Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876.Beschwerden der Bündner gegen die Krone Frankreich Die Schlußworte lauteten: "Ihr Gemeinden der drei Bünde, greift zum Der Herzog warf das Blatt empört auf den Tisch. Während ihn sein Diener ankleidete, wagte der "Die Unterschriebenen sind alle Mitglieder des Beſchwerden der Bündner gegen die Krone Frankreich Die Schlußworte lauteten: „Ihr Gemeinden der drei Bünde, greift zum Der Herzog warf das Blatt empört auf den Tiſch. Während ihn ſein Diener ankleidete, wagte der „Die Unterſchriebenen ſind alle Mitglieder des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0324" n="314"/> Beſchwerden der Bündner gegen die Krone Frankreich<lb/> in kurzen, treffenden Worten zuſammenfaßte und zum<lb/> Vertrauen auf Spanien-Oeſterreich aufforderte, das ſich<lb/> bereit erkläre, Bündens alte Grenzen und Freiheiten<lb/> zu gewährleiſten. Alle bündneriſchen Waffen wurden<lb/> unter den Befehl des Jürg Jenatſch geſtellt.</p><lb/> <p>Die Schlußworte lauteten:</p><lb/> <p>„Ihr Gemeinden der drei Bünde, greift zum<lb/> Schwert, erhebt Euch zum Landſturm im Namen des<lb/> Herrn. Sammelt Euch bei Zizers nächſt Chur am<lb/> neunzehnten des Märzen.“ Hier folgten die Unter¬<lb/> ſchriften der drei Bundeshäupter, obenan diejenige des<lb/> Amtsbürgermeiſters Meyer von Chur.</p><lb/> <p>Der Herzog warf das Blatt empört auf den Tiſch.<lb/> Er rief nach ſeinen Dienern, befahl zu ſatteln und<lb/> fragte nach Wertmüller. Mit dieſem wollte er nach<lb/> der Rheinſchanze reiten. Seine ſchnelle Geiſtesgegen¬<lb/> wart und militäriſche Spannkraft verließ ihn nicht<lb/> einen Augenblick.</p><lb/> <p>Während ihn ſein Diener ankleidete, wagte der<lb/> geängſtigte Sprecher noch einige Betheuerungen, An¬<lb/> deutungen und Räthe.</p><lb/> <p>„Die Unterſchriebenen ſind alle Mitglieder des<lb/> Kettenbundes. Gott weiß, ich hielt ihn für eine ge¬<lb/> meinnützige Geſellſchaft ohne gefährliche Nebenzwecke! —<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [314/0324]
Beſchwerden der Bündner gegen die Krone Frankreich
in kurzen, treffenden Worten zuſammenfaßte und zum
Vertrauen auf Spanien-Oeſterreich aufforderte, das ſich
bereit erkläre, Bündens alte Grenzen und Freiheiten
zu gewährleiſten. Alle bündneriſchen Waffen wurden
unter den Befehl des Jürg Jenatſch geſtellt.
Die Schlußworte lauteten:
„Ihr Gemeinden der drei Bünde, greift zum
Schwert, erhebt Euch zum Landſturm im Namen des
Herrn. Sammelt Euch bei Zizers nächſt Chur am
neunzehnten des Märzen.“ Hier folgten die Unter¬
ſchriften der drei Bundeshäupter, obenan diejenige des
Amtsbürgermeiſters Meyer von Chur.
Der Herzog warf das Blatt empört auf den Tiſch.
Er rief nach ſeinen Dienern, befahl zu ſatteln und
fragte nach Wertmüller. Mit dieſem wollte er nach
der Rheinſchanze reiten. Seine ſchnelle Geiſtesgegen¬
wart und militäriſche Spannkraft verließ ihn nicht
einen Augenblick.
Während ihn ſein Diener ankleidete, wagte der
geängſtigte Sprecher noch einige Betheuerungen, An¬
deutungen und Räthe.
„Die Unterſchriebenen ſind alle Mitglieder des
Kettenbundes. Gott weiß, ich hielt ihn für eine ge¬
meinnützige Geſellſchaft ohne gefährliche Nebenzwecke! —
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |