Geldkapitals; die Art, wie diese ihr Kapital vorschiesst, bedingt den be- ständigen finalen Rückfluss in Geldform zu ihr, obgleich dies wieder ver- mittelt ist durch die Rückverwandlung des industriellen Kapitals in Geldkapital.
Zur Waarencirkulation ist immer zweierlei nöthig: Waaren, die in Cirkulation geworfen werden, und Geld, das in Cirkulation geworfen wird. "Der Cirkulationsprocess erlischt . . . . nicht, wie der unmittelbare Pro- duktenaustausch, in dem Stellen- oder Händewechsel der Gebrauchswerthe. Das Geld verschwindet nicht, weil es schliesslich aus der Metamorphosen- reihe einer Waare herausfällt. Es schlägt immer nieder auf eine durch die Waaren geräumte Cirkulationsstelle" etc. (Buch I, Kap. III, p. 92.)
Z. B. in der Cirkulation zwischen IIc und I(v + m) nahmen wir an, dass für diese Cirkulation 500 £ in Geld von II vorgeschossen werden. Bei der unendlichen Zahl Cirkulationsprocesse, worin sich die Cirkulation zwischen grofsen gesellschaftlichen Gruppen von Producenten auflöst, wird bald einer aus dieser, bald einer aus jener Gruppe zuerst als Käufer auftreten -- also Geld in Cirkulation werfen. Es ist das, ganz abgesehn von individuellen Umständen, schon bedingt durch die Verschiedenheit der Produktionsperioden und daher der Umschläge der verschiednen Waaren- kapitale. Also II kauft mit 500 £ zum selben Werthbetrag Produktions- mittel von I, dieses aber kauft von II Konsumtionsmittel für 500 £; das Geld fliesst also zurück zu II; letztres wird in keiner Weise be- reichert durch diesen Rückfluss. Es warf erst für 500 £ Geld in Cir- kulation und zog zum selben Werthbetrag Waaren aus ihr heraus; es verkauft dann für 500 £ Waaren und zieht zum selben Werthbetrag Geld aus ihr heraus; so fliessen die 500 £ zurück. In der That hat II so in Cirkulation geworfen für 500 £ Geld und für 500 £ Waaren = 1000 £; es zieht aus der Cirkulation heraus für 500 £ Waaren und für 500 £ Geld. Die Cirkulation braucht für den Umsatz von 500 £ Waaren (I) und 500 £ Waaren (II) nur 500 £ Geld; wer das Geld also vorgeschossen beim Kauf fremder Waare, erhält es wieder beim Verkauf eigner. Hätte daher I zuerst von II gekauft Waare für 500 £, und später an II verkauft Waare für 500 £, so würden die 500 £ zu I statt zu II zurückkehren.
In Klasse I kehrt das in Arbeitslohn angelegte Geld, d. h. das in Geldform vorgeschossne variable Kapital in dieser Form nicht direkt, son-
Geldkapitals; die Art, wie diese ihr Kapital vorschiesst, bedingt den be- ständigen finalen Rückfluss in Geldform zu ihr, obgleich dies wieder ver- mittelt ist durch die Rückverwandlung des industriellen Kapitals in Geldkapital.
Zur Waarencirkulation ist immer zweierlei nöthig: Waaren, die in Cirkulation geworfen werden, und Geld, das in Cirkulation geworfen wird. „Der Cirkulationsprocess erlischt . . . . nicht, wie der unmittelbare Pro- duktenaustausch, in dem Stellen- oder Händewechsel der Gebrauchswerthe. Das Geld verschwindet nicht, weil es schliesslich aus der Metamorphosen- reihe einer Waare herausfällt. Es schlägt immer nieder auf eine durch die Waaren geräumte Cirkulationsstelle“ etc. (Buch I, Kap. III, p. 92.)
Z. B. in der Cirkulation zwischen IIc und I(v + m) nahmen wir an, dass für diese Cirkulation 500 £ in Geld von II vorgeschossen werden. Bei der unendlichen Zahl Cirkulationsprocesse, worin sich die Cirkulation zwischen grofsen gesellschaftlichen Gruppen von Producenten auflöst, wird bald einer aus dieser, bald einer aus jener Gruppe zuerst als Käufer auftreten — also Geld in Cirkulation werfen. Es ist das, ganz abgesehn von individuellen Umständen, schon bedingt durch die Verschiedenheit der Produktionsperioden und daher der Umschläge der verschiednen Waaren- kapitale. Also II kauft mit 500 £ zum selben Werthbetrag Produktions- mittel von I, dieses aber kauft von II Konsumtionsmittel für 500 £; das Geld fliesst also zurück zu II; letztres wird in keiner Weise be- reichert durch diesen Rückfluss. Es warf erst für 500 £ Geld in Cir- kulation und zog zum selben Werthbetrag Waaren aus ihr heraus; es verkauft dann für 500 £ Waaren und zieht zum selben Werthbetrag Geld aus ihr heraus; so fliessen die 500 £ zurück. In der That hat II so in Cirkulation geworfen für 500 £ Geld und für 500 £ Waaren = 1000 £; es zieht aus der Cirkulation heraus für 500 £ Waaren und für 500 £ Geld. Die Cirkulation braucht für den Umsatz von 500 £ Waaren (I) und 500 £ Waaren (II) nur 500 £ Geld; wer das Geld also vorgeschossen beim Kauf fremder Waare, erhält es wieder beim Verkauf eigner. Hätte daher I zuerst von II gekauft Waare für 500 £, und später an II verkauft Waare für 500 £, so würden die 500 £ zu I statt zu II zurückkehren.
In Klasse I kehrt das in Arbeitslohn angelegte Geld, d. h. das in Geldform vorgeschossne variable Kapital in dieser Form nicht direkt, son-
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Geldkapitals; die Art, wie diese ihr Kapital vorschiesst, bedingt den be-
ständigen finalen Rückfluss in Geldform zu ihr, obgleich dies wieder ver-
mittelt ist durch die Rückverwandlung des industriellen Kapitals in
Geldkapital.
Zur Waarencirkulation ist immer zweierlei nöthig: Waaren, die in
Cirkulation geworfen werden, und Geld, das in Cirkulation geworfen wird.
„Der Cirkulationsprocess erlischt . . . . nicht, wie der unmittelbare Pro-
duktenaustausch, in dem Stellen- oder Händewechsel der Gebrauchswerthe.
Das Geld verschwindet nicht, weil es schliesslich aus der Metamorphosen-
reihe einer Waare herausfällt. Es schlägt immer nieder auf eine durch
die Waaren geräumte Cirkulationsstelle“ etc. (Buch I, Kap. III, p. 92.)
Z. B. in der Cirkulation zwischen IIc und I(v + m) nahmen wir an,
dass für diese Cirkulation 500 £ in Geld von II vorgeschossen werden.
Bei der unendlichen Zahl Cirkulationsprocesse, worin sich die Cirkulation
zwischen grofsen gesellschaftlichen Gruppen von Producenten auflöst, wird
bald einer aus dieser, bald einer aus jener Gruppe zuerst als Käufer
auftreten — also Geld in Cirkulation werfen. Es ist das, ganz abgesehn
von individuellen Umständen, schon bedingt durch die Verschiedenheit der
Produktionsperioden und daher der Umschläge der verschiednen Waaren-
kapitale. Also II kauft mit 500 £ zum selben Werthbetrag Produktions-
mittel von I, dieses aber kauft von II Konsumtionsmittel für 500 £;
das Geld fliesst also zurück zu II; letztres wird in keiner Weise be-
reichert durch diesen Rückfluss. Es warf erst für 500 £ Geld in Cir-
kulation und zog zum selben Werthbetrag Waaren aus ihr heraus; es
verkauft dann für 500 £ Waaren und zieht zum selben Werthbetrag
Geld aus ihr heraus; so fliessen die 500 £ zurück. In der That hat
II so in Cirkulation geworfen für 500 £ Geld und für 500 £ Waaren
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und für 500 £ Geld. Die Cirkulation braucht für den Umsatz von
500 £ Waaren (I) und 500 £ Waaren (II) nur 500 £ Geld; wer
das Geld also vorgeschossen beim Kauf fremder Waare, erhält es wieder
beim Verkauf eigner. Hätte daher I zuerst von II gekauft Waare für
500 £, und später an II verkauft Waare für 500 £, so würden die
500 £ zu I statt zu II zurückkehren.
In Klasse I kehrt das in Arbeitslohn angelegte Geld, d. h. das in
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/443>, abgerufen am 22.11.2024.
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