Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.merlich entrunnen/ und der heuchlerische ungerechte Achab/ nach Gottes dräuung/ umkommen dessen blut die hunde geleket/ und seiner abgöttischen Jesabel leichnamgefressen/ als der gegen die abgesagte feind der kirchen sanfftmütiger und frejgebiger/ dann gegen seine underthanen ware/ wie es der unschuldige Naboth wol erfahren. Elias. Elis[unleserliches Material]us. Zu der zeit lebte und weissagte der theure wundermann und eiferige prophet Elias/ welcher durch sein gebett den himmel auff und zugeschlossen/ und vil andere wunder gethan. Als er jez solte gen himmel fahren zu ein em vorbilde/ ließ er seinen mantel Eljsaeo seinem lehrjünger/ der ihm nachruffte: Mein vatter/ wagen Israel und seine reuter. Nach Josaphat kamen etliche König auffeinander/ entweders Jahr der Welt 3050. dem aberglauben und Abgötterej oder sonsten anderen Gottlosigkeiten und blutdurstigem underfahen ergeben/ darunder einer und der ander sich etwan wol angelassen/ aber zu lezst übel außgeschlagen/ 3105. und um dessetwegen auch die Göttliche Raach verspürt haben. Deßgleichen dann ware Jaram / Ochosias, Ioas, Amazias. Zu diser Königen zeiten regierte zu Ninive Tonos ConcolerosSardanapalus solle umm die zeiten Jorams und seines nach folgere gelebe haben. auch Sardanapalus genandt/ ein Viehischer Weibischer mann/ aller unzucht/ üppigkeit/ faulkeit und Leicht fertigkeit ergeben/ ein Sodomit und Venus kind / sasse stetig under den Weiberen/ verrichtete Weibische werk und kleidet sich ein Weib. Welches als es Arbaces seiner befelchs haber einer/ vermittelst eines Kämmerlings erfahren und den Augenschein eingenommen/ hat er ein aberwillen dergestalten ab disem König bekommen/ daß er sich mit Belese einem Chaldeischen priester und landvogt über Bahylonien/ verbunden/ mit triegesmacht disen weibischen regenten zu überziehen. Es hatte aber zum dritten mal mißlungen/ bis endlich die Bactrianer/ welche Sardanapalo solten zu hilff kommen/ auff die seiten traten/ deß Sar danapali Commendantin Salomena samt ihrem Volk erschlagen/ die State Ninive belägert und aber ohne frucht/ wo nicht vom fluß Euphrat ein stuk maur gefelt/ dardurch Sardanapalo das Herr genommen worden/ also daß er sich und seine concubinen und alle schäz verbrandt hat/ und wie er gelebt alß ein Sodomiter / dergestalten auch umbkommen/ wie Ambrosius sagt. merlich entrunnen/ und der heuchlerische ungerechte Achab/ nach Gottes dräuung/ umkommen dessen blut die hunde geleket/ und seiner abgöttischen Jesabel leichnamgefressen/ als der gegen die abgesagte feind der kirchen sanfftmütiger und frejgebiger/ dann gegen seine underthanẽ ware/ wie es der unschuldige Naboth wol erfahrẽ. Elias. Elis[unleserliches Material]us. Zu der zeit lebte und weissagte der theure wundermañ und eiferige prophet Elias/ welcher durch sein gebett den him̃el auff und zugeschlossen/ und vil andere wunder gethan. Als er jez solte gen himmel fahren zu ein em vorbilde/ ließ er seinen mantel Eljsaeo seinem lehrjünger/ der ihm nachruffte: Mein vatter/ wagẽ Israel und seine reuter. Nach Josaphat kamen etliche König auffeinander/ entweders Jahr der Welt 3050. dem aberglauben und Abgötterej oder sonsten anderen Gottlosigkeiten und blutdurstigem underfahen ergeben/ darunder einer und der ander sich etwan wol angelassen/ aber zu lezst übel außgeschlagen/ 3105. und um dessetwegen auch die Göttliche Raach verspürt haben. Deßgleichen dann ware Jaram / Ochosias, Ioas, Amazias. Zu diser Königen zeiten regierte zu Ninive Tonos ConcolerosSardanapalus solle um̃ die zeiten Jorams und seines nach folgere gelebe haben. auch Sardanapalus genandt/ ein Viehischer Weibischer mañ/ aller unzucht/ üppigkeit/ faulkeit und Leicht fertigkeit ergeben/ ein Sodomit und Venus kind / sasse stetig under den Weiberen/ verrichtete Weibische werk und kleidet sich ein Weib. Welches als es Arbaces seiner befelchs haber einer/ vermittelst eines Käm̃erlings erfahren und den Augenschein eingenom̃en/ hat er ein aberwillen dergestalten ab disem König bekom̃en/ daß er sich mit Belese einem Chaldeischen priester und landvogt über Bahylonien/ verbundẽ/ mit triegesmacht disẽ weibischen regentẽ zu überziehẽ. Es hatte aber zum dritten mal mißlungen/ bis endlich die Bactrianer/ welche Sardanapalo solten zu hilff kommen/ auff die seiten traten/ deß Sar danapali Com̃endantin Salomena samt ihrem Volk erschlagen/ die State Ninive belägert und aber ohne frucht/ wo nicht vom fluß Euphrat ein stuk maur gefelt/ dardurch Sardanapalo das Herr genom̃en worden/ also daß er sich und seine concubinen und alle schäz verbrandt hat/ und wie er gelebt alß ein Sodomiter / dergestalten auch umbkommen/ wie Ambrosius sagt. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0087" n="57"/> merlich entrunnen/ und der heuchlerische ungerechte Achab/ nach Gottes dräuung/ umkommen dessen blut die hunde geleket/ und seiner abgöttischen Jesabel leichnamgefressen/ als der gegen die abgesagte feind der kirchen sanfftmütiger und frejgebiger/ dann gegen seine underthanẽ ware/ wie es der unschuldige Naboth wol erfahrẽ.</p> <p><note place="right">Elias. 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Es hatte aber zum dritten mal mißlungen/ bis endlich die Bactrianer/ welche Sardanapalo solten zu hilff kommen/ auff die seiten traten/ deß Sar danapali Com̃endantin Salomena samt ihrem Volk erschlagen/ die State Ninive belägert und aber ohne frucht/ wo nicht vom fluß Euphrat ein stuk maur gefelt/ dardurch Sardanapalo das Herr genom̃en worden/ also daß er sich und seine concubinen und alle schäz verbrandt hat/ und wie er gelebt alß ein Sodomiter / dergestalten auch umbkommen/ wie Ambrosius sagt.</p> </div> </body> </text> </TEI> [57/0087]
merlich entrunnen/ und der heuchlerische ungerechte Achab/ nach Gottes dräuung/ umkommen dessen blut die hunde geleket/ und seiner abgöttischen Jesabel leichnamgefressen/ als der gegen die abgesagte feind der kirchen sanfftmütiger und frejgebiger/ dann gegen seine underthanẽ ware/ wie es der unschuldige Naboth wol erfahrẽ.
Zu der zeit lebte und weissagte der theure wundermañ und eiferige prophet Elias/ welcher durch sein gebett den him̃el auff und zugeschlossen/ und vil andere wunder gethan. Als er jez solte gen himmel fahren zu ein
Elias. Elis_ us. em vorbilde/ ließ er seinen mantel Eljsaeo seinem lehrjünger/ der ihm nachruffte: Mein vatter/ wagẽ Israel und seine reuter.
Nach Josaphat kamen etliche König auffeinander/ entweders dem aberglauben und Abgötterej oder sonsten anderen Gottlosigkeiten und blutdurstigem underfahen ergeben/ darunder einer und der ander sich etwan wol angelassen/ aber zu lezst übel außgeschlagen/ und um dessetwegen auch die Göttliche Raach verspürt haben. Deßgleichen dann ware Jaram / Ochosias, Ioas, Amazias.
Jahr der Welt 3050.
3105. Zu diser Königen zeiten regierte zu Ninive Tonos Concoleros auch Sardanapalus genandt/ ein Viehischer Weibischer mañ/ aller unzucht/ üppigkeit/ faulkeit und Leicht fertigkeit ergeben/ ein Sodomit und Venus kind / sasse stetig under den Weiberen/ verrichtete Weibische werk und kleidet sich ein Weib. Welches als es Arbaces seiner befelchs haber einer/ vermittelst eines Käm̃erlings erfahren und den Augenschein eingenom̃en/ hat er ein aberwillen dergestalten ab disem König bekom̃en/ daß er sich mit Belese einem Chaldeischen priester und landvogt über Bahylonien/ verbundẽ/ mit triegesmacht disẽ weibischen regentẽ zu überziehẽ. Es hatte aber zum dritten mal mißlungen/ bis endlich die Bactrianer/ welche Sardanapalo solten zu hilff kommen/ auff die seiten traten/ deß Sar danapali Com̃endantin Salomena samt ihrem Volk erschlagen/ die State Ninive belägert und aber ohne frucht/ wo nicht vom fluß Euphrat ein stuk maur gefelt/ dardurch Sardanapalo das Herr genom̃en worden/ also daß er sich und seine concubinen und alle schäz verbrandt hat/ und wie er gelebt alß ein Sodomiter / dergestalten auch umbkommen/ wie Ambrosius sagt.
Sardanapalus solle um̃ die zeiten Jorams und seines nach folgere gelebe haben.
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/87>, abgerufen am 16.02.2025. |