Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716.alten Israelitischen Kirchen ihr Glaube / darauß sie ihnen ein sanfftes Haupt-Küssen / im Tode selig einzuschlaffen / gemacht haben. D. Jac. Weller. Fascicul. Viventium, p.m. 808. Denn wir glauben durch die Gnade unsers HErrn JEsu Christi selig zu werden / gleicher Weise auch Sie / die Väter / selig worden sind. Act. XV. 11. Und wer wolte auch zweifeln / daß der woll-unterwiesene und gelehrte Ertz-Vater die wunderbare Regierung und Führung GOttes des Heiligen Geistes gnugsam erkant und gepriesen; So daß Er auch seinen GOTT darum mit David täglich angeflehet: HErr lehre mich thun nach deinem Wollgefallen / denn Du bist mein GOtt / dein guter Geist führe mich auff ebener Bahn. Ps. CXLIII. 11. Diesen drey-einigen GOtt hält nun unser Jacob für die eintzige Brunn-Qvell aller guten Gaben / ohn dem nichts ist / was ist / von dem wir alles haben. Er wuste / daß Er der Vater des Lichts / von welchem alle gute und alle vollkommene Gaben von oben herab kommen / Jac. I. 17. und von dem ihm auch alles überflüssig und reichlich zukommen; nachdem Er ihn je und allezeit gesegnet und gekrönet mit grosser Treue und überschwenglicher Barmhertzigkeit. Und das ist es / was der selige Vater nun preiset / und warum er seinen GOtt höchst-ruhmwürdig schätzet; Er habe nemlich Barmhertzigkeit und Treue an ihm gethan. In der heiligen Sprache finden wir zwo Wörter / welche recht lieblich und schön lauten / aber nicht woll und völlig außzusprechen oder auszudrücken sind / und die auch gar vielfältig in der Schrifft zusammen-gesetzet gelesen werden / so daß sie als zwey Schwestern anzusehen / derer jede der andern gleichsam die Hand biete / indem die Güte von der Warheit und Treue / und Warheit und Treue von der Güte und Barmhertzigkeit zeuget. Sonderlich hat sich der König David derselben in seinen Psalmen woll bedienet / und daran seine süsse Lust alten Israelitischen Kirchen ihr Glaube / darauß sie ihnen ein sanfftes Haupt-Küssen / im Tode selig einzuschlaffen / gemacht haben. D. Jac. Weller. Fascicul. Viventium, p.m. 808. Denn wir glauben durch die Gnade unsers HErrn JEsu Christi selig zu werden / gleicher Weise auch Sie / die Väter / selig worden sind. Act. XV. 11. Und wer wolte auch zweifeln / daß der woll-unterwiesene und gelehrte Ertz-Vater die wunderbare Regierung und Führung GOttes des Heiligen Geistes gnugsam erkant und gepriesen; So daß Er auch seinen GOTT darum mit David täglich angeflehet: HErr lehre mich thun nach deinem Wollgefallen / denn Du bist mein GOtt / dein guter Geist führe mich auff ebener Bahn. Ps. CXLIII. 11. Diesen drey-einigen GOtt hält nun unser Jacob für die eintzige Brunn-Qvell aller guten Gaben / ohn dem nichts ist / was ist / von dem wir alles haben. Er wuste / daß Er der Vater des Lichts / von welchem alle gute und alle vollkommene Gaben von oben herab kommen / Jac. I. 17. und von dem ihm auch alles überflüssig und reichlich zukommen; nachdem Er ihn je und allezeit gesegnet und gekrönet mit grosser Treue und überschwenglicher Barmhertzigkeit. Und das ist es / was der selige Vater nun preiset / und warum er seinen GOtt höchst-ruhmwürdig schätzet; Er habe nemlich Barmhertzigkeit und Treue an ihm gethan. In der heiligen Sprache finden wir zwo Wörter / welche recht lieblich und schön lauten / aber nicht woll und völlig außzusprechen oder auszudrücken sind / und die auch gar vielfältig in der Schrifft zusammen-gesetzet gelesen werden / so daß sie als zwey Schwestern anzusehen / derer jede der andern gleichsam die Hand biete / indem die Güte von der Warheit und Treue / und Warheit und Treue von der Güte und Barmhertzigkeit zeuget. Sonderlich hat sich der König David derselben in seinen Psalmen woll bedienet / und daran seine süsse Lust <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0026" n="24"/> alten Israelitischen Kirchen ihr Glaube / darauß sie ihnen ein sanfftes Haupt-Küssen / im Tode selig einzuschlaffen / gemacht haben. <note place="left">D. Jac. Weller. Fascicul. Viventium, p.m. 808.</note> Denn wir glauben durch die Gnade unsers HErrn JEsu Christi selig zu werden / gleicher Weise auch Sie / die Väter / selig worden sind. <note place="left">Act. XV. 11.</note> Und wer wolte auch zweifeln / daß der woll-unterwiesene und gelehrte Ertz-Vater die wunderbare Regierung und Führung GOttes des Heiligen Geistes gnugsam erkant und gepriesen; So daß Er auch seinen GOTT darum mit David täglich angeflehet: HErr lehre mich thun nach deinem Wollgefallen / denn Du bist mein GOtt / dein guter Geist führe mich auff ebener Bahn. <note place="left">Ps. CXLIII. 11.</note> Diesen drey-einigen GOtt hält nun unser Jacob für die eintzige Brunn-Qvell aller guten Gaben / ohn dem nichts ist / was ist / von dem wir alles haben. Er wuste / daß Er der Vater des Lichts / von welchem alle gute und alle vollkommene Gaben von oben herab kommen / <note place="left">Jac. I. 17.</note> und von dem ihm auch alles überflüssig und reichlich zukommen; nachdem Er ihn je und allezeit gesegnet und gekrönet mit grosser Treue und überschwenglicher Barmhertzigkeit.</p> <p>Und das ist es / was der selige Vater nun preiset / und warum er seinen GOtt höchst-ruhmwürdig schätzet; Er habe nemlich Barmhertzigkeit und Treue an ihm gethan. In der heiligen Sprache finden wir zwo Wörter / welche recht lieblich und schön lauten / aber nicht woll und völlig außzusprechen oder auszudrücken sind / und die auch gar vielfältig in der Schrifft zusammen-gesetzet gelesen werden / so daß sie als zwey Schwestern anzusehen / derer jede der andern gleichsam die Hand biete / indem die Güte von der Warheit und Treue / und Warheit und Treue von der Güte und Barmhertzigkeit zeuget. Sonderlich hat sich der König David derselben in seinen Psalmen woll bedienet / und daran seine süsse Lust </p> </div> </body> </text> </TEI> [24/0026]
alten Israelitischen Kirchen ihr Glaube / darauß sie ihnen ein sanfftes Haupt-Küssen / im Tode selig einzuschlaffen / gemacht haben. Denn wir glauben durch die Gnade unsers HErrn JEsu Christi selig zu werden / gleicher Weise auch Sie / die Väter / selig worden sind. Und wer wolte auch zweifeln / daß der woll-unterwiesene und gelehrte Ertz-Vater die wunderbare Regierung und Führung GOttes des Heiligen Geistes gnugsam erkant und gepriesen; So daß Er auch seinen GOTT darum mit David täglich angeflehet: HErr lehre mich thun nach deinem Wollgefallen / denn Du bist mein GOtt / dein guter Geist führe mich auff ebener Bahn. Diesen drey-einigen GOtt hält nun unser Jacob für die eintzige Brunn-Qvell aller guten Gaben / ohn dem nichts ist / was ist / von dem wir alles haben. Er wuste / daß Er der Vater des Lichts / von welchem alle gute und alle vollkommene Gaben von oben herab kommen / und von dem ihm auch alles überflüssig und reichlich zukommen; nachdem Er ihn je und allezeit gesegnet und gekrönet mit grosser Treue und überschwenglicher Barmhertzigkeit.
D. Jac. Weller. Fascicul. Viventium, p.m. 808.
Act. XV. 11.
Ps. CXLIII. 11.
Jac. I. 17. Und das ist es / was der selige Vater nun preiset / und warum er seinen GOtt höchst-ruhmwürdig schätzet; Er habe nemlich Barmhertzigkeit und Treue an ihm gethan. In der heiligen Sprache finden wir zwo Wörter / welche recht lieblich und schön lauten / aber nicht woll und völlig außzusprechen oder auszudrücken sind / und die auch gar vielfältig in der Schrifft zusammen-gesetzet gelesen werden / so daß sie als zwey Schwestern anzusehen / derer jede der andern gleichsam die Hand biete / indem die Güte von der Warheit und Treue / und Warheit und Treue von der Güte und Barmhertzigkeit zeuget. Sonderlich hat sich der König David derselben in seinen Psalmen woll bedienet / und daran seine süsse Lust
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Zitationshilfe: | Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716/26>, abgerufen am 27.07.2024. |