Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882."Ich habe Dir die erfreulichsten Mittheilungen zu machen," sagte Graf Albrecht. "Wenn Du sie hörst, wirst Du sofort kerngesund werden. Das Meer kannst Du nicht liebgewinnen, wie ich weiß, - nun, da sage ich Dir, daß ich die lange Seereise ganz aufgegeben habe." "Da fällt mir, offen gesagt, ein großer Stein vom Herzen," rief Thomas vergnügt. "Wir gehen in Genua an's Land," fuhr der Graf fort, "steigen auf dem kürzesten Wege über die Alpen und sehen sonach in wenigen Wochen unser herrliches Rheinthal wieder!" "Auch das noch!" rief Thomas, freudig emporfahrend, "auch das noch!" "Nun kommt das Schönste!" sprach Graf Albrecht. "Sobald ich auf dem Schlosse Werdenberg erscheine, wird ein großes Fest veranstaltet, zu dem ich die Herren und Ritter aus der ganzen Welt einlade. Ich heirathe meine Braut, und Du führst die Deinige an demselben Tage heim." "Ei der Tausend!" rief Thomas voll freudigen Erstaunens. "Mein gnädiger Herr ist Bräutigam? Jetzt „Ich habe Dir die erfreulichsten Mittheilungen zu machen,“ sagte Graf Albrecht. „Wenn Du sie hörst, wirst Du sofort kerngesund werden. Das Meer kannst Du nicht liebgewinnen, wie ich weiß, – nun, da sage ich Dir, daß ich die lange Seereise ganz aufgegeben habe.“ „Da fällt mir, offen gesagt, ein großer Stein vom Herzen,“ rief Thomas vergnügt. „Wir gehen in Genua an’s Land,“ fuhr der Graf fort, „steigen auf dem kürzesten Wege über die Alpen und sehen sonach in wenigen Wochen unser herrliches Rheinthal wieder!“ „Auch das noch!“ rief Thomas, freudig emporfahrend, „auch das noch!“ „Nun kommt das Schönste!“ sprach Graf Albrecht. „Sobald ich auf dem Schlosse Werdenberg erscheine, wird ein großes Fest veranstaltet, zu dem ich die Herren und Ritter aus der ganzen Welt einlade. Ich heirathe meine Braut, und Du führst die Deinige an demselben Tage heim.“ „Ei der Tausend!“ rief Thomas voll freudigen Erstaunens. „Mein gnädiger Herr ist Bräutigam? Jetzt <TEI> <text> <body> <div n="2"> <pb facs="#f0090" n="82"/> <p>„Ich habe Dir die erfreulichsten Mittheilungen zu machen,“ sagte Graf Albrecht. „Wenn Du sie hörst, wirst Du sofort kerngesund werden. Das Meer kannst Du nicht liebgewinnen, wie ich weiß, – nun, da sage ich Dir, daß ich die lange Seereise ganz aufgegeben habe.“</p> <p>„Da fällt mir, offen gesagt, ein großer Stein vom Herzen,“ rief Thomas vergnügt.</p> <p>„Wir gehen in Genua an’s Land,“ fuhr der Graf fort, „steigen auf dem kürzesten Wege über die Alpen und sehen sonach in wenigen Wochen unser herrliches Rheinthal wieder!“</p> <p>„Auch das noch!“ rief Thomas, freudig emporfahrend, „auch das noch!“</p> <p>„Nun kommt das Schönste!“ sprach Graf Albrecht. „Sobald ich auf dem Schlosse Werdenberg erscheine, wird ein großes Fest veranstaltet, zu dem ich die Herren und Ritter aus der ganzen Welt einlade. Ich heirathe meine Braut, und Du führst die Deinige an demselben Tage heim.“</p> <p>„Ei der Tausend!“ rief Thomas voll freudigen Erstaunens. „Mein gnädiger Herr ist Bräutigam? Jetzt </p> </div> </body> </text> </TEI> [82/0090]
„Ich habe Dir die erfreulichsten Mittheilungen zu machen,“ sagte Graf Albrecht. „Wenn Du sie hörst, wirst Du sofort kerngesund werden. Das Meer kannst Du nicht liebgewinnen, wie ich weiß, – nun, da sage ich Dir, daß ich die lange Seereise ganz aufgegeben habe.“
„Da fällt mir, offen gesagt, ein großer Stein vom Herzen,“ rief Thomas vergnügt.
„Wir gehen in Genua an’s Land,“ fuhr der Graf fort, „steigen auf dem kürzesten Wege über die Alpen und sehen sonach in wenigen Wochen unser herrliches Rheinthal wieder!“
„Auch das noch!“ rief Thomas, freudig emporfahrend, „auch das noch!“
„Nun kommt das Schönste!“ sprach Graf Albrecht. „Sobald ich auf dem Schlosse Werdenberg erscheine, wird ein großes Fest veranstaltet, zu dem ich die Herren und Ritter aus der ganzen Welt einlade. Ich heirathe meine Braut, und Du führst die Deinige an demselben Tage heim.“
„Ei der Tausend!“ rief Thomas voll freudigen Erstaunens. „Mein gnädiger Herr ist Bräutigam? Jetzt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Dieses Werk stammt von Wikisource. Quelle der Scans: Wikimedia Commons. Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |