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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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stein erforderlich, weil sie keine zusammenhängende Masse bilden, son-
dern jeder Stein einzeln liegt. Kann man sie nicht mit Leichtigkeit ein-
stürzen, so muß man sie unterrüsten und dann sorgfältig abnehmen.

§. 84. Nässe und Feuchtigkeit

wirken zerstörend auf die Gebäude. Wir wollen hier nur ganz
kurz die Ergebnisse und die Mittel zur Abwendung anführen.
(Ein Mehreres sehe man in des Verfassers Aufsatz über diesen
Gegenstand: Wiener Bauzeitung 1. Jahrgang [1836.] No. 16 --
20.) Nässe und Feuchtigkeit werden durch verschiedene Ursachen
herbeigeführt:

Durch die Lage der Gebäude am Wasser, im Sumpfe, in nie-
drigen Gegenden überhaupt, wo das sogenannte Grundwasser in die
Keller dringt, und endlich durch solche Beschäftigungen, bei welchen
viel Wasser in den Gebäuden verbreitet wird.

Um das Eindringen des Grundwassers zu verhindern, helfen
nur
in Cement gelegte umgekehrte Gewölbe, welche den Fußboden
der Keller bedecken. Sie müssen aber gleich von Anfang an so an-
gelegt werden, daß ihre Auflagsflächen gleich in den Fundament-
mauern vorbereitet werden, um einen recht festen Anschluß zu ge-
währen. Wollte man in alten Kellern dergleichen umgekehrte Ge-
wölbe anlegen, so müßten ihre Auflagsflächen in die alten Mauern
auf das sorgfältigste eingehauen werden, weil sonst das Wasser an
den Seiten der Gewölbe doch durchdringt. Bei Feldsteinfundamenten
geht dies Einhauen in die alten Mauern nicht an, und ist deshalb
das Einwölben umgekehrter Gewölbe in diesem Falle meistens frucht-
los. Lehm- und Thonschläge helfen gar nichts dagegen.

Große Bäume, an den Gebäuden Rebengeländer etc. verhindern
das Eindringen der Sonnenstrahlen und die Trockenlegung der Räume
durch dieselben. Gras unmittelbar vor den Häusern hindert den Ab-
fluß des Traufwassers und vermehrt die Ausdünstung.

Eine mindestens 3 Fuß breite Pflasterung um das Gebäude
herum sichert davor, und gegen das Eindringen der Feuchtigkeit von
der Seite her. Die freie Lage eines Gebäudes auf einer Anhöhe ge-
währt meistentheils alle Vortheile, welche man nur wünschen kann.

Von der Wahl der Materialien zu den Fundamenten hängt
ebenfalls viel ab. Schlecht gebrannte Mauersteine, Sandsteine, Schie-
fer, loser Kalkstein, poröses Gestein überhaupt, giebt mehr Nässe als
festes Gestein. Die Feuchtigkeit steigt nach der Theorie der Haar-

ſtein erforderlich, weil ſie keine zuſammenhängende Maſſe bilden, ſon-
dern jeder Stein einzeln liegt. Kann man ſie nicht mit Leichtigkeit ein-
ſtürzen, ſo muß man ſie unterrüſten und dann ſorgfältig abnehmen.

§. 84. Näſſe und Feuchtigkeit

wirken zerſtörend auf die Gebäude. Wir wollen hier nur ganz
kurz die Ergebniſſe und die Mittel zur Abwendung anführen.
(Ein Mehreres ſehe man in des Verfaſſers Aufſatz über dieſen
Gegenſtand: Wiener Bauzeitung 1. Jahrgang [1836.] No. 16 —
20.) Näſſe und Feuchtigkeit werden durch verſchiedene Urſachen
herbeigeführt:

Durch die Lage der Gebäude am Waſſer, im Sumpfe, in nie-
drigen Gegenden überhaupt, wo das ſogenannte Grundwaſſer in die
Keller dringt, und endlich durch ſolche Beſchäftigungen, bei welchen
viel Waſſer in den Gebäuden verbreitet wird.

Um das Eindringen des Grundwaſſers zu verhindern, helfen
nur
in Cement gelegte umgekehrte Gewölbe, welche den Fußboden
der Keller bedecken. Sie müſſen aber gleich von Anfang an ſo an-
gelegt werden, daß ihre Auflagsflächen gleich in den Fundament-
mauern vorbereitet werden, um einen recht feſten Anſchluß zu ge-
währen. Wollte man in alten Kellern dergleichen umgekehrte Ge-
wölbe anlegen, ſo müßten ihre Auflagsflächen in die alten Mauern
auf das ſorgfältigſte eingehauen werden, weil ſonſt das Waſſer an
den Seiten der Gewölbe doch durchdringt. Bei Feldſteinfundamenten
geht dies Einhauen in die alten Mauern nicht an, und iſt deshalb
das Einwölben umgekehrter Gewölbe in dieſem Falle meiſtens frucht-
los. Lehm- und Thonſchläge helfen gar nichts dagegen.

