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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894.

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Es sind 181/2, 19, 20 Mill. u. s. w.; aber im Durchschnitt können
Sie sagen 19--20 Millionen."

Aussage von Thomas Tooke vor dem Ausschuss der Lords über
Commercial Distress (C. D. 1848/57); No. 3094: "Die Bank hat
keine Macht, nach eignem Willen den Betrag der Noten in der
Hand des Publikums zu erweitern; sie hat die Macht, den Noten-
betrag in der Hand des Publikums zu vermindern, aber nur ver-
mittelst einer sehr gewaltsamen Operation."

J. C. Wright, seit 30 Jahren Bankier in Nottingham, nachdem
er ausführlich die Unmöglichkeit auseinander gesetzt, dass die-
Provinzialbanken jemals mehr Noten in Umlauf erhalten könnten
als das Publikum braucht und will, sagt von den Noten der Bank
von England (C. D. 1848/57) No. 2844: "Ich weiss von keiner
Schranke" (der Notenausgabe) "für die B. von E., aber jeder Ueber-
schuss der Cirkulation wird in die Depositen übergehn und so eine-
andre Form annehmen."

Dasselbe gilt für Schottland, wo fast nur Papier cirkulirt, weil
dort wie in Irland auch Einpfundnoten gestattet sind und "the
scotch hate gold." Kennedy, Dirigent einer schottischen Bank, er-
klärt, die Banken könnten ihre Notencirkulation nicht einmal ver-
mindern, und ist "der Ansicht, dass, so lange inländische Geschäfts-
abschlüsse Noten oder Gold erfordern, um zu stande zu kommen,
die Bankiers soviel Umlaufsmittel liefern müssen, wie diese Ge-
schäfte erfordern -- sei es auf Verlangen ihrer Depositoren oder
sonstwie. ... Die schottischen Banken können ihre Geschäfte ein-
schränken, aber sie können keine Kontrole ausüben über ihre Noten-
ausgabe." (ib. No. 3446--48.) Desgleichen Anderson, Dirigent der
Union Bank of Scotland, ib. No. 3578: "Verhindert das System
des gegenseitigen Notenaustausches [zwischen den schottischen
Banken] "eine Ueberausgabe von Noten von Seiten einer einzelnen
Bank? -- Jawohl; wir haben aber ein wirksameres Mittel als den
Notenaustausch" [der in der That gar nichts damit zu thun hat,
wohl aber die Umlaufsfähigkeit der Noten jeder Bank über ganz
Schottland sichert] "und dies ist der allgemeine Gebrauch in
Schottland ein Bankkonto zu halten; jedermann der irgendwie Geld
hat, hat auch ein Konto bei einer Bank und zahlt tagtäglich alles
Geld ein, das er nicht unmittelbar selbst nöthig hat, sodass am
Schluss eines jeden Geschäftstags alles Geld in den Banken ist,
ausgenommen was jeder in der Tasche hat."

Ebenso für Irland, s. die Aussagen des Gouverneurs der Bank

Es sind 18½, 19, 20 Mill. u. s. w.; aber im Durchschnitt können
Sie sagen 19—20 Millionen.“

Aussage von Thomas Tooke vor dem Ausschuss der Lords über
Commercial Distress (C. D. 1848/57); No. 3094: „Die Bank hat
keine Macht, nach eignem Willen den Betrag der Noten in der
Hand des Publikums zu erweitern; sie hat die Macht, den Noten-
betrag in der Hand des Publikums zu vermindern, aber nur ver-
mittelst einer sehr gewaltsamen Operation.“

J. C. Wright, seit 30 Jahren Bankier in Nottingham, nachdem
er ausführlich die Unmöglichkeit auseinander gesetzt, dass die-
Provinzialbanken jemals mehr Noten in Umlauf erhalten könnten
als das Publikum braucht und will, sagt von den Noten der Bank
von England (C. D. 1848/57) No. 2844: „Ich weiss von keiner
Schranke“ (der Notenausgabe) „für die B. von E., aber jeder Ueber-
schuss der Cirkulation wird in die Depositen übergehn und so eine-
andre Form annehmen.“

