duktiven Kapitals verschieden dienen, als produktive Elemente verschieden im Arbeitsprocess wirken. Schliesslich wird der Unterschied nicht aus dem Arbeits- resp. Verwerthungsprocess, aus der Funktion des produk- tiven Kapitals selbst abgeleitet, sondern soll nur subjektiv gelten für den einzelnen Kapitalisten, dem der eine Kapitaltheil in dieser, der andre in jener Weise nützlich sei.
Dagegen hatte Quesnay die Unterschiede aus dem Reproduktions- process und seinen Nothwendigkeiten selbst hergeleitet. Damit dieser Process kontinuirlich sei, muss aus dem Werth des jährlichen Produkts der Werth der jährlichen Vorschüsse jährlich ganz ersetzt werden, dagegen der Werth des Anlagekapitals nur stückweis; sodass er erst in einer Reihe von z. B. zehn Jahren ganz ersetzt und daher ganz reproducirt (durch neue Exemplare derselben Art ersetzt) werden muss. A. Smith fällt also tief unter Quesnay zurück.
Es bleibt so bei A. Smith für die Bestimmung des fixen Kapitals durchaus nichts übrig, als dass es Arbeitsmittel sind, die ihre Gestalt nicht im Produktionsprocess ändern und fortfahren bis zu ihrer Abnutzung in der Produktion zu dienen, gegenüber den Produkten, zu deren Bildung sie mithelfen. Es wird vergessen, dass alle Elemente des produktiven Kapitals beständig in ihrer Naturalform (als Arbeitsmittel, Materialien und Arbeitskraft) dem Produkt und dem als Waare cirkulirenden Produkt gegenüberstehn, und dass der Unterschied des aus Materialien und Ar- beitskraft bestehenden Theils von dem aus Arbeitsmitteln bestehenden Theil nur darin liegt, mit Bezug auf die Arbeitskraft: dass sie stets neu gekauft wird (nicht für ihre Dauer gekauft wird wie die Arbeitsmittel); in Bezug auf die Materialien: dass nicht dieselben identischen, sondern stets neue Exemplare derselben Art im Arbeitsprocess fungiren. Es wird zugleich der falsche Schein hervorgebracht, als ob der Werth des fixen Kapitals nicht auch cirkulire, obgleich A. Smith natürlich den Verschleiss des fixen Kapitals als Theil des Produktenpreises früher entwickelt hat.
Bei dem cirkulirenden Kapital als Gegensatz zum fixen wird nicht hervorgehoben, dass es diesen Gegensatz nur hat als derjenige Bestand- theil des produktiven Kapitals, der ganz aus dem Werth des Produkts ersetzt werden und dessen Metamorphosen daher ganz mitmachen muss, während dies bei dem fixen Kapital nicht der Fall. Es wird vielmehr zusammengeworfen mit den Gestalten, die das Kapital bei seinem Uebergang
duktiven Kapitals verschieden dienen, als produktive Elemente verschieden im Arbeitsprocess wirken. Schliesslich wird der Unterschied nicht aus dem Arbeits- resp. Verwerthungsprocess, aus der Funktion des produk- tiven Kapitals selbst abgeleitet, sondern soll nur subjektiv gelten für den einzelnen Kapitalisten, dem der eine Kapitaltheil in dieser, der andre in jener Weise nützlich sei.
Dagegen hatte Quesnay die Unterschiede aus dem Reproduktions- process und seinen Nothwendigkeiten selbst hergeleitet. Damit dieser Process kontinuirlich sei, muss aus dem Werth des jährlichen Produkts der Werth der jährlichen Vorschüsse jährlich ganz ersetzt werden, dagegen der Werth des Anlagekapitals nur stückweis; sodass er erst in einer Reihe von z. B. zehn Jahren ganz ersetzt und daher ganz reproducirt (durch neue Exemplare derselben Art ersetzt) werden muss. A. Smith fällt also tief unter Quesnay zurück.
Es bleibt so bei A. Smith für die Bestimmung des fixen Kapitals durchaus nichts übrig, als dass es Arbeitsmittel sind, die ihre Gestalt nicht im Produktionsprocess ändern und fortfahren bis zu ihrer Abnutzung in der Produktion zu dienen, gegenüber den Produkten, zu deren Bildung sie mithelfen. Es wird vergessen, dass alle Elemente des produktiven Kapitals beständig in ihrer Naturalform (als Arbeitsmittel, Materialien und Arbeitskraft) dem Produkt und dem als Waare cirkulirenden Produkt gegenüberstehn, und dass der Unterschied des aus Materialien und Ar- beitskraft bestehenden Theils von dem aus Arbeitsmitteln bestehenden Theil nur darin liegt, mit Bezug auf die Arbeitskraft: dass sie stets neu gekauft wird (nicht für ihre Dauer gekauft wird wie die Arbeitsmittel); in Bezug auf die Materialien: dass nicht dieselben identischen, sondern stets neue Exemplare derselben Art im Arbeitsprocess fungiren. Es wird zugleich der falsche Schein hervorgebracht, als ob der Werth des fixen Kapitals nicht auch cirkulire, obgleich A. Smith natürlich den Verschleiss des fixen Kapitals als Theil des Produktenpreises früher entwickelt hat.
Bei dem cirkulirenden Kapital als Gegensatz zum fixen wird nicht hervorgehoben, dass es diesen Gegensatz nur hat als derjenige Bestand- theil des produktiven Kapitals, der ganz aus dem Werth des Produkts ersetzt werden und dessen Metamorphosen daher ganz mitmachen muss, während dies bei dem fixen Kapital nicht der Fall. Es wird vielmehr zusammengeworfen mit den Gestalten, die das Kapital bei seinem Uebergang
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duktiven Kapitals verschieden dienen, als produktive Elemente verschieden
im Arbeitsprocess wirken. Schliesslich wird der Unterschied nicht aus
dem Arbeits- resp. Verwerthungsprocess, aus der Funktion des produk-
tiven Kapitals selbst abgeleitet, sondern soll nur subjektiv gelten für den
einzelnen Kapitalisten, dem der eine Kapitaltheil in dieser, der andre in
jener Weise nützlich sei.
Dagegen hatte Quesnay die Unterschiede aus dem Reproduktions-
process und seinen Nothwendigkeiten selbst hergeleitet. Damit dieser
Process kontinuirlich sei, muss aus dem Werth des jährlichen Produkts
der Werth der jährlichen Vorschüsse jährlich ganz ersetzt werden, dagegen
der Werth des Anlagekapitals nur stückweis; sodass er erst in einer Reihe
von z. B. zehn Jahren ganz ersetzt und daher ganz reproducirt (durch
neue Exemplare derselben Art ersetzt) werden muss. A. Smith fällt also
tief unter Quesnay zurück.
Es bleibt so bei A. Smith für die Bestimmung des fixen Kapitals
durchaus nichts übrig, als dass es Arbeitsmittel sind, die ihre Gestalt
nicht im Produktionsprocess ändern und fortfahren bis zu ihrer Abnutzung
in der Produktion zu dienen, gegenüber den Produkten, zu deren Bildung
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Kapitals beständig in ihrer Naturalform (als Arbeitsmittel, Materialien
und Arbeitskraft) dem Produkt und dem als Waare cirkulirenden Produkt
gegenüberstehn, und dass der Unterschied des aus Materialien und Ar-
beitskraft bestehenden Theils von dem aus Arbeitsmitteln bestehenden
Theil nur darin liegt, mit Bezug auf die Arbeitskraft: dass sie stets neu
gekauft wird (nicht für ihre Dauer gekauft wird wie die Arbeitsmittel);
in Bezug auf die Materialien: dass nicht dieselben identischen, sondern
stets neue Exemplare derselben Art im Arbeitsprocess fungiren. Es wird
zugleich der falsche Schein hervorgebracht, als ob der Werth des fixen
Kapitals nicht auch cirkulire, obgleich A. Smith natürlich den Verschleiss
des fixen Kapitals als Theil des Produktenpreises früher entwickelt hat.
Bei dem cirkulirenden Kapital als Gegensatz zum fixen wird nicht
hervorgehoben, dass es diesen Gegensatz nur hat als derjenige Bestand-
theil des produktiven Kapitals, der ganz aus dem Werth des Produkts
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/212>, abgerufen am 06.01.2025.
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