lich bleibt der Arbeiter ebenso selbständig dem Produkt, dem Kupfer, gegenüber stehn, wie die Maschine. Nur der Werth, den er durch seine Arbeit producirt, ist jetzt Bestandtheil des Kupferwerths. Also in diesem Beispiel wechselt kein einziger Bethandtheil des produktiven Kapitals die Hände (masters), oder wird keiner derselben weiter cirkulirt, weil keiner derselben stofflich in das Produkt eingeht. Wo bleibt hier also das cirku- lirende Kapital? Nach A. Smith eigner Definition bestände das ganze in einem Kupferbergwerke zur Verwendung kommende Kapital nur aus fixem Kapital.
Nehmen wir dagegen eine andre Industrie, die Rohstoffe anwendet, welche die Substanz des Produkts bilden, ferner Hülfsstoffe, die leiblich, nicht nur dem Werth nach, wie etwa Heizkohle in das Produkt eingehn. Mit dem Produkt, dem Garn z. B., wechselt auch der Rohstoff, die Baumwolle, woraus es besteht, die Hände und geht aus dem Produktions- process in den Konsumtionsprocess ein. Aber so lange die Baumwolle als Element des produktiven Kapitals fungirt, verkauft der Eigner sie nicht, sondern bearbeitet sie, lässt Garn aus ihr machen. Er gibt sie nicht aus der Hand. Oder, um Smiths grobfalsch-trivialen Ausdruck zu brauchen, er macht keinen Profit by parting with it, by its changing masters, or by circulating it. Er lässt seine Materialien ebensowenig cirkuliren wie seine Maschinen. Sie sind fixirt im Produktionsprocess, ganz so gut wie die Spinnmaschinen und Fabrikgebäude. Ja, es muss ebenso beständig ein Theil des produktiven Kapitals in der Form von Kohle, Baumwolle etc. fixirt sein, wie in der von Arbeitsmitteln. Der Unterschied ist nur der, dass die zur z. B. wöchentlichen Produktion von Garn nöthige Baumwolle, Kohle etc. beständig in der Produktion des Wochenprodukts ganz konsumirt wird, daher durch neue Exemplare von Baumwolle, Kohle etc. ersetzt werden muss; also diese Elemente des produktiven Kapitals, obgleich sie der Art nach identisch bleiben, be- ständig aus neuen Exemplaren derselben Art bestehn, während dieselbe individuelle Spinnmaschine, dasselbe individuelle Fabrikgebäude fortfährt, ohne Ersatz durch ein neues Exemplar seiner Art, zu einer ganzen Reihe von Wochenproduktionen mitzuwirken. Als Elemente des produktiven Kapitals sind alle seine Bestandtheile beständig im Produktionsprocess fixirt, denn er kann nicht ohne sie vorgehn. Und alle Elemente des produktiven Kapitals, fixe wie flüssige, stehn gleichmäßig als produktives
lich bleibt der Arbeiter ebenso selbständig dem Produkt, dem Kupfer, gegenüber stehn, wie die Maschine. Nur der Werth, den er durch seine Arbeit producirt, ist jetzt Bestandtheil des Kupferwerths. Also in diesem Beispiel wechselt kein einziger Bethandtheil des produktiven Kapitals die Hände (masters), oder wird keiner derselben weiter cirkulirt, weil keiner derselben stofflich in das Produkt eingeht. Wo bleibt hier also das cirku- lirende Kapital? Nach A. Smith eigner Definition bestände das ganze in einem Kupferbergwerke zur Verwendung kommende Kapital nur aus fixem Kapital.
