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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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aus der Produktionssphäre in die Cirkulationssphäre annimmt, als Waaren-
kapital und Geldkapital. Aber beide Formen, Waarenkapital und Geld-
kapital, sind Träger des Werths ebensowohl der fixen wie der flüssigen
Bestandtheile des produktiven Kapitals. Beide sind Cirkulationskapital,
im Gegensatz zum produktiven, aber nicht cirkulirendes (flüssiges) Kapital
im Gegensatz zum fixen.

Endlich: Durch die ganz schiefe Entwicklung vom Machen des
Profits durch das fixe Kapital, indem es im Produktionsprocess bleibt;
durch das cirkulirende, indem es ihn verlässt und cirkulirt wird, --
wird über die Dieselbigkeit der Form, die variables Kapital und den flüs-
sigen Bestandtheil des konstanten Kapitals im Umschlag haben, der
wesentliche Unterschied derselben im Verwerthungsprocess und der
Bildung des Mehrwerths versteckt, also das ganze Geheimniss der kapi-
talistischen Produktion noch mehr verdunkelt; durch die gemeinsame Be-
zeichnung: cirkulirendes Kapital, wird dieser wesentliche Unterschied auf-
gehoben; was dann die spätere Oekonomie noch weiter führte, indem nicht
der Gegensatz von variablem und konstantem, sondern der von fixem und
cirkulirendem Kapital als das Wesentliche und allein Unterscheidende fest-
gehalten wurde.

Nachdem A. Smith fixes und cirkulirendes Kapital erst bezeichnet
hat als zwei besondre Arten, Kapital anzulegen, die, jede für sich be-
trachtet, einen Profit abwerfen, sagt er. "No fixed capital can yield any
revenue but by means of a circulating capital. The most useful machines
and instruments of trade will produce nothing without the circulating
capital which affords the materials they are employed upon, and the
maintenance of the workmen who employ them." (p. 188.)

Hier kommt es heraus, was die frühern Ausdrücke: yield a revenue,
make a profit, etc. bedeuten, dass nämlich beide Kapitaltheile als Pro-
duktbildner dienen.

A. Smith giebt nun folgendes Beispiel: "That part of the capital
of the farmer which is employed in the implements of agriculture is a
fixed, that which is employed in the wages and maintenance of his la-
bouring servants is a circulating capital. (Hier bezieht sich also der
Unterschied von fixem und cirkulirendem Kapital richtig nur auf die ver-
schiedne Cirkulation, den Umschlag verschiedner Bestandtheile des pro-
duktiven Kapitals.) He makes a profit of the one by keeping it in his

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aus der Produktionssphäre in die Cirkulationssphäre annimmt, als Waaren-
kapital und Geldkapital. Aber beide Formen, Waarenkapital und Geld-
kapital, sind Träger des Werths ebensowohl der fixen wie der flüssigen
Bestandtheile des produktiven Kapitals. Beide sind Cirkulationskapital,
im Gegensatz zum produktiven, aber nicht cirkulirendes (flüssiges) Kapital
im Gegensatz zum fixen.

Endlich: Durch die ganz schiefe Entwicklung vom Machen des
Profits durch das fixe Kapital, indem es im Produktionsprocess bleibt;
durch das cirkulirende, indem es ihn verlässt und cirkulirt wird, —
wird über die Dieselbigkeit der Form, die variables Kapital und den flüs-
sigen Bestandtheil des konstanten Kapitals im Umschlag haben, der
wesentliche Unterschied derselben im Verwerthungsprocess und der
Bildung des Mehrwerths versteckt, also das ganze Geheimniss der kapi-
talistischen Produktion noch mehr verdunkelt; durch die gemeinsame Be-
zeichnung: cirkulirendes Kapital, wird dieser wesentliche Unterschied auf-
gehoben; was dann die spätere Oekonomie noch weiter führte, indem nicht
der Gegensatz von variablem und konstantem, sondern der von fixem und
cirkulirendem Kapital als das Wesentliche und allein Unterscheidende fest-
gehalten wurde.

Nachdem A. Smith fixes und cirkulirendes Kapital erst bezeichnet
hat als zwei besondre Arten, Kapital anzulegen, die, jede für sich be-
trachtet, einen Profit abwerfen, sagt er. „No fixed capital can yield any
revenue but by means of a circulating capital. The most useful machines
and instruments of trade will produce nothing without the circulating
capital which affords the materials they are employed upon, and the
maintenance of the workmen who employ them.“ (p. 188.)

Hier kommt es heraus, was die frühern Ausdrücke: yield a revenue,
make a profit, etc. bedeuten, dass nämlich beide Kapitaltheile als Pro-
duktbildner dienen.

A. Smith giebt nun folgendes Beispiel: „That part of the capital
of the farmer which is employed in the implements of agriculture is a
fixed, that which is employed in the wages and maintenance of his la-
bouring servants is a circulating capital. (Hier bezieht sich also der
Unterschied von fixem und cirkulirendem Kapital richtig nur auf die ver-
schiedne Cirkulation, den Umschlag verschiedner Bestandtheile des pro-
duktiven Kapitals.) He makes a profit of the one by keeping it in his

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[179/0213] aus der Produktionssphäre in die Cirkulationssphäre annimmt, als Waaren- kapital und Geldkapital. Aber beide Formen, Waarenkapital und Geld- kapital, sind Träger des Werths ebensowohl der fixen wie der flüssigen Bestandtheile des produktiven Kapitals. Beide sind Cirkulationskapital, im Gegensatz zum produktiven, aber nicht cirkulirendes (flüssiges) Kapital im Gegensatz zum fixen. Endlich: Durch die ganz schiefe Entwicklung vom Machen des Profits durch das fixe Kapital, indem es im Produktionsprocess bleibt; durch das cirkulirende, indem es ihn verlässt und cirkulirt wird, — wird über die Dieselbigkeit der Form, die variables Kapital und den flüs- sigen Bestandtheil des konstanten Kapitals im Umschlag haben, der wesentliche Unterschied derselben im Verwerthungsprocess und der Bildung des Mehrwerths versteckt, also das ganze Geheimniss der kapi- talistischen Produktion noch mehr verdunkelt; durch die gemeinsame Be- zeichnung: cirkulirendes Kapital, wird dieser wesentliche Unterschied auf- gehoben; was dann die spätere Oekonomie noch weiter führte, indem nicht der Gegensatz von variablem und konstantem, sondern der von fixem und cirkulirendem Kapital als das Wesentliche und allein Unterscheidende fest- gehalten wurde. Nachdem A. Smith fixes und cirkulirendes Kapital erst bezeichnet hat als zwei besondre Arten, Kapital anzulegen, die, jede für sich be- trachtet, einen Profit abwerfen, sagt er. „No fixed capital can yield any revenue but by means of a circulating capital. The most useful machines and instruments of trade will produce nothing without the circulating capital which affords the materials they are employed upon, and the maintenance of the workmen who employ them.“ (p. 188.) Hier kommt es heraus, was die frühern Ausdrücke: yield a revenue, make a profit, etc. bedeuten, dass nämlich beide Kapitaltheile als Pro- duktbildner dienen. A. Smith giebt nun folgendes Beispiel: „That part of the capital of the farmer which is employed in the implements of agriculture is a fixed, that which is employed in the wages and maintenance of his la- bouring servants is a circulating capital. (Hier bezieht sich also der Unterschied von fixem und cirkulirendem Kapital richtig nur auf die ver- schiedne Cirkulation, den Umschlag verschiedner Bestandtheile des pro- duktiven Kapitals.) He makes a profit of the one by keeping it in his 12*

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/213>, abgerufen am 23.04.2024.