Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Das 33. Cap. der Füncklein deß erleuchteten Gemüths/ vndein Pünctlein deß Adelichen Geblüts/ fürwahr er wird sich bedencken/ vnd seine gottlose Rathschläge verdammen/ auch die Vnchristliche Händel abstellen. Genug von Exempeln/ aus gewissen Hoff
Das 33. Cap. der Fuͤncklein deß erleuchteten Gemuͤths/ vndein Puͤnctlein deß Adelichen Gebluͤts/ fuͤrwahr er wird ſich bedencken/ vnd ſeine gottloſe Rathſchlaͤge verdammen/ auch die Vnchriſtliche Haͤndel abſtellen. Genug von Exempeln/ aus gewiſſen Hoff
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Das 33. Cap. der
Fuͤncklein deß erleuchteten Gemuͤths/ vnd
ein Puͤnctlein deß Adelichen Gebluͤts/
fuͤrwahr er wird ſich bedencken/ vnd ſeine
gottloſe Rathſchlaͤge verdammen/ auch die
Vnchriſtliche Haͤndel abſtellen.
Genug von Exempeln/ aus gewiſſen
Vrſachen/ damit ſolche nicht zugemein wer-
den: Ein gelehrter Redener kan ſtattliche
vnd praͤchtige Paronomaſien machen/ wenn
er die Zuhoͤrer beluͤſtigen/ vnd nicht ſo gar
auff die Warheit ſehen wil. Jn Rath-
ſchlagungen vnd Gerichtshandelungen
ſol der Redener dieſer Figur ſich enthalten/
denn man mercket leichtlich/ daß/ wann der
Redner ſo offt mit der Paronomaſien gezo-
gen koͤmmet/ er groſſen Fleiß vnd Kunſt
auff ſeine Reden gewendet habe. Jſt aber
dem alſo/ kan der Zuhoͤrer leichtlich muth-
maſſen/ der Redner ſuche nicht fuͤr allen
die Warheit/ Redligkeit/ Dapfferkeit/
vnd Ernſthafftigkeit/ ſondern wie er die Oh-
ren vnd Gedancken der Zuhoͤrer beluͤſtigen/
verwirꝛen vnd uͤbermeiſtern wolle. Die
Deutſche Sprach iſt in dem Fall ſehr lieblich
vnd koͤſtlich/ vnd gibt weder der Lateiniſchen
noch der Griechiſchen etwas zuvor. An dem
Hoff
Liebligkeit
der Deut-
ſchẽ Sprach
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