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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit, der dadurch verursachte Wechsel
in der organischen Zusammensetzung des Kapitals halten nicht nur Schritt
mit dem Fortschritt der Accumulation oder dem Wachsthum des gesell-
schaftlichen Reichthums. Sie schreiten ungleich schneller, weil
die einfache Accumulation oder die absolute Ausdehnung des Gesammt-
kapitals von der Koncentration seiner individuellen Elemente, und die tech-
nologische Umwälzung des Surpluskapitals von technologischer Umwälzung
des Originalkapitals begleitet sind. Mit dem Fortgang der Accumulation
wandelt sich also das Verhältniss von constantem zu variablem Kapital-
theil, wenn ursprünglich 1 : 1, in 2 : 1, 3 : 1, 4 : 1, 5 : 1, 7 : 1 u. s. w., so
dass, wie das Kapital wächst, statt 1/2 seines Gesammtwerths progressiv
nur 1/3 , 1/4, 1/5 , 1/6 , 1/8 u. s. w. in Arbeitskraft, dagegen 2/3 , 3/4, 4/5 , 5/6 ,
7/8 u. s. w. in Produktionsmittel umgesetzt wird. Da die Nachfrage
nach Arbeit
nicht durch den Umfang des Gesammtkapitals, sondern durch
den seines variablen Bestandtheils bestimmt ist, fällt sie also progressiv
mit dem Wachsthum des Gesammtkapitals, statt, wie vorhin unter-
stellt, verhältnissmässig mit ihm zu wachsen. Sie fällt relativ zur Grösse
des Gesammtkapitals und in beschleunigter Progression mit dem Wachsthum
dieser Grösse. Mit dem Wachsthum des Gesammtkapitals wächst zwar auch
sein variabler Bestandtheil, oder die ihm einverleibte Arbeitskraft, aber in
beständig abnehmender Proportion. Die Zwischenpausen, worin
die Accumulation als blosse Erweiterung der Produktion auf gegebner
technologischer Grundlage wirkt, verkürzen sich. Nicht nur wird eine in
wachsender Progression beschleunigte Accumulation des Gesammt-
kapitals
erheischt, um eine additionelle Arbeiterzahl von gegebner Grösse zu
absorbiren oder selbst, wegen der beständigen Metamorphose des alten Ka-
pitals, die bereits funktionirende zu beschäftigen. Ihrerseits schlägt diese
wachsende Accumulation und Koncentration selbst
wieder um in
eine Quelle neuer Wechsel der Zusammensetzung des Kapitals oder aber-
malig beschleunigter Abnahme seines variablen gegen seinen constanten
Bestandtheil. Diese mit dem Wachsthum des Gesammtkapitals be-
schleunigte und rascher denn sein eignes Wachsthum beschleunigte relative
Abnahme seines variablen Bestandtheils scheint auf der andern
Seite umgekehrt stets rascheres absolutes Wachsthum der
Arbeiterbevölkerung als das des variablen Kapitals oder
ihrer Beschäftigungsmittel
. Die kapitalistische Accu-

Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit, der dadurch verursachte Wechsel
in der organischen Zusammensetzung des Kapitals halten nicht nur Schritt
mit dem Fortschritt der Accumulation oder dem Wachsthum des gesell-
schaftlichen Reichthums. Sie schreiten ungleich schneller, weil
die einfache Accumulation oder die absolute Ausdehnung des Gesammt-
kapitals von der Koncentration seiner individuellen Elemente, und die tech-
nologische Umwälzung des Surpluskapitals von technologischer Umwälzung
des Originalkapitals begleitet sind. Mit dem Fortgang der Accumulation
wandelt sich also das Verhältniss von constantem zu variablem Kapital-
theil, wenn ursprünglich 1 : 1, in 2 : 1, 3 : 1, 4 : 1, 5 : 1, 7 : 1 u. s. w., so
dass, wie das Kapital wächst, statt ½ seines Gesammtwerths progressiv
nur ⅓, ¼, ⅕, ⅙, ⅛ u. s. w. in Arbeitskraft, dagegen ⅔, ¾, ⅘, ⅚,
⅞ u. s. w. in Produktionsmittel umgesetzt wird. Da die Nachfrage
nach Arbeit
nicht durch den Umfang des Gesammtkapitals, sondern durch
den seines variablen Bestandtheils bestimmt ist, fällt sie also progressiv
mit dem Wachsthum des Gesammtkapitals, statt, wie vorhin unter-
stellt, verhältnissