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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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geringre Masse, worin dies Kapital auf einmal ausgelegt werden muss,
entspringt theils aus der Art des Produktionsprocesses (Agrikultur), und
hängt theils von der Nähe von Märkten etc., kurz, von Umständen ab,
die der Cirkulationssphäre angehören.

Man wird später sehn (Buch III), welche widersinnige Theorien bei
MacCulloch, James Mill etc., der Versuch veranlasst hat, die von der
Arbeitszeit abweichende Produktionszeit mit der erstren zu identificiren,
ein Versuch, selbst wieder entspringend aus falscher Anwendung der Werth-
theorie.



Der Umschlagscyklus den wir vorher betrachtet, ist gegeben durch
die Dauer des dem Produktionsprocess vorgeschossnen fixen Kapitals. Da
dieser eine grössre oder geringre Reihe von Jahren umfasst, so auch eine
Reihe jährlicher, resp. während des Jahres wiederholter Umschläge des fixen
Kapitals.

In der Agrikultur entsteht ein solcher Umschlagscyklus aus dem
System der Fruchtfolge. "Die Dauer der Pachtzeit darf jedenfalls
nicht kürzer angenommen werden als die Umlaufszeit der eingeführten
Fruchtfolgeaussaat, daher bei der Dreifelderwirthschaft immer mit 3, 6, 9
gerechnet wird. Bei angenommener Dreifelderwirthschaft mit reiner Brache
wird aber der Acker in sechs Jahren nur viermal bebaut, und in den
Baujahren mit Winter- und Sommergetreide, und erfordert oder erlaubt
es die Beschaffenheit des Bodens, auch mit Weizen und Roggen, Gerste
und Hafer gewechselt. Jede Getreideart vervielfältigt sich nun auf dem-
selben Boden mehr oder weniger als die andre, jede hat einen andren Werth
und wird auch für einen andren Preis verkauft. Deshalb fällt der Ertrag
des Ackers in jedem Baujahre anders aus, auch anders in der ersten
Hälfte des Umlaufs (in den ersten drei Jahren), anders in der zweiten.
Selbst der durchschnittliche Ertrag in der Umlaufszeit ist nicht in der
einen wie in der andern gleich gross, indem die Fruchtbarkeit nicht allein
von der Güte des Bodens, sondern auch von der Jahreswitterung, sowie die
Preise von mancherlei Verhältnissen abhängen. Berechnet man nun den
Betrag des Ackers nach mittlern Fruchtjahren der ganzen Umlaufszeit
auf sechs Jahre und nach den Durchschnittspreisen derselben, so hat

geringre Masse, worin dies Kapital auf einmal ausgelegt werden muss,
entspringt theils aus der Art des Produktionsprocesses (Agrikultur), und
hängt theils von der Nähe von Märkten etc., kurz, von Umständen ab,
die der Cirkulationssphäre angehören.

Man wird später sehn (Buch III), welche widersinnige Theorien bei
MacCulloch, James Mill etc., der Versuch veranlasst hat, die von der
Arbeitszeit abweichende Produktionszeit mit der erstren zu identificiren,
ein Versuch, selbst wieder entspringend aus falscher Anwendung der Werth-
theorie.



Der Umschlagscyklus den wir vorher betrachtet, ist gegeben durch
die Dauer des dem Produktionsprocess vorgeschossnen fixen Kapitals. Da
dieser eine grössre oder geringre Reihe von Jahren umfasst, so auch eine
Reihe jährlicher, resp. während des Jahres wiederholter Umschläge des fixen
Kapitals.

In der Agrikultur entsteht ein solcher Umschlagscyklus aus dem
System der Fruchtfolge. „Die Dauer der Pachtzeit darf jedenfalls
nicht kürzer angenommen werden als die Umlaufszeit der eingeführten
Fruchtfolgeaussaat, daher bei der Dreifelderwirthschaft immer mit 3, 6, 9
gerechnet wird. Bei angenommener Dreifelderwirthschaft mit reiner Brache
wird aber der Acker in sechs Jahren nur viermal bebaut, und in den
Baujahren mit Winter- und Sommergetreide, und erfordert oder erlaubt
es die Beschaffenheit des Bodens, auch mit Weizen und Roggen, Gerste
und Hafer gewechselt. Jede Getreideart vervielfältigt sich nun auf dem-
selben Boden mehr oder weniger als die andre, jede hat einen andren Werth
und wird auch für einen andren Preis verkauft. Deshalb fällt der Ertrag
des Ackers in jedem Baujahre anders aus, auch anders in der ersten
Hälfte des Umlaufs (in den ersten drei Jahren), anders in der zweiten.
Selbst der durchschnittliche Ertrag in der Umlaufszeit ist nicht in der
einen wie in der andern gleich gross, indem die Fruchtbarkeit nicht allein
von der Güte des Bodens, sondern auch von der Jahreswitterung, sowie die
Preise von mancherlei Verhältnissen abhängen. Berechnet man nun den
Betrag des Ackers nach mittlern Fruchtjahren der ganzen Umlaufszeit
auf sechs Jahre und nach den Durchschnittspreisen derselben, so hat

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[230/0264] geringre Masse, worin dies Kapital auf einmal ausgelegt werden muss, entspringt theils aus der Art des Produktionsprocesses (Agrikultur), und hängt theils von der Nähe von Märkten etc., kurz, von Umständen ab, die der Cirkulationssphäre angehören. Man wird später sehn (Buch III), welche widersinnige Theorien bei MacCulloch, James Mill etc., der Versuch veranlasst hat, die von der Arbeitszeit abweichende Produktionszeit mit der erstren zu identificiren, ein Versuch, selbst wieder entspringend aus falscher Anwendung der Werth- theorie. Der Umschlagscyklus den wir vorher betrachtet, ist gegeben durch die Dauer des dem Produktionsprocess vorgeschossnen fixen Kapitals. Da dieser eine grössre oder geringre Reihe von Jahren umfasst, so auch eine Reihe jährlicher, resp. während des Jahres wiederholter Umschläge des fixen Kapitals. In der Agrikultur entsteht ein solcher Umschlagscyklus aus dem System der Fruchtfolge. „Die Dauer der Pachtzeit darf jedenfalls nicht kürzer angenommen werden als die Umlaufszeit der eingeführten Fruchtfolgeaussaat, daher bei der Dreifelderwirthschaft immer mit 3, 6, 9 gerechnet wird. Bei angenommener Dreifelderwirthschaft mit reiner Brache wird aber der Acker in sechs Jahren nur viermal bebaut, und in den Baujahren mit Winter- und Sommergetreide, und erfordert oder erlaubt es die Beschaffenheit des Bodens, auch mit Weizen und Roggen, Gerste und Hafer gewechselt. Jede Getreideart vervielfältigt sich nun auf dem- selben Boden mehr oder weniger als die andre, jede hat einen andren Werth und wird auch für einen andren Preis verkauft. Deshalb fällt der Ertrag des Ackers in jedem Baujahre anders aus, auch anders in der ersten Hälfte des Umlaufs (in den ersten drei Jahren), anders in der zweiten. Selbst der durchschnittliche Ertrag in der Umlaufszeit ist nicht in der einen wie in der andern gleich gross, indem die Fruchtbarkeit nicht allein von der Güte des Bodens, sondern auch von der Jahreswitterung, sowie die Preise von mancherlei Verhältnissen abhängen. Berechnet man nun den Betrag des Ackers nach mittlern Fruchtjahren der ganzen Umlaufszeit auf sechs Jahre und nach den Durchschnittspreisen derselben, so hat

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/264>, abgerufen am 25.11.2024.