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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894.

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Arbeitslohn dargestellt worden. Aber nie besser, als von einem
Vertheidiger der Sklaverei in den Vereinigten Staaten, von einem
Advokaten O'Connor auf einem Meeting zu New-York, 19. Decbr.
1859, unter dem Panier: "Gerechtigkeit für den Süden." -- "Now,
gentlemen," sagte er unter grossem Applaus, "die Natur selbst hat
den Neger zu dieser Knechtschaftslage bestimmt. Er hat die
Stärke und ist kräftig zur Arbeit; aber die Natur, die ihm diese
Stärke gab, verweigerte ihm sowohl den Verstand zum Regieren,
wie den Willen zur Arbeit. (Beifall.) Beide sind ihm verweigert!
Und dieselbe Natur, die ihm den Willen zur Arbeit vorenthielt,
gab ihm einen Herrn, diesen Willen zu erzwingen, und ihn in dem
Klima, wofür er geschaffen, zu einem nützlichen Diener zu machen,
sowohl für sich selbst, wie für den Herrn, der ihn regiert. Ich
behaupte, dass es keine Ungerechtigkeit ist, den Neger in der Lage
zu lassen, worin die Natur ihn gestellt hat; ihm einen Herrn zu
geben, der ihn regiert; und man beraubt ihn keines seiner Rechte,
wenn man ihn zwingt, dafür auch wieder zu arbeiten, und seinem
Herrn eine gerechte Entschädigung zu liefern für die Arbeit und
Talente, die er anwendet, um ihn zu regieren und ihn für sich
selbst und für die Gesellschaft nützlich zu machen."

Nun muss auch der Lohnarbeiter wie der Sklave einen Herrn
haben, um ihn arbeiten zu machen und ihn zu regieren. Und
dies Herrschafts- und Knechtschaftsverhältniss vorausgesetzt, ist
es in der Ordnung, dass der Lohnarbeiter gezwungen wird, seinen
eignen Arbeitslohn zu produciren und obendrein den Aufsichts-
lohn, eine Kompensation für die Arbeit der Herrschaft und Ober-
aufsicht über ihn, "und seinem Herrn eine gerechte Entschädigung
zu liefern für die Arbeit und Talente, die er anwendet, um ihn zu
regieren und ihn für sich und für die Gesellschaft nützlich zu
machen."

Die Arbeit der Oberaufsicht und Leitung, soweit sie aus dem
gegensätzlichen Charakter, aus der Herrschaft des Kapitals über
die Arbeit entspringt, und daher allen auf dem Klassengegensatz
beruhenden Produktionsweisen mit der kapitalistischen gemeinsam
ist, ist auch im kapitalistischen System unmittelbar und unzer-
trennbar verquickt mit den produktiven Funktionen, die alle kom-
binirte gesellschaftliche Arbeit einzelnen Individuen als besondre
Arbeit auferlegt. Der Arbeitslohn eines Epitropos oder regisseur,
wie er im feudalen Frankreich hiess, trennt sich vollständig vom
Profit und nimmt auch die Form des Arbeitslohns für geschickte
Arbeit an, sobald das Geschäft auf hinreichend grosser Stufenleiter

Arbeitslohn dargestellt worden. Aber nie besser, als von einem
Vertheidiger der Sklaverei in den Vereinigten Staaten, von einem
Advokaten O’Connor auf einem Meeting zu New-York, 19. Decbr.
1859, unter dem Panier: „Gerechtigkeit für den Süden.“ — „Now,
gentlemen,“ sagte er unter grossem Applaus, „die Natur selbst hat
den Neger zu dieser Knechtschaftslage bestimmt. Er hat die
Stärke und ist kräftig zur Arbeit; aber die Natur, die ihm diese
Stärke gab, verweigerte ihm sowohl den Verstand zum Regieren,
wie den Willen zur Arbeit. (Beifall.) Beide sind ihm verweigert!
Und dieselbe Natur, die ihm den Willen zur Arbeit vorenthielt,
gab ihm einen Herrn, diesen Willen zu erzwingen, und ihn in dem
Klima, wofür er geschaffen, zu einem nützlichen Diener zu machen,
sowohl für sich selbst, wie für den Herrn, der ihn regiert. Ich
behaupte, dass es keine Ungerechtigkeit ist, den Neger in der Lage
zu lassen, worin die Natur ihn gestellt hat; ihm einen Herrn zu
geben, der ihn regiert; und man beraubt ihn keines seiner Rechte,
wenn man ihn zwingt, dafür auch wieder zu arbeiten, und seinem
Herrn eine gerechte Entschädigung zu liefern für die Arbeit und
Talente, die er anwendet, um ihn zu regieren und ihn für sich
selbst und für die Gesellschaft nützlich zu machen.“