Große Bäume, an den Gebäuden Rebengeländer ꝛc. verhindern
das Eindringen der Sonnenſtrahlen und die Trockenlegung der Räume
durch dieſelben. Gras unmittelbar vor den Häuſern hindert den Ab-
fluß des Traufwaſſers und vermehrt die Ausdünſtung.

Eine mindeſtens 3 Fuß breite Pflaſterung um das Gebäude
herum ſichert davor, und gegen das Eindringen der Feuchtigkeit von
der Seite her. Die freie Lage eines Gebäudes auf einer Anhöhe ge-
währt meiſtentheils alle Vortheile, welche man nur wünſchen kann.

Von der Wahl der Materialien zu den Fundamenten hängt
ebenfalls viel ab. Schlecht gebrannte Mauerſteine, Sandſteine, Schie-
fer, loſer Kalkſtein, poröſes Geſtein überhaupt, giebt mehr Näſſe als
feſtes Geſtein. Die Feuchtigkeit ſteigt nach der Theorie der Haar-

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[347/0357] ſtein erforderlich, weil ſie keine zuſammenhängende Maſſe bilden, ſon- dern jeder Stein einzeln liegt. Kann man ſie nicht mit Leichtigkeit ein- ſtürzen, ſo muß man ſie unterrüſten und dann ſorgfältig abnehmen. §. 84. Näſſe und Feuchtigkeit wirken zerſtörend auf die Gebäude. Wir wollen hier nur ganz kurz die Ergebniſſe und die Mittel zur Abwendung anführen. (Ein Mehreres ſehe man in des Verfaſſers Aufſatz über dieſen Gegenſtand: Wiener Bauzeitung 1. Jahrgang [1836.] No. 16 — 20.) Näſſe und Feuchtigkeit werden durch verſchiedene Urſachen herbeigeführt: Durch die Lage der Gebäude am Waſſer, im Sumpfe, in nie- drigen Gegenden überhaupt, wo das ſogenannte Grundwaſſer in die Keller dringt, und endlich durch ſolche Beſchäftigungen, bei welchen viel Waſſer in den Gebäuden verbreitet wird. Um das Eindringen des Grundwaſſers zu verhindern, helfen nur in Cement gelegte umgekehrte Gewölbe, welche den Fußboden der Keller bedecken. Sie müſſen aber gleich von Anfang an ſo an- gelegt werden, daß ihre Auflagsflächen gleich in den Fundament- mauern vorbereitet werden, um einen recht feſten Anſchluß zu ge- währen. Wollte man in alten Kellern dergleichen umgekehrte Ge- wölbe anlegen, ſo müßten ihre Auflagsflächen in die alten Mauern auf das ſorgfältigſte eingehauen werden, weil ſonſt das Waſſer an den Seiten der Gewölbe doch durchdringt. Bei Feldſteinfundamenten geht dies Einhauen in die alten Mauern nicht an, und iſt deshalb das Einwölben umgekehrter Gewölbe in dieſem Falle meiſtens frucht- los. Lehm- und Thonſchläge helfen gar nichts dagegen. Große Bäume, an den Gebäuden Rebengeländer ꝛc. verhindern das Eindringen der Sonnenſtrahlen und die Trockenlegung der Räume durch dieſelben. Gras unmittelbar vor den Häuſern hindert den Ab- fluß des Traufwaſſers und vermehrt die Ausdünſtung. Eine mindeſtens 3 Fuß breite Pflaſterung um das Gebäude herum ſichert davor, und gegen das Eindringen der Feuchtigkeit von der Seite her. Die freie Lage eines Gebäudes auf einer Anhöhe ge- währt meiſtentheils alle Vortheile, welche man nur wünſchen kann. Von der Wahl der Materialien zu den Fundamenten hängt ebenfalls viel ab. Schlecht gebrannte Mauerſteine, Sandſteine, Schie- fer, loſer Kalkſtein, poröſes Geſtein überhaupt, giebt mehr Näſſe als feſtes Geſtein. Die Feuchtigkeit ſteigt nach der Theorie der Haar-

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/357>, abgerufen am 24.11.2024.