeit dein Leib so groß
Am Creutz ist außgespannet bloß
Hat seinen Glantz verzeeret.
Ein anders.
1.
WJe sol ich deine Blindheit groß genug be-
weinen
Wie kau ich deine Seligkeit noch trewer
meinen/
Du schöne Stadt Capernaum/
Die du bißher in hohem Ruhm
Mit Sicherheit gesessen/
Vnd hast die reiche Thaten mein/
Welche fast nicht zuzehlen seyn/
Vndanckbarlich vergessen?
2.
Fürwar/ biß an das Firmament warstu erhaben
Von wegen meiner Güt/ von wegen meiner Gaben.
Zu dir bin ich gezogen ein
Mit Predigern den Botten mein/
Jn dir hab ich gewohnet:
Das himlisch Wort mit hellem Schall
Gab einen süssen Widerhall/
Auß dir hat es gethonet.
3. Dan-

Das 39. Capitel/ der
heiliger Geiſt gereiniget haſt/ ſolches alles
geben/ verlaſſen vnd vertrawen wir deiner
Gnad zu dem ewigen Leben/ Amen.

Ein anders ex Cantic.
OJeſu wie iſt dein Geſtalt
Jn Marter hoch vnd mannigfalt/
Mit Wunden tieff verheeret.
Von Heiligkeit dein Leib ſo groß
Am Creutz iſt außgeſpannet bloß
Hat ſeinen Glantz verzeeret.
Ein anders.
1.
WJe ſol ich deine Blindheit groß genug be-
weinen
Wie kau ich deine Seligkeit noch trewer
meinen/
Du ſchoͤne Stadt Capernaum/
Die du bißher in hohem Ruhm
Mit Sicherheit geſeſſen/
Vnd haſt die reiche Thaten mein/
Welche faſt nicht zuzehlen ſeyn/
Vndanckbarlich vergeſſen?
2.
Fuͤrwar/ biß an das Firmament warſtu erhaben
Von wegen meiner Guͤt/ von wegen meiner Gaben.
Zu dir bin ich gezogen ein
Mit Predigern den Botten mein/
Jn dir hab ich gewohnet:
Das himliſch Wort mit hellem Schall
Gab einen ſuͤſſen Widerhall/
Auß dir hat es gethonet.
3. Dan-
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[376/0396] Das 39. Capitel/ der heiliger Geiſt gereiniget haſt/ ſolches alles geben/ verlaſſen vnd vertrawen wir deiner Gnad zu dem ewigen Leben/ Amen. Ein anders ex Cantic. OJeſu wie iſt dein Geſtalt Jn Marter hoch vnd mannigfalt/ Mit Wunden tieff verheeret. Von Heiligkeit dein Leib ſo groß Am Creutz iſt außgeſpannet bloß Hat ſeinen Glantz verzeeret. Ein anders. 1. WJe ſol ich deine Blindheit groß genug be- weinen Wie kau ich deine Seligkeit noch trewer meinen/ Du ſchoͤne Stadt Capernaum/ Die du bißher in hohem Ruhm Mit Sicherheit geſeſſen/ Vnd haſt die reiche Thaten mein/ Welche faſt nicht zuzehlen ſeyn/ Vndanckbarlich vergeſſen? 2. Fuͤrwar/ biß an das Firmament warſtu erhaben Von wegen meiner Guͤt/ von wegen meiner Gaben. Zu dir bin ich gezogen ein Mit Predigern den Botten mein/ Jn dir hab ich gewohnet: Das himliſch Wort mit hellem Schall Gab einen ſuͤſſen Widerhall/ Auß dir hat es gethonet. 3. Dan-

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/396>, abgerufen am 18.05.2024.