Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

Bild:
<< vorherige Seite

Fig. 260. eben so nach der Linie cd. der Durchschnitte und
Fig. 262. eben so nach der Linie ab. der Durchschnitte.

Der Grundriß Fig. 261. zeigt eine Einrichtung der Blasenhei-
zung, wo anstatt der stufenförmigen Mauer des Herdes zu beiden
Seiten, vom Einheizloche an bis zur Hälfte des Zirkels, eine einzelne
Stufe oder Kranz eingemauert ist, auf welcher die Blase mit dem
Boden fest aufruht; in der hintern Hälfte erhält die Blase diese Un-
terstützung nicht, sondern ruht mit ihren oberen Haken auf dem ge-
mauerten Blasenmantel, welcher letztere nun dem Feuer einen freien
Spielraum für das Feuer läßt.

Auf dem Herde, in welchem ein Rost von der Länge des gan-
zen Herdes, und ungefähr halb so breit, sich befindet, ist zu beiden
Seiten des Rostes eine Mauer von 101/2 Zoll hoch rechts und links
bis zum Blasenmantel aufgeführt, so daß also das Feuer hinten durch
die Lücke a. sowohl, als auch über die beiden Banquets bb. hinweg,
so weit der gemauerte cc. es nicht verhindert, hinauf in den Kanal
um die Blase frei spielen kann, worauf es dann über der Einheizung
seinen Weg in den Schornstein nimmt.

Diese Anlage bedarf zwar nicht einer so genauen Aufsicht (da-
mit die Blase nicht anbrenne) wie die vorher beschriebene, allein sie
erfordert ungleich mehr Brennmaterial, da die Hitze nur eine Hälfte
der Blase in ihrer Höhe bestreichen kann.

§. 75. Anlage einer Malzdarre, durch erwärmte Luft geheizt.

Wir geben hier (Taf. X.) die Anlage einer solchen Darre, wie
sie vor dem Brande zu Eldena im dortigen Brau- und Brennhause
neu angelegt worden war. Fig. 267. zeigt den Grundriß. Fig. 268.
den Längendurchschnitt nach der Linie C. D. des Grundrisses. Fig.
269. den Querdurchschnitt nach der Linie A. B. des Grundrisses.

Jn Fig. 267. sind aa. 2 Thürme, welche in benachbarte Räume
führten; b. ist der Gang vor den Darrhürden; cc. ist eine einen
halben Stein starke Mauer, worauf die Drahthürden ruhen; d. ist
eine eiserne Thür, welche in den Raum unter den Drahthürden führt,
um Reinigungen dieses Raumes vornehmen zu können; ee. sind kleine
gemauerte Pfeiler, welche die Drahthürden unterstützen, da im Ganzen
6 Hürden auflagen; fff. sind eiserne gegossene Röhren, durch welche
der Rauch zieht und welche durch die eisernen Gabeln gg. unterstützt
werden. Ueber den eisernen Röhren befinden sich kleine Abdachungen
von Eisenblech, damit die bisweilen durch die Hürden fallenden Kör-
ner nicht etwa auf die eisernen Röhren selbst fallen, verbrennen und

Fig. 260. eben ſo nach der Linie cd. der Durchſchnitte und
Fig. 262. eben ſo nach der Linie ab. der Durchſchnitte.

Der Grundriß Fig. 261. zeigt eine Einrichtung der Blaſenhei-
zung, wo anſtatt der ſtufenförmigen Mauer des Herdes zu beiden
Seiten, vom Einheizloche an bis zur Hälfte des Zirkels, eine einzelne
Stufe oder Kranz eingemauert iſt, auf welcher die Blaſe mit dem
Boden feſt aufruht; in der hintern Hälfte erhält die Blaſe dieſe Un-
terſtützung nicht, ſondern ruht mit ihren oberen Haken auf dem ge-
mauerten Blaſenmantel, welcher letztere nun dem Feuer einen freien
Spielraum für das Feuer läßt.

Auf dem Herde, in welchem ein Roſt von der Länge des gan-
zen Herdes, und ungefähr halb ſo breit, ſich befindet, iſt zu beiden
Seiten des Roſtes eine Mauer von 10½ Zoll hoch rechts und links
bis zum Blaſenmantel aufgeführt, ſo daß alſo das Feuer hinten durch
die Lücke a. ſowohl, als auch über die beiden Banquets bb. hinweg,
ſo weit der gemauerte cc. es nicht verhindert, hinauf in den Kanal
um die Blaſe frei ſpielen kann, worauf es dann über der Einheizung
ſeinen Weg in den Schornſtein nimmt.

Dieſe Anlage bedarf zwar nicht einer ſo genauen Aufſicht (da-
mit die Blaſe nicht anbrenne) wie die vorher beſchriebene, allein ſie
erfordert ungleich mehr Brennmaterial, da die Hitze nur eine Hälfte
der Blaſe in ihrer Höhe beſtreichen kann.

