Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Nachgehends hat sich auch begeben die geschicht von der Didone/ Dibo umb die [unleserliches Material] Joas. welche mit dem entraubten schaz entrunnen/ weil sie/ alß were erins Meer geworffen/ gegleisnet/ durch außwerffung etlicher fäßlein voller steinen/ in der insul Cypren erstlich angefahren/ und weil sie nur Mans persohnen bej ihr hatte / name sie 80. Töchteren auß diser insul/ fuhr damit in Africam/ kauffte von den einwohnern so vil Lands/ als man mit einer Ochsenhaut erreichen könte/ da ihren solches verwilli get ließ sie haut zerschneiden in Riemen/ und Carthageo erbauen. langte darmit weit. Pflanzte also neüe colonien in Africa und baute daselbst die statt Carthaginem im jahr der welt 3080. Didonistod und vergötterung. Darauff wurde Dido von Hiarbas der Getulier König zum Weib begert/ welches sie abgeschlagen. Laßt darauff ein holzhauffen zurüsten/ steigt auff denselben/ erwürgt und verbr andte sich selbsten. Ward eine lange zeit von denen zu Carthago als ein göttin verehrt. 3145 Osias hielte sich besser/ hatte auch desto mehr glük wider seine Feinde/ außgenommen daß er die vermischung der ständen versuchte und wolte der Priesterschafft eingreiffen uud räücheren/ daß ihme aber nicht wol bekommen/ mußte an dem aussaz sterben. Zu diser zeit ware ein anschenlich Collegium und gesellschafft der H. Propheten bejsammen. Dann neben dem Jona und Zacharia, welche bej den anfängen deß Reichs Usiae zugegen/ liessen sich hören Hoseas und Amos in dem Königreich Samarien/ Esaias, Ioenl, Obadias und andere/ da und dort. Olympiades. Zu dises Königs Usiae zeiten felt ein die erste Olympias, welches eine zeit ist von 4. jahren und bis weilen 14. Tag darüber/ nach erwelcher Julianischen rechnung. Mit disen Olympiadibus zehlen die Griechen ihre jahr / umm besserer richtiger zeitrechnung willen von ihnen angestelt. Es waren aber die Olympiades oder certamina Olympiaca ritterliche kampffspil/ darinn sich die junge Mannschafft auff mancherlej weis im lauffen/ fechten/ ringen/ reiten/ mit wagen fahren und anderen übung mit grossem lob geübet/ und wehrete alle mal 14. Tag/ am 15. Tag wurd das lob und der preis den überwinderen ertheilet. Den urheber dessen machen die Heidnische Schrifften bald den Saturnum und Jovem, bald den Herculem Amphictyonis Sohn und seine Brüder: Bekant ist/ das sie von Jphite Elio auffs neüe getriben und fortgesezet worden. Nachgehends hat sich auch begeben die geschicht von der Didone/ Dibo umb die [unleserliches Material] Joas. welche mit dem entraubten schaz entrunnen/ weil sie/ alß were erins Meer geworffen/ gegleisnet/ durch außwerffung etlicher fäßlein voller steinen/ in der insul Cypren erstlich angefahren/ und weil sie nur Mans persohnen bej ihr hatte / name sie 80. Töchteren auß diser insul/ fuhr damit in Africam/ kauffte von den einwohnern so vil Lands/ als man mit einer Ochsenhaut erreichen könte/ da ihren solches verwilli get ließ sie haut zerschneiden in Riemen/ und Carthageo erbauen. langte darmit weit. Pflanzte also neüe colonien in Africa und baute daselbst die statt Carthaginem im jahr der welt 3080. Didonistod und vergötterung. Darauff wurde Dido von Hiarbas der Getulier König zum Weib begert/ welches sie abgeschlagen. Laßt darauff ein holzhauffen zurüsten/ steigt auff denselben/ erwürgt und verbr andte sich selbsten. Ward eine lange zeit von denen zu Carthago als ein göttin verehrt. 3145 Osias hielte sich besser/ hatte auch desto mehr glük wider seine Feinde/ außgenom̃en daß er die vermischung der ständen versuchte und wolte der Priesterschafft eingreiffen uud räücheren/ daß ihme aber nicht wol bekom̃en/ mußte an dem aussaz sterben. Zu diser zeit ware ein anschenlich Collegium und gesellschafft der H. Propheten bejsam̃en. Dann neben dem Jona und Zacharia, welche bej den anfängen deß Reichs Usiae zugegen/ liessen sich hören Hoseas und Amos in dem Königreich Samarien/ Esaias, Ioẽl, Obadias und andere/ da und dort. Olympiades. Zu dises Königs Usiae zeiten felt ein die erste Olympias, welches eine zeit ist von 4. jahren und bis weilen 14. Tag darüber/ nach erwelcher Julianischen rechnung. Mit disen Olympiadibus zehlen die Griechen ihre jahr / um̃ besserer richtiger zeitrechnung willen von ihnen angestelt. Es waren aber die Olympiades oder certamina Olympiaca ritterliche kampffspil/ darinn sich die junge Mannschafft auff mancherlej weis im lauffen/ fechten/ ringen/ reiten/ mit wagen fahren und anderen übung mit grossem lob geübet/ und wehrete alle mal 14. Tag/ am 15. Tag wurd das lob und der preis den überwinderen ertheilet. Den urheber dessen machen die Heidnische Schrifften bald den Saturnum und Jovem, bald den Herculem Amphictyonis Sohn und seine Brüder: Bekant ist/ das sie von Jphite Elio auffs neüe getriben und fortgesezet worden. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0088" n="58"/> <p>Nachgehends hat sich auch begeben die geschicht von der Didone/ <note place="left">Dibo umb die <gap reason="illegible"/> Joas.