Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 22. Cap. der

denn der HERR hat dir heut recht
geschaffer von der Hand aller/ die sich
wider dich legeten. Das saget ein Welt-
mann/ als ein Kriegesheer geschlagen/ ein
Vngerathener an der Eyche behangen/ an
derselbigen durchstochen/ vnd von dannen in
ein Grube gestürtzet worden. Viel frewdi-
ger können wir sprechen vnnd ruffen:
Hie gute Botschafft/ O Jhr Christen/ hie
gute Botschafft/ denn das Augenblick
der Trübsahl vnd Elendigkeit wird bald
vergehen/ vnd die grosse Barmhertzig-
keit folgen: Der zeitliche Zorn wird bald
vergehen/ vnd die ewige Gnade folgen.
Darumb/ jhr Christen/ welche Seelen
hefftiger durstet nach trost/ als die Hirsche
schreyen nach frischem Wasser/ eröffnet
ewre Hertzen/ ermuntert ewre Gemühter/
Jhr sollet allhier zeitlich vnd dort ewiglich
in GOTT/ von Gott/ bey GOTT
erfrischet/ erquicket vnd erfrewet werden.
(Dieses ist bald zuverwenden/ wenn es
noth hat: O der vngleublichen Süssig-
keit/ daß jhr in Gott sollet erfrischet wer-
den! O der vnmeßlichen Mildigkeit/

daß

Das 22. Cap. der

denn der HERR hat dir heut recht
geſchaffer von der Hand aller/ die ſich
wider dich legeten. Das ſaget ein Welt-
mann/ als ein Kriegesheer geſchlagen/ ein
Vngerathener an der Eyche behangen/ an
derſelbigen durchſtochen/ vnd von dannen in
ein Grube geſtuͤrtzet worden. Viel frewdi-
ger koͤnnen wir ſprechen vnnd ruffen:
Hie gute Botſchafft/ O Jhr Chriſten/ hie
gute Botſchafft/ denn das Augenblick
der Truͤbſahl vnd Elendigkeit wird bald
vergehen/ vnd die groſſe Barmhertzig-
keit folgen: Der zeitliche Zorn wird bald
vergehen/ vnd die ewige Gnade folgen.
Darumb/ jhr Chriſten/ welche Seelen
hefftiger durſtet nach troſt/ als die Hirſche
ſchreyen nach friſchem Waſſer/ eroͤffnet
ewre Hertzen/ ermuntert ewre Gemuͤhter/
Jhr ſollet allhier zeitlich vnd dort ewiglich
in GOTT/ von Gott/ bey GOTT
erfriſchet/ erquicket vnd erfrewet werden.
(Dieſes iſt bald zuverwenden/ wenn es
noth hat: O der vngleublichen Suͤſſig-
keit/ daß jhr in Gott ſollet erfriſchet wer-
den! O der vnmeßlichen Mildigkeit/

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[232/0252] Das 22. Cap. der denn der HERR hat dir heut recht geſchaffer von der Hand aller/ die ſich wider dich legeten. Das ſaget ein Welt- mann/ als ein Kriegesheer geſchlagen/ ein Vngerathener an der Eyche behangen/ an derſelbigen durchſtochen/ vnd von dannen in ein Grube geſtuͤrtzet worden. Viel frewdi- ger koͤnnen wir ſprechen vnnd ruffen: Hie gute Botſchafft/ O Jhr Chriſten/ hie gute Botſchafft/ denn das Augenblick der Truͤbſahl vnd Elendigkeit wird bald vergehen/ vnd die groſſe Barmhertzig- keit folgen: Der zeitliche Zorn wird bald vergehen/ vnd die ewige Gnade folgen. Darumb/ jhr Chriſten/ welche Seelen hefftiger durſtet nach troſt/ als die Hirſche ſchreyen nach friſchem Waſſer/ eroͤffnet ewre Hertzen/ ermuntert ewre Gemuͤhter/ Jhr ſollet allhier zeitlich vnd dort ewiglich in GOTT/ von Gott/ bey GOTT erfriſchet/ erquicket vnd erfrewet werden. (Dieſes iſt bald zuverwenden/ wenn es noth hat: O der vngleublichen Suͤſſig- keit/ daß jhr in Gott ſollet erfriſchet wer- den! O der vnmeßlichen Mildigkeit/ daß

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Zitationshilfe:	Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/252>, abgerufen am 18.05.2024.

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