§. 75. Anlage einer Malzdarre, durch erwärmte Luft geheizt.

Wir geben hier (Taf. X.) die Anlage einer ſolchen Darre, wie
ſie vor dem Brande zu Eldena im dortigen Brau- und Brennhauſe
neu angelegt worden war. Fig. 267. zeigt den Grundriß. Fig. 268.
den Längendurchſchnitt nach der Linie C. D. des Grundriſſes. Fig.
269. den Querdurchſchnitt nach der Linie A. B. des Grundriſſes.

Jn Fig. 267. ſind aa. 2 Thürme, welche in benachbarte Räume
führten; b. iſt der Gang vor den Darrhürden; cc. iſt eine einen
halben Stein ſtarke Mauer, worauf die Drahthürden ruhen; d. iſt
eine eiſerne Thür, welche in den Raum unter den Drahthürden führt,
um Reinigungen dieſes Raumes vornehmen zu können; ee. ſind kleine
gemauerte Pfeiler, welche die Drahthürden unterſtützen, da im Ganzen
6 Hürden auflagen; fff. ſind eiſerne gegoſſene Röhren, durch welche
der Rauch zieht und welche durch die eiſernen Gabeln gg. unterſtützt
werden. Ueber den eiſernen Röhren befinden ſich kleine Abdachungen
von Eiſenblech, damit die bisweilen durch die Hürden fallenden Kör-
ner nicht etwa auf die eiſernen Röhren ſelbſt fallen, verbrennen und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0328" n="318"/>
          <p>Fig. 260. eben &#x017F;o nach der Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">cd.</hi></hi> der Durch&#x017F;chnitte und<lb/>
Fig. 262. eben &#x017F;o nach der Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ab.</hi></hi> der Durch&#x017F;chnitte.</p><lb/>
          <p>Der Grundriß Fig. 261. zeigt eine Einrichtung der Bla&#x017F;enhei-<lb/>
zung, wo an&#x017F;tatt der &#x017F;tufenförmigen Mauer des Herdes zu beiden<lb/>
Seiten, vom Einheizloche an bis zur Hälfte des Zirkels, eine einzelne<lb/>
Stufe oder Kranz eingemauert i&#x017F;t, auf welcher die Bla&#x017F;e mit dem<lb/>
Boden fe&#x017F;t aufruht; in der hintern Hälfte erhält die Bla&#x017F;e die&#x017F;e Un-<lb/>
ter&#x017F;tützung nicht, &#x017F;ondern ruht mit ihren oberen Haken auf dem ge-<lb/>
mauerten Bla&#x017F;enmantel, welcher letztere nun dem Feuer einen freien<lb/>
Spielraum für das Feuer läßt.</p><lb/>
          <p>Auf dem Herde, in welchem ein Ro&#x017F;t von der Länge des gan-<lb/>
zen Herdes, und ungefähr halb &#x017F;o breit, &#x017F;ich befindet, i&#x017F;t zu beiden<lb/>
Seiten des Ro&#x017F;tes eine Mauer von 10½ Zoll hoch rechts und links<lb/>
bis zum Bla&#x017F;enmantel aufgeführt, &#x017F;o daß al&#x017F;o das Feuer hinten durch<lb/>
die Lücke <hi rendition="#aq">a.</hi> &#x017F;owohl, als auch über die beiden Banquets <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">bb.</hi></hi> hinweg,<lb/>
&#x017F;o weit der gemauerte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">cc.</hi></hi> es nicht verhindert, hinauf in den Kanal<lb/>
um die Bla&#x017F;e frei &#x017F;pielen kann, worauf es dann über der Einheizung<lb/>
&#x017F;einen Weg in den Schorn&#x017F;tein nimmt.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;e Anlage bedarf zwar nicht einer &#x017F;o genauen Auf&#x017F;icht (da-<lb/>
mit die Bla&#x017F;e nicht anbrenne) wie die vorher be&#x017F;chriebene, allein &#x017F;ie<lb/>
erfordert ungleich mehr Brennmaterial, da die Hitze nur eine Hälfte<lb/>
der Bla&#x017F;e in ihrer Höhe be&#x017F;treichen kann.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">§. 75. Anlage einer Malzdarre, durch erwärmte Luft geheizt.</hi> </head><lb/>
          <p>Wir geben hier (Taf. <hi rendition="#aq">X.</hi>) die Anlage einer &#x017F;olchen Darre, wie<lb/>
&#x017F;ie vor dem Brande zu Eldena im dortigen Brau- und Brennhau&#x017F;e<lb/>
neu angelegt worden war. Fig. 267. zeigt den Grundriß. Fig. 268.<lb/>
den Längendurch&#x017F;chnitt nach der Linie <hi rendition="#aq">C. D.</hi> des Grundri&#x017F;&#x017F;es. Fig.<lb/>
269. den Querdurch&#x017F;chnitt nach der Linie <hi rendition="#aq">A. B.</hi> des Grundri&#x017F;&#x017F;es.</p><lb/>
          <p>Jn Fig. 267. &#x017F;ind <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">aa.</hi></hi> 2 Thürme, welche in benachbarte Räume<lb/>
führten; <hi rendition="#aq">b.</hi> i&#x017F;t der Gang vor den Darrhürden; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">cc.</hi></hi> i&#x017F;t eine einen<lb/>
halben Stein &#x017F;tarke Mauer, worauf die Drahthürden ruhen; <hi rendition="#aq">d.</hi> i&#x017F;t<lb/>
eine ei&#x017F;erne Thür, welche in den Raum unter den Drahthürden führt,<lb/>
um Reinigungen die&#x017F;es Raumes vornehmen zu können; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ee.</hi></hi> &#x017F;ind kleine<lb/>
gemauerte Pfeiler, welche die Drahthürden unter&#x017F;tützen, da im Ganzen<lb/>
6 Hürden auflagen; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">fff.</hi></hi> &#x017F;ind ei&#x017F;erne gego&#x017F;&#x017F;ene Röhren, durch welche<lb/>
der Rauch zieht und welche durch die ei&#x017F;ernen Gabeln <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">gg.</hi></hi> unter&#x017F;tützt<lb/>
werden. Ueber den ei&#x017F;ernen Röhren befinden &#x017F;ich kleine Abdachungen<lb/>
von Ei&#x017F;enblech, damit die bisweilen durch die Hürden fallenden Kör-<lb/>
ner nicht etwa auf die ei&#x017F;ernen Röhren &#x017F;elb&#x017F;t fallen, verbrennen und<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[318/0328] Fig. 260. eben ſo nach der Linie cd. der Durchſchnitte und Fig. 262. eben ſo nach der Linie ab. der Durchſchnitte. Der Grundriß Fig. 261. zeigt eine Einrichtung der Blaſenhei- zung, wo anſtatt der ſtufenförmigen Mauer des Herdes zu beiden Seiten, vom Einheizloche an bis zur Hälfte des Zirkels, eine einzelne Stufe oder Kranz eingemauert iſt, auf welcher die Blaſe mit dem Boden feſt aufruht; in der hintern Hälfte erhält die Blaſe dieſe Un- terſtützung nicht, ſondern ruht mit ihren oberen Haken auf dem ge- mauerten Blaſenmantel, welcher letztere nun dem Feuer einen freien Spielraum für das Feuer läßt. Auf dem Herde, in welchem ein Roſt von der Länge des gan- zen Herdes, und ungefähr halb ſo breit, ſich befindet, iſt zu beiden Seiten des Roſtes eine Mauer von 10½ Zoll hoch rechts und links bis zum Blaſenmantel aufgeführt, ſo daß alſo das Feuer hinten durch die Lücke a. ſowohl, als auch über die beiden Banquets bb. hinweg, ſo weit der gemauerte cc. es nicht verhindert, hinauf in den Kanal um die Blaſe frei ſpielen kann, worauf es dann über der Einheizung ſeinen Weg in den Schornſtein nimmt. Dieſe Anlage bedarf zwar nicht einer ſo genauen Aufſicht (da- mit die Blaſe nicht anbrenne) wie die vorher beſchriebene, allein ſie erfordert ungleich mehr Brennmaterial, da die Hitze nur eine Hälfte der Blaſe in ihrer Höhe beſtreichen kann. §. 75. Anlage einer Malzdarre, durch erwärmte Luft geheizt. Wir geben hier (Taf. X.) die Anlage einer ſolchen Darre, wie ſie vor dem Brande zu Eldena im dortigen Brau- und Brennhauſe neu angelegt worden war. Fig. 267. zeigt den Grundriß. Fig. 268. den Längendurchſchnitt nach der Linie C. D. des Grundriſſes. Fig. 269. den Querdurchſchnitt nach der Linie A. B. des Grundriſſes. Jn Fig. 267. ſind aa. 2 Thürme, welche in benachbarte Räume führten; b. iſt der Gang vor den Darrhürden; cc. iſt eine einen halben Stein ſtarke Mauer, worauf die Drahthürden ruhen; d. iſt eine eiſerne Thür, welche in den Raum unter den Drahthürden führt, um Reinigungen dieſes Raumes vornehmen zu können; ee. ſind kleine gemauerte Pfeiler, welche die Drahthürden unterſtützen, da im Ganzen 6 Hürden auflagen; fff. ſind eiſerne gegoſſene Röhren, durch welche der Rauch zieht und welche durch die eiſernen Gabeln gg. unterſtützt werden. Ueber den eiſernen Röhren befinden ſich kleine Abdachungen von Eiſenblech, damit die bisweilen durch die Hürden fallenden Kör- ner nicht etwa auf die eiſernen Röhren ſelbſt fallen, verbrennen und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/328
Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/328>, abgerufen am 24.11.2024.