</note> welche mit dem entraubten schaz entrunnen/ weil sie/ alß were erins Meer geworffen/ gegleisnet/ durch außwerffung etlicher fäßlein voller steinen/ in der insul Cypren erstlich angefahren/ und weil sie nur Mans persohnen bej ihr hatte / name sie 80. Töchteren auß diser insul/ fuhr damit in Africam/ kauffte von den einwohnern so vil Lands/ als man mit einer Ochsenhaut erreichen könte/ da ihren solches verwilli get ließ sie haut zerschneiden in Riemen/ und <note place="left">Carthageo erbauen.</note> langte darmit weit. Pflanzte also neüe colonien in Africa und baute daselbst die statt Carthaginem im jahr der welt 3080.</p> <p><note place="left">Didonistod und vergötterung.</note> Darauff wurde Dido von Hiarbas der Getulier König zum Weib begert/ welches sie abgeschlagen. Laßt darauff ein holzhauffen zurüsten/ steigt auff denselben/ erwürgt und verbr andte sich selbsten. Ward eine lange zeit von denen zu Carthago als ein göttin verehrt.</p> <p><note place="left">3145</note> Osias hielte sich besser/ hatte auch desto mehr glük wider seine Feinde/ außgenom̃en daß er die vermischung der ständen versuchte und wolte der Priesterschafft eingreiffen uud räücheren/ daß ihme aber nicht wol bekom̃en/ mußte an dem aussaz sterben. Zu diser zeit ware ein anschenlich Collegium und gesellschafft der H. Propheten bejsam̃en. Dann neben dem Jona und Zacharia, welche bej den anfängen deß Reichs Usiae zugegen/ liessen sich hören Hoseas und Amos in dem Königreich Samarien/ Esaias, Ioẽl, Obadias und andere/ da und dort.</p> <p><note place="left">Olympiades.</note> Zu dises Königs Usiae zeiten felt ein die erste Olympias, welches eine zeit ist von 4. jahren und bis weilen 14. Tag darüber/ nach erwelcher Julianischen rechnung. Mit disen Olympiadibus zehlen die Griechen ihre jahr / um̃ besserer richtiger zeitrechnung willen von ihnen angestelt. Es waren aber die Olympiades oder certamina Olympiaca ritterliche kampffspil/ darinn sich die junge Mannschafft auff mancherlej weis im lauffen/ fechten/ ringen/ reiten/ mit wagen fahren und anderen übung mit grossem lob geübet/ und wehrete alle mal 14. Tag/ am 15. Tag wurd das lob und der preis den überwinderen ertheilet. Den urheber dessen machen die Heidnische Schrifften bald den Saturnum und Jovem, bald den Herculem Amphictyonis Sohn und seine Brüder: Bekant ist/ das sie von Jphite Elio auffs neüe getriben und fortgesezet worden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [58/0088]
Nachgehends hat sich auch begeben die geschicht von der Didone/ welche mit dem entraubten schaz entrunnen/ weil sie/ alß were erins Meer geworffen/ gegleisnet/ durch außwerffung etlicher fäßlein voller steinen/ in der insul Cypren erstlich angefahren/ und weil sie nur Mans persohnen bej ihr hatte / name sie 80. Töchteren auß diser insul/ fuhr damit in Africam/ kauffte von den einwohnern so vil Lands/ als man mit einer Ochsenhaut erreichen könte/ da ihren solches verwilli get ließ sie haut zerschneiden in Riemen/ und langte darmit weit. Pflanzte also neüe colonien in Africa und baute daselbst die statt Carthaginem im jahr der welt 3080.
Dibo umb die _ Joas.
Carthageo erbauen. Darauff wurde Dido von Hiarbas der Getulier König zum Weib begert/ welches sie abgeschlagen. Laßt darauff ein holzhauffen zurüsten/ steigt auff denselben/ erwürgt und verbr andte sich selbsten. Ward eine lange zeit von denen zu Carthago als ein göttin verehrt.
Didonistod und vergötterung. Osias hielte sich besser/ hatte auch desto mehr glük wider seine Feinde/ außgenom̃en daß er die vermischung der ständen versuchte und wolte der Priesterschafft eingreiffen uud räücheren/ daß ihme aber nicht wol bekom̃en/ mußte an dem aussaz sterben. Zu diser zeit ware ein anschenlich Collegium und gesellschafft der H. Propheten bejsam̃en. Dann neben dem Jona und Zacharia, welche bej den anfängen deß Reichs Usiae zugegen/ liessen sich hören Hoseas und Amos in dem Königreich Samarien/ Esaias, Ioẽl, Obadias und andere/ da und dort.
3145 Zu dises Königs Usiae zeiten felt ein die erste Olympias, welches eine zeit ist von 4. jahren und bis weilen 14. Tag darüber/ nach erwelcher Julianischen rechnung. Mit disen Olympiadibus zehlen die Griechen ihre jahr / um̃ besserer richtiger zeitrechnung willen von ihnen angestelt. Es waren aber die Olympiades oder certamina Olympiaca ritterliche kampffspil/ darinn sich die junge Mannschafft auff mancherlej weis im lauffen/ fechten/ ringen/ reiten/ mit wagen fahren und anderen übung mit grossem lob geübet/ und wehrete alle mal 14. Tag/ am 15. Tag wurd das lob und der preis den überwinderen ertheilet. Den urheber dessen machen die Heidnische Schrifften bald den Saturnum und Jovem, bald den Herculem Amphictyonis Sohn und seine Brüder: Bekant ist/ das sie von Jphite Elio auffs neüe getriben und fortgesezet worden.
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/88>, abgerufen am 16.02.2025. |