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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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sünden/ und empfiengen das Heilige Sacrament. Als aber der Hof-prediger das gebett etwas lang machte/ sagte der nun mehr selige Herzog: Weil seine reise gar nahe wäre/ möchte er/ der Hofprediger dem gebett doch etwas abkürzen. Schikte auch nach Herren Röhlingern/ daß er/ als ein creirter Notarius seinen lezten willen zu Papir bringen möchte/ welches dann geschahe. Die Generalität trugen Ihre Fürstl. Gn. General Major Erlachen: Dem Grafen von Nassau/ Herren Obristen Rosen/ und Herren Obristen Oehmen zugleich auff. Baten dabei/ die Armee also zu führen/ als wären sie noch allezeit persöhnlich dabei. Hierauff schlossen den 8. 18. Julij des Morgens um 9. Uhr Ihre Fürstl. Gn. in dem gebett/ Herr Jesu Christ war mensch und Gott/ eben bei dem wort Jesu ihr leben. Ihres alters im 35. jahr. Dem Graafen von Nassaw hatten sie das beste Leib-pferd/ und 10000. Rthaler. Herrn Obr. Rosen 10000. Rthaler. Herrn Obr. Oehmen 10000. Rthaler/ und andern Obristen jedem 6000. Rthaler/ dem Hof-prediger 4000. Rthaler: Beiden herren Medicis/ jedem 1000. Reichsthaler/ und dem Secretario 100. Rthaler im Testament legiret. Was sonsten noch an Mobilien sachen übrig war/ solches ward under die Hof-Junker/ Pagen/ dienern/ und knechten ausgetheilet.

Gestraks nach disen schikte der König aus Frankreich der Armee 100000. Duplonen zu/ und versprach sich hierbei der Armee ferner allen vorschub zu thun. Stelte Herrn General Major Erlachen ihnen zum haupt vor. Disem zu pariren gelobten sie samt und sonders mit auffgehobenen fingeren an.

Den 18. 28. Julij ward die Fürstl. Leiche von Neuenburg solenni modo nach Breisach gebracht/ uud hieselbst in einer Capellen Frankreich beigesezet. In Frankreich ward aus Condolenz des seligsten Fürsten/ auch eine ansehnlichste Leich-begängnus/ welcher Ihre Königliche Majestät auch die Königin/ und die ganze Hof-statt persöhnlich beiwonten/ gehalten/ und die Königliche Saale allenthalben mit schwarzem Sammet behänget. Ihre Fürstl. Gn. Gottselig. andenkens / hinderliessen drei brüder/ Herzog Wilhelm/ Albrechten/ und Ernsten.

Ihr Churf. Durchl. Carl Ludwig Pfalz Als nun gute hoffnung auff Schwedischer seiten der verlurst eines so dapferen haupts/ wurde bald ersezet sein an ihr F. Gn. Carl Ludwig Pfalz Graafen/ welcher zu dem zwek aus Engelland/ den

sünden/ und empfiengen das Heilige Sacrament. Als aber der Hof-prediger das gebett etwas lang machte/ sagte der nun mehr selige Herzog: Weil seine reise gar nahe wäre/ möchte er/ der Hofprediger dem gebett doch etwas abkürzen. Schikte auch nach Herren Röhlingern/ daß er/ als ein creirter Notarius seinen lezten willen zu Papir bringen möchte/ welches dann geschahe. Die Generalität trugen Ihre Fürstl. Gn. General Major Erlachen: Dem Grafen von Nassau/ Herren Obristen Rosen/ und Herren Obristen Oehmen zugleich auff. Baten dabei/ die Armee also zu führen/ als wären sie noch allezeit persöhnlich dabei. Hierauff schlossen den 8. 18. Julij des Morgens um 9. Uhr Ihre Fürstl. Gn. in dem gebett/ Herr Jesu Christ war mensch und Gott/ eben bei dem wort Jesu ihr leben. Ihres alters im 35. jahr. Dem Graafen von Nassaw hatten sie das beste Leib-pferd/ und 10000. Rthaler. Herrn Obr. Rosen 10000. Rthaler. Herrn Obr. Oehmen 10000. Rthaler/ und andern Obristen jedem 6000. Rthaler/ dem Hof-prediger 4000. Rthaler: Beiden herren Medicis/ jedem 1000. Reichsthaler/ und dem Secretario 100. Rthaler im Testament legiret. Was sonsten noch an Mobilien sachen übrig war/ solches ward under die Hof-Junker/ Pagen/ dienern/ und knechten ausgetheilet.

