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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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geht mir ein Licht auf! Und doch tappe ich in allem Uebrigen im Finstern!"

"Ich will Dir Alles anvertrauen," sprach der Graf; Du siehst, welche Stücke ich auf Dich halte. Meine Auserwählte ist eine der beiden Damen, die mit uns fahren!"

"Alle Wetter!" rief Thomas sehr ernst. "Wer muß doch ihr Vater sein?"

"Warum stellst Du so die Frage?". sagte der Graf gespannt.

"Mit Verlaub zu sagen," erwiderte Thomas, "das sieht ja wie eine Entführung aus?"

"Es sieht so aus, und das ist es auch," warf der Graf hin.

"Da frage ich freilich mit Recht," sagte Thomas, "wer der Vater sein muß, der einem so schönen, klugen, großen Herrn, wie Euer Gnaden, seine Tochter verweigert und ihn zu einem solchen Gewaltstreich nöthigt?"

"Ein weit größerer Herr, als ich," lautete die Antwort, "der König von Portugal!"

Thomas stand mit geöffnetem Munde sprachlos da und kratzte sich hinter dem Ohre.

geht mir ein Licht auf! Und doch tappe ich in allem Uebrigen im Finstern!“

„Ich will Dir Alles anvertrauen,“ sprach der Graf; Du siehst, welche Stücke ich auf Dich halte. Meine Auserwählte ist eine der beiden Damen, die mit uns fahren!“

„Alle Wetter!“ rief Thomas sehr ernst. „Wer muß doch ihr Vater sein?“

„Warum stellst Du so die Frage?“. sagte der Graf gespannt.

„Mit Verlaub zu sagen,“ erwiderte Thomas, „das sieht ja wie eine Entführung aus?“

„Es sieht so aus, und das ist es auch,“ warf der Graf hin.

„Da frage ich freilich mit Recht,“ sagte Thomas, „wer der Vater sein muß, der einem so schönen, klugen, großen Herrn, wie Euer Gnaden, seine Tochter verweigert und ihn zu einem solchen Gewaltstreich nöthigt?“

„Ein weit größerer Herr, als ich,“ lautete die Antwort, „der König von Portugal!“

Thomas stand mit geöffnetem Munde sprachlos da und kratzte sich hinter dem Ohre.

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[83/0091] geht mir ein Licht auf! Und doch tappe ich in allem Uebrigen im Finstern!“ „Ich will Dir Alles anvertrauen,“ sprach der Graf; Du siehst, welche Stücke ich auf Dich halte. Meine Auserwählte ist eine der beiden Damen, die mit uns fahren!“ „Alle Wetter!“ rief Thomas sehr ernst. „Wer muß doch ihr Vater sein?“ „Warum stellst Du so die Frage?“. sagte der Graf gespannt. „Mit Verlaub zu sagen,“ erwiderte Thomas, „das sieht ja wie eine Entführung aus?“ „Es sieht so aus, und das ist es auch,“ warf der Graf hin. „Da frage ich freilich mit Recht,“ sagte Thomas, „wer der Vater sein muß, der einem so schönen, klugen, großen Herrn, wie Euer Gnaden, seine Tochter verweigert und ihn zu einem solchen Gewaltstreich nöthigt?“ „Ein weit größerer Herr, als ich,“ lautete die Antwort, „der König von Portugal!“ Thomas stand mit geöffnetem Munde sprachlos da und kratzte sich hinter dem Ohre.

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/91>, abgerufen am 23.11.2024.