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Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.

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CLXX. Warumb der gebrauch Pabst
zu erwehlen/ verändert sey.

ODu Heiliger Sanct Peter/ ein Weib hat
sich vnderstanden auff deinen Stuel sich
zu setzen vnnd dem gantzen Erdboden ge-
setze vor zu schreiben/ vnnd diese wehre
wohl noch lange zeit im Regiment blieben/ wen sie
nicht wehre durch jhre geburt/ welche sie im Proceß
geboren/ offenbar worden. Nach dieser geschicht ha-
ben sie sich sehr vorgesehen daß jhnen nicht wider-
umb ein solches widerfuhre/ haben allezeit betastet
ehe sie einen wider erwehlet/ ob er auch noch sein ge-
schirr beysammen hette/ konte auch keiner zu solchen
ehren kommen/ oder er muste sich zuvor begreiffen
lassen. Warumb hat dan nun jtzunder solches greif-
fen ein ende? Darumb/ dieweil sie es zuvor mit der
that beweisen/ daß sie bestehen können.

CLXXI. Wor zu die alten Weiber
nutz weren.

WAnn man einem alten Weib die Haut
ab zöge/ Ey lieber/ was wehre sie dann
nutz? Jch achtete/ daß sie zu nichts kön-
ne gebraucht werden als daß man sie zu
einer Trommen brauchte vnnd in Krieg schickete.
Wann der Heroldt sie nur ein wenig
schluge so brumme es gantzer
acht tage.

Von
CLXX. Warumb der gebrauch Pabſt
zu erwehlen/ veraͤndert ſey.

ODu Heiliger Sanct Peter/ ein Weib hat
ſich vnderſtanden auff deinen Stuel ſich
zu ſetzen vnnd dem gantzen Erdboden ge-
ſetze vor zu ſchreiben/ vnnd dieſe wehre
wohl noch lange zeit im Regiment blieben/ wen ſie
nicht wehre durch jhre geburt/ welche ſie im Proceß
geboren/ offenbar worden. Nach dieſer geſchicht ha-
ben ſie ſich ſehr vorgeſehen daß jhnen nicht wider-
umb ein ſolches widerfuhre/ haben allezeit betaſtet
ehe ſie einen wider erwehlet/ ob er auch noch ſein ge-
ſchirr beyſammen hette/ konte auch keiner zu ſolchen
ehren kommen/ oder er muſte ſich zuvor begreiffen
laſſen. Warumb hat dan nun jtzunder ſolches greif-
fen ein ende? Darumb/ dieweil ſie es zuvor mit der
that beweiſen/ daß ſie beſtehen koͤnnen.

CLXXI. Wor zu die alten Weiber
nutz weren.

WAnn man einem alten Weib die Haut
ab zoͤge/ Ey lieber/ was wehre ſie dann
nutz? Jch achtete/ daß ſie zu nichts koͤn-
ne gebraucht werden als daß man ſie zu
einer Trommen brauchte vnnd in Krieg ſchickete.
Wann der Heroldt ſie nur ein wenig
ſchluge ſo brumme es gantzer
acht tage.

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[155/0179] CLXX. Warumb der gebrauch Pabſt zu erwehlen/ veraͤndert ſey. ODu Heiliger Sanct Peter/ ein Weib hat ſich vnderſtanden auff deinen Stuel ſich zu ſetzen vnnd dem gantzen Erdboden ge- ſetze vor zu ſchreiben/ vnnd dieſe wehre wohl noch lange zeit im Regiment blieben/ wen ſie nicht wehre durch jhre geburt/ welche ſie im Proceß geboren/ offenbar worden. Nach dieſer geſchicht ha- ben ſie ſich ſehr vorgeſehen daß jhnen nicht wider- umb ein ſolches widerfuhre/ haben allezeit betaſtet ehe ſie einen wider erwehlet/ ob er auch noch ſein ge- ſchirr beyſammen hette/ konte auch keiner zu ſolchen ehren kommen/ oder er muſte ſich zuvor begreiffen laſſen. Warumb hat dan nun jtzunder ſolches greif- fen ein ende? Darumb/ dieweil ſie es zuvor mit der that beweiſen/ daß ſie beſtehen koͤnnen. CLXXI. Wor zu die alten Weiber nutz weren. WAnn man einem alten Weib die Haut ab zoͤge/ Ey lieber/ was wehre ſie dann nutz? Jch achtete/ daß ſie zu nichts koͤn- ne gebraucht werden als daß man ſie zu einer Trommen brauchte vnnd in Krieg ſchickete. Wann der Heroldt ſie nur ein wenig ſchluge ſo brumme es gantzer acht tage. Von

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Zitationshilfe: Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/melander_jocoseria02_1605/179>, abgerufen am 28.04.2024.