Dasselbe gilt für Schottland, wo fast nur Papier cirkulirt, weil
dort wie in Irland auch Einpfundnoten gestattet sind und „the
scotch hate gold.“ Kennedy, Dirigent einer schottischen Bank, er-
klärt, die Banken könnten ihre Notencirkulation nicht einmal ver-
mindern, und ist „der Ansicht, dass, so lange inländische Geschäfts-
abschlüsse Noten oder Gold erfordern, um zu stande zu kommen,
die Bankiers soviel Umlaufsmittel liefern müssen, wie diese Ge-
schäfte erfordern — sei es auf Verlangen ihrer Depositoren oder
sonstwie. … Die schottischen Banken können ihre Geschäfte ein-
schränken, aber sie können keine Kontrole ausüben über ihre Noten-
ausgabe.“ (ib. No. 3446—48.) Desgleichen Anderson, Dirigent der
Union Bank of Scotland, ib. No. 3578: „Verhindert das System
des gegenseitigen Notenaustausches [zwischen den schottischen
Banken] „eine Ueberausgabe von Noten von Seiten einer einzelnen
Bank? — Jawohl; wir haben aber ein wirksameres Mittel als den
Notenaustausch“ [der in der That gar nichts damit zu thun hat,
wohl aber die Umlaufsfähigkeit der Noten jeder Bank über ganz
Schottland sichert] „und dies ist der allgemeine Gebrauch in
Schottland ein Bankkonto zu halten; jedermann der irgendwie Geld
hat, hat auch ein Konto bei einer Bank und zahlt tagtäglich alles
Geld ein, das er nicht unmittelbar selbst nöthig hat, sodass am
Schluss eines jeden Geschäftstags alles Geld in den Banken ist,
ausgenommen was jeder in der Tasche hat.“

Ebenso für Irland, s. die Aussagen des Gouverneurs der Bank

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[63/0072] Es sind 18½, 19, 20 Mill. u. s. w.; aber im Durchschnitt können Sie sagen 19—20 Millionen.“ Aussage von Thomas Tooke vor dem Ausschuss der Lords über Commercial Distress (C. D. 1848/57); No. 3094: „Die Bank hat keine Macht, nach eignem Willen den Betrag der Noten in der Hand des Publikums zu erweitern; sie hat die Macht, den Noten- betrag in der Hand des Publikums zu vermindern, aber nur ver- mittelst einer sehr gewaltsamen Operation.“ J. C. Wright, seit 30 Jahren Bankier in Nottingham, nachdem er ausführlich die Unmöglichkeit auseinander gesetzt, dass die- Provinzialbanken jemals mehr Noten in Umlauf erhalten könnten als das Publikum braucht und will, sagt von den Noten der Bank von England (C. D. 1848/57) No. 2844: „Ich weiss von keiner Schranke“ (der Notenausgabe) „für die B. von E., aber jeder Ueber- schuss der Cirkulation wird in die Depositen übergehn und so eine- andre Form annehmen.“ Dasselbe gilt für Schottland, wo fast nur Papier cirkulirt, weil dort wie in Irland auch Einpfundnoten gestattet sind und „the scotch hate gold.“ Kennedy, Dirigent einer schottischen Bank, er- klärt, die Banken könnten ihre Notencirkulation nicht einmal ver- mindern, und ist „der Ansicht, dass, so lange inländische Geschäfts- abschlüsse Noten oder Gold erfordern, um zu stande zu kommen, die Bankiers soviel Umlaufsmittel liefern müssen, wie diese Ge- schäfte erfordern — sei es auf Verlangen ihrer Depositoren oder sonstwie. … Die schottischen Banken können ihre Geschäfte ein- schränken, aber sie können keine Kontrole ausüben über ihre Noten- ausgabe.“ (ib. No. 3446—48.) Desgleichen Anderson, Dirigent der Union Bank of Scotland, ib. No. 3578: „Verhindert das System des gegenseitigen Notenaustausches [zwischen den schottischen Banken] „eine Ueberausgabe von Noten von Seiten einer einzelnen Bank? — Jawohl; wir haben aber ein wirksameres Mittel als den Notenaustausch“ [der in der That gar nichts damit zu thun hat, wohl aber die Umlaufsfähigkeit der Noten jeder Bank über ganz Schottland sichert] „und dies ist der allgemeine Gebrauch in Schottland ein Bankkonto zu halten; jedermann der irgendwie Geld hat, hat auch ein Konto bei einer Bank und zahlt tagtäglich alles Geld ein, das er nicht unmittelbar selbst nöthig hat, sodass am Schluss eines jeden Geschäftstags alles Geld in den Banken ist, ausgenommen was jeder in der Tasche hat.“ Ebenso für Irland, s. die Aussagen des Gouverneurs der Bank

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/72>, abgerufen am 24.11.2024.