Nun muss auch der Lohnarbeiter wie der Sklave einen Herrn
haben, um ihn arbeiten zu machen und ihn zu regieren. Und
dies Herrschafts- und Knechtschaftsverhältniss vorausgesetzt, ist
es in der Ordnung, dass der Lohnarbeiter gezwungen wird, seinen
eignen Arbeitslohn zu produciren und obendrein den Aufsichts-
lohn, eine Kompensation für die Arbeit der Herrschaft und Ober-
aufsicht über ihn, „und seinem Herrn eine gerechte Entschädigung
zu liefern für die Arbeit und Talente, die er anwendet, um ihn zu
regieren und ihn für sich und für die Gesellschaft nützlich zu
machen.“

Die Arbeit der Oberaufsicht und Leitung, soweit sie aus dem
gegensätzlichen Charakter, aus der Herrschaft des Kapitals über
die Arbeit entspringt, und daher allen auf dem Klassengegensatz
beruhenden Produktionsweisen mit der kapitalistischen gemeinsam
ist, ist auch im kapitalistischen System unmittelbar und unzer-
trennbar verquickt mit den produktiven Funktionen, die alle kom-
binirte gesellschaftliche Arbeit einzelnen Individuen als besondre
Arbeit auferlegt. Der Arbeitslohn eines Epitropos oder régisseur,
wie er im feudalen Frankreich hiess, trennt sich vollständig vom
Profit und nimmt auch die Form des Arbeitslohns für geschickte
Arbeit an, sobald das Geschäft auf hinreichend grosser Stufenleiter

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[372/0406] Arbeitslohn dargestellt worden. Aber nie besser, als von einem Vertheidiger der Sklaverei in den Vereinigten Staaten, von einem Advokaten O’Connor auf einem Meeting zu New-York, 19. Decbr. 1859, unter dem Panier: „Gerechtigkeit für den Süden.“ — „Now, gentlemen,“ sagte er unter grossem Applaus, „die Natur selbst hat den Neger zu dieser Knechtschaftslage bestimmt. Er hat die Stärke und ist kräftig zur Arbeit; aber die Natur, die ihm diese Stärke gab, verweigerte ihm sowohl den Verstand zum Regieren, wie den Willen zur Arbeit. (Beifall.) Beide sind ihm verweigert! Und dieselbe Natur, die ihm den Willen zur Arbeit vorenthielt, gab ihm einen Herrn, diesen Willen zu erzwingen, und ihn in dem Klima, wofür er geschaffen, zu einem nützlichen Diener zu machen, sowohl für sich selbst, wie für den Herrn, der ihn regiert. Ich behaupte, dass es keine Ungerechtigkeit ist, den Neger in der Lage zu lassen, worin die Natur ihn gestellt hat; ihm einen Herrn zu geben, der ihn regiert; und man beraubt ihn keines seiner Rechte, wenn man ihn zwingt, dafür auch wieder zu arbeiten, und seinem Herrn eine gerechte Entschädigung zu liefern für die Arbeit und Talente, die er anwendet, um ihn zu regieren und ihn für sich selbst und für die Gesellschaft nützlich zu machen.“ Nun muss auch der Lohnarbeiter wie der Sklave einen Herrn haben, um ihn arbeiten zu machen und ihn zu regieren. Und dies Herrschafts- und Knechtschaftsverhältniss vorausgesetzt, ist es in der Ordnung, dass der Lohnarbeiter gezwungen wird, seinen eignen Arbeitslohn zu produciren und obendrein den Aufsichts- lohn, eine Kompensation für die Arbeit der Herrschaft und Ober- aufsicht über ihn, „und seinem Herrn eine gerechte Entschädigung zu liefern für die Arbeit und Talente, die er anwendet, um ihn zu regieren und ihn für sich und für die Gesellschaft nützlich zu machen.“ Die Arbeit der Oberaufsicht und Leitung, soweit sie aus dem gegensätzlichen Charakter, aus der Herrschaft des Kapitals über die Arbeit entspringt, und daher allen auf dem Klassengegensatz beruhenden Produktionsweisen mit der kapitalistischen gemeinsam ist, ist auch im kapitalistischen System unmittelbar und unzer- trennbar verquickt mit den produktiven Funktionen, die alle kom- binirte gesellschaftliche Arbeit einzelnen Individuen als besondre Arbeit auferlegt. Der Arbeitslohn eines Epitropos oder régisseur, wie er im feudalen Frankreich hiess, trennt sich vollständig vom Profit und nimmt auch die Form des Arbeitslohns für geschickte Arbeit an, sobald das Geschäft auf hinreichend grosser Stufenleiter

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/406>, abgerufen am 24.11.2024.