Meyer, Edmund: Alte Geschichte. Berlin, 1890 (= Leitfaden der Geschichte in Tabellenform, Bd. 1)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0106" n="— 96 —" corresp="http://gei-digital.gei.de/viewer/image/PPN648845621/00000106"/> <table> <row> <cell>und später Gratians Schwager, beruhigt die Goten und<lb/> schliesst die heidnischen Tempel. — Ambrosius von Mailand.<lb/> 395—476 f) das geteilte Reich.<lb/> 395 Das Reich nach Theodosius’ Willen unter seine Söhne Honorius<lb/> und Arcadius geteilt. Arcadius erhält den Osten,<lb/> Honorius den Westen. Ihre Minister der Höfling Ru-<lb/> finus und der tapfere Vandale Stilicho (Gemahl von<lb/> Theodosius’ Pflegetochter).<lb/> 396 Die Goten verwüsten nach Theodosius’ Tode die Hämus-Halbinsel<lb/> und dringen unter dem Balten Alarich bis in den Pelo-<lb/> ponnes vor: von Stilicho zurückgedrängt, werden sie von<lb/> Ost-Rom in Illyrien aus Eifersucht gegen Stilicho ange-<lb/> siedelt.<lb/> 403 Schlacht bei Pollentia. Alarich, von Ost-Rom aufgereizt,<lb/> fällt in das weströmische Reich ein, wird aber von<lb/> Stilicho, der die römischen Truppen vom Rheine<lb/> und von Britannien nach Italien zieht, geschlagen<lb/> und geht gegen Tributzahlung einen Vertrag ein.<lb/> 406 Die Vandalen, Sueben, Burgunder und Alanen dringen<lb/> über den von Truppen entblöſsten Rhein in Gallien ein:<lb/> Sueben, Alanen und Vandalen gehen nach Spanien (Andalusia<lb/> = Vandalitia); die Burgunder, erst am Rhein bei Worms (vgl.<lb/> das Nibelungenlied), besetzen das Rhonethal (Hauptstadt<lb/> Lyon); später dehnen sich auch die Alamannen bis zu den<lb/> Vogesen und über die Schweiz aus.<lb/> 410 Alarich erobert und plündert nach Stilichos Tode Rom<lb/> wegen nicht bezahlten Tributs, stirbt aber im Begriff nach<lb/> Afrika überzusetzen, in Consentia (Cosenza) am Busento.<lb/> Sein Nachfolger Ataulf, mit Honorius’ Schwester Placidia<lb/> vermählt, führt, um Gallien für den Kaiser zurückzuerobern,<lb/> die Goten nach SW.-Frankreich (Hauptstadt Tolosa).<lb/> 429–534 Das Vandalenreich in Afrika: die Vandalen, gerufen von dem durch<lb/> die Ränke seines Nebenbuhlers Aëtius getäuschten Statt-<lb/> halter Bonifatius, gehen unter Geiserich nach Afrika<lb/> hinüber, zu spät von Bonifatius selbst bekämpft.<lb/> 430 Der h. Augustinus, Bischof von Hippo, † bei der Belagerung<lb/> seiner Stadt.<lb/> 439 Karthago von den Vandalen erobert.</cell> </row> </table><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [— 96 —/0106]
und später Gratians Schwager, beruhigt die Goten und
schliesst die heidnischen Tempel. — Ambrosius von Mailand.
395—476 f) das geteilte Reich.
395 Das Reich nach Theodosius’ Willen unter seine Söhne Honorius
und Arcadius geteilt. Arcadius erhält den Osten,
Honorius den Westen. Ihre Minister der Höfling Ru-
finus und der tapfere Vandale Stilicho (Gemahl von
Theodosius’ Pflegetochter).
396 Die Goten verwüsten nach Theodosius’ Tode die Hämus-Halbinsel
und dringen unter dem Balten Alarich bis in den Pelo-
ponnes vor: von Stilicho zurückgedrängt, werden sie von
Ost-Rom in Illyrien aus Eifersucht gegen Stilicho ange-
siedelt.
403 Schlacht bei Pollentia. Alarich, von Ost-Rom aufgereizt,
fällt in das weströmische Reich ein, wird aber von
Stilicho, der die römischen Truppen vom Rheine
und von Britannien nach Italien zieht, geschlagen
und geht gegen Tributzahlung einen Vertrag ein.
406 Die Vandalen, Sueben, Burgunder und Alanen dringen
über den von Truppen entblöſsten Rhein in Gallien ein:
Sueben, Alanen und Vandalen gehen nach Spanien (Andalusia
= Vandalitia); die Burgunder, erst am Rhein bei Worms (vgl.
das Nibelungenlied), besetzen das Rhonethal (Hauptstadt
Lyon); später dehnen sich auch die Alamannen bis zu den
Vogesen und über die Schweiz aus.
410 Alarich erobert und plündert nach Stilichos Tode Rom
wegen nicht bezahlten Tributs, stirbt aber im Begriff nach
Afrika überzusetzen, in Consentia (Cosenza) am Busento.
Sein Nachfolger Ataulf, mit Honorius’ Schwester Placidia
vermählt, führt, um Gallien für den Kaiser zurückzuerobern,
die Goten nach SW.-Frankreich (Hauptstadt Tolosa).
429–534 Das Vandalenreich in Afrika: die Vandalen, gerufen von dem durch
die Ränke seines Nebenbuhlers Aëtius getäuschten Statt-
halter Bonifatius, gehen unter Geiserich nach Afrika
hinüber, zu spät von Bonifatius selbst bekämpft.
430 Der h. Augustinus, Bischof von Hippo, † bei der Belagerung
seiner Stadt.
439 Karthago von den Vandalen erobert.
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