Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876.Und dieser Bürgermeister Meyer, der sich immer so Während dieser Worte war der Galopp eines "Die Bündnerregimenter im Domleschg meutern Und dieſer Bürgermeiſter Meyer, der ſich immer ſo Während dieſer Worte war der Galopp eines „Die Bündnerregimenter im Domleſchg meutern <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0325" n="315"/> Und dieſer Bürgermeiſter Meyer, der ſich immer ſo<lb/> verächtlich über den charakterloſen Jenatſch und ſo feind¬<lb/> ſelig gegen das papiſtiſche Spanien äußerte! . . . Ich<lb/> fürchte, erlauchter Herr, mein Hausrecht wird Euch<lb/> hier nicht ſchützen können! . . . Ihr kommt durch die<lb/> nach Zizers ſtrömenden Volksmaſſen nicht mehr in die<lb/> Rheinſchanze . . . Horcht! Mein Gott, nun läutet es<lb/> auch in der Stadt von allen Thürmen Sturm . . .<lb/> Vielleicht ließe ſich nächtlicher Weile ein Fluchtverſuch<lb/> nach Zürich wagen und von dort würdet Ihr auf Um¬<lb/> wegen Euer Heer im Veltlin erreichen!“ —</p><lb/> <p>Während dieſer Worte war der Galopp eines<lb/> Pferdes auf dem Pflaſter erklungen, und ſchon ſtand<lb/> der Adjutant Wertmüller in dienſtlicher Haltung aber<lb/> mit zornblitzenden Augen vor dem Herzog.</p><lb/> <p>„Die Bündnerregimenter im Domleſchg meutern<lb/> und marſchiren mit fliegenden Fahnen auf Chur, Er¬<lb/> laucht,“ meldete er. „Ich wäre ihnen bei einem Morgen¬<lb/> ritte nach Reichenau faſt in die Hände gefallen. Sie<lb/> ſind mir auf den Ferſen. Hier in der Stadt liegt,<lb/> wie der edle Herr weiß, nur die Freicompagnie der<lb/> Prätigauer. Treue Leute! Ich habe ſie an das nörd¬<lb/> liche Thor beordert. Ihr Hauptmann Janett ſchwur<lb/> mir zu, er ſei mit Leib und Leben der Eurige und<lb/> werde gegen alle Spaniolen und Meineidigen zu Euch<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [315/0325]
Und dieſer Bürgermeiſter Meyer, der ſich immer ſo
verächtlich über den charakterloſen Jenatſch und ſo feind¬
ſelig gegen das papiſtiſche Spanien äußerte! . . . Ich
fürchte, erlauchter Herr, mein Hausrecht wird Euch
hier nicht ſchützen können! . . . Ihr kommt durch die
nach Zizers ſtrömenden Volksmaſſen nicht mehr in die
Rheinſchanze . . . Horcht! Mein Gott, nun läutet es
auch in der Stadt von allen Thürmen Sturm . . .
Vielleicht ließe ſich nächtlicher Weile ein Fluchtverſuch
nach Zürich wagen und von dort würdet Ihr auf Um¬
wegen Euer Heer im Veltlin erreichen!“ —
Während dieſer Worte war der Galopp eines
Pferdes auf dem Pflaſter erklungen, und ſchon ſtand
der Adjutant Wertmüller in dienſtlicher Haltung aber
mit zornblitzenden Augen vor dem Herzog.
„Die Bündnerregimenter im Domleſchg meutern
und marſchiren mit fliegenden Fahnen auf Chur, Er¬
laucht,“ meldete er. „Ich wäre ihnen bei einem Morgen¬
ritte nach Reichenau faſt in die Hände gefallen. Sie
ſind mir auf den Ferſen. Hier in der Stadt liegt,
wie der edle Herr weiß, nur die Freicompagnie der
Prätigauer. Treue Leute! Ich habe ſie an das nörd¬
liche Thor beordert. Ihr Hauptmann Janett ſchwur
mir zu, er ſei mit Leib und Leben der Eurige und
werde gegen alle Spaniolen und Meineidigen zu Euch
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