Nehmen wir dagegen eine andre Industrie, die Rohstoffe anwendet, welche die Substanz des Produkts bilden, ferner Hülfsstoffe, die leiblich, nicht nur dem Werth nach, wie etwa Heizkohle in das Produkt eingehn. Mit dem Produkt, dem Garn z. B., wechselt auch der Rohstoff, die Baumwolle, woraus es besteht, die Hände und geht aus dem Produktions- process in den Konsumtionsprocess ein. Aber so lange die Baumwolle als Element des produktiven Kapitals fungirt, verkauft der Eigner sie nicht, sondern bearbeitet sie, lässt Garn aus ihr machen. Er gibt sie nicht aus der Hand. Oder, um Smiths grobfalsch-trivialen Ausdruck zu brauchen, er macht keinen Profit by parting with it, by its changing masters, or by circulating it. Er lässt seine Materialien ebensowenig cirkuliren wie seine Maschinen. Sie sind fixirt im Produktionsprocess, ganz so gut wie die Spinnmaschinen und Fabrikgebäude. Ja, es muss ebenso beständig ein Theil des produktiven Kapitals in der Form von Kohle, Baumwolle etc. fixirt sein, wie in der von Arbeitsmitteln. Der Unterschied ist nur der, dass die zur z. B. wöchentlichen Produktion von Garn nöthige Baumwolle, Kohle etc. beständig in der Produktion des Wochenprodukts ganz konsumirt wird, daher durch neue Exemplare von Baumwolle, Kohle etc. ersetzt werden muss; also diese Elemente des produktiven Kapitals, obgleich sie der Art nach identisch bleiben, be- ständig aus neuen Exemplaren derselben Art bestehn, während dieselbe individuelle Spinnmaschine, dasselbe individuelle Fabrikgebäude fortfährt, ohne Ersatz durch ein neues Exemplar seiner Art, zu einer ganzen Reihe von Wochenproduktionen mitzuwirken. Als Elemente des produktiven Kapitals sind alle seine Bestandtheile beständig im Produktionsprocess fixirt, denn er kann nicht ohne sie vorgehn. Und alle Elemente des produktiven Kapitals, fixe wie flüssige, stehn gleichmäßig als produktives
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lich bleibt der Arbeiter ebenso selbständig dem Produkt, dem Kupfer,
gegenüber stehn, wie die Maschine. Nur der Werth, den er durch seine
Arbeit producirt, ist jetzt Bestandtheil des Kupferwerths. Also in diesem
Beispiel wechselt kein einziger Bethandtheil des produktiven Kapitals die
Hände (masters), oder wird keiner derselben weiter cirkulirt, weil keiner
derselben stofflich in das Produkt eingeht. Wo bleibt hier also das cirku-
lirende Kapital? Nach A. Smith eigner Definition bestände das ganze in
einem Kupferbergwerke zur Verwendung kommende Kapital nur aus fixem
Kapital.
Nehmen wir dagegen eine andre Industrie, die Rohstoffe anwendet,
welche die Substanz des Produkts bilden, ferner Hülfsstoffe, die leiblich,
nicht nur dem Werth nach, wie etwa Heizkohle in das Produkt eingehn.
Mit dem Produkt, dem Garn z. B., wechselt auch der Rohstoff, die
Baumwolle, woraus es besteht, die Hände und geht aus dem Produktions-
process in den Konsumtionsprocess ein. Aber so lange die Baumwolle
als Element des produktiven Kapitals fungirt, verkauft der Eigner sie
nicht, sondern bearbeitet sie, lässt Garn aus ihr machen. Er gibt sie
nicht aus der Hand. Oder, um Smiths grobfalsch-trivialen Ausdruck zu
brauchen, er macht keinen Profit by parting with it, by its changing
masters, or by circulating it. Er lässt seine Materialien ebensowenig
cirkuliren wie seine Maschinen. Sie sind fixirt im Produktionsprocess,
ganz so gut wie die Spinnmaschinen und Fabrikgebäude. Ja, es muss
ebenso beständig ein Theil des produktiven Kapitals in der Form von
Kohle, Baumwolle etc. fixirt sein, wie in der von Arbeitsmitteln. Der
Unterschied ist nur der, dass die zur z. B. wöchentlichen Produktion
von Garn nöthige Baumwolle, Kohle etc. beständig in der Produktion
des Wochenprodukts ganz konsumirt wird, daher durch neue Exemplare
von Baumwolle, Kohle etc. ersetzt werden muss; also diese Elemente des
produktiven Kapitals, obgleich sie der Art nach identisch bleiben, be-
ständig aus neuen Exemplaren derselben Art bestehn, während dieselbe
individuelle Spinnmaschine, dasselbe individuelle Fabrikgebäude fortfährt,
ohne Ersatz durch ein neues Exemplar seiner Art, zu einer ganzen Reihe
von Wochenproduktionen mitzuwirken. Als Elemente des produktiven
Kapitals sind alle seine Bestandtheile beständig im Produktionsprocess
fixirt, denn er kann nicht ohne sie vorgehn. Und alle Elemente des
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/209>, abgerufen am 06.01.2025.
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