Gestraks nach disen schikte der König aus Frankreich der Armee 100000. Duplonen zu/ und versprach sich hierbei der Armee ferner allen vorschub zu thun. Stelte Herrn General Major Erlachen ihnen zum haupt vor. Disem zu pariren gelobten sie samt und sonders mit auffgehobenen fingeren an.

Den 18. 28. Julij ward die Fürstl. Leiche von Neuenburg solenni modo nach Breisach gebracht/ uud hieselbst in einer Capellen Frankreich beigesezet. In Frankreich ward aus Condolenz des seligsten Fürsten/ auch eine ansehnlichste Leich-begängnus/ welcher Ihre Königliche Majestät auch die Königin/ und die ganze Hof-statt persöhnlich beiwonten/ gehalten/ und die Königliche Saale allenthalben mit schwarzem Sammet behänget. Ihre Fürstl. Gn. Gottselig. andenkens / hinderliessen drei brüder/ Herzog Wilhelm/ Albrechten/ und Ernsten.

Ihr Churf. Durchl. Carl Ludwig Pfalz Als nun gute hoffnung auff Schwedischer seiten der verlurst eines so dapferen haupts/ wurde bald ersezet sein an ihr F. Gn. Carl Ludwig Pfalz Graafen/ welcher zu dem zwek aus Engelland/ den

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[400/0438] sünden/ und empfiengen das Heilige Sacrament. Als aber der Hof-prediger das gebett etwas lang machte/ sagte der nun mehr selige Herzog: Weil seine reise gar nahe wäre/ möchte er/ der Hofprediger dem gebett doch etwas abkürzen. Schikte auch nach Herren Röhlingern/ daß er/ als ein creirter Notarius seinen lezten willen zu Papir bringen möchte/ welches dann geschahe. Die Generalität trugen Ihre Fürstl. Gn. General Major Erlachen: Dem Grafen von Nassau/ Herren Obristen Rosen/ und Herren Obristen Oehmen zugleich auff. Baten dabei/ die Armee also zu führen/ als wären sie noch allezeit persöhnlich dabei. Hierauff schlossen den 8. 18. Julij des Morgens um 9. Uhr Ihre Fürstl. Gn. in dem gebett/ Herr Jesu Christ war mensch und Gott/ eben bei dem wort Jesu ihr leben. Ihres alters im 35. jahr. Dem Graafen von Nassaw hatten sie das beste Leib-pferd/ und 10000. Rthaler. Herrn Obr. Rosen 10000. Rthaler. Herrn Obr. Oehmen 10000. Rthaler/ und andern Obristen jedem 6000. Rthaler/ dem Hof-prediger 4000. Rthaler: Beiden herren Medicis/ jedem 1000. Reichsthaler/ und dem Secretario 100. Rthaler im Testament legiret. Was sonsten noch an Mobilien sachen übrig war/ solches ward under die Hof-Junker/ Pagen/ dienern/ und knechten ausgetheilet. Gestraks nach disen schikte der König aus Frankreich der Armee 100000. Duplonen zu/ und versprach sich hierbei der Armee ferner allen vorschub zu thun. Stelte Herrn General Major Erlachen ihnen zum haupt vor. Disem zu pariren gelobten sie samt und sonders mit auffgehobenen fingeren an. Den 18. 28. Julij ward die Fürstl. Leiche von Neuenburg solenni modo nach Breisach gebracht/ uud hieselbst in einer Capellen beigesezet. In Frankreich ward aus Condolenz des seligsten Fürsten/ auch eine ansehnlichste Leich-begängnus/ welcher Ihre Königliche Majestät auch die Königin/ und die ganze Hof-statt persöhnlich beiwonten/ gehalten/ und die Königliche Saale allenthalben mit schwarzem Sammet behänget. Ihre Fürstl. Gn. Gottselig. andenkens / hinderliessen drei brüder/ Herzog Wilhelm/ Albrechten/ und Ernsten. Frankreich Als nun gute hoffnung auff Schwedischer seiten der verlurst eines so dapferen haupts/ wurde bald ersezet sein an ihr F. Gn. Carl Ludwig Pfalz Graafen/ welcher zu dem zwek aus Engelland/ den Ihr Churf. Durchl. Carl Ludwig Pfalz

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/438>, abgerufen am 23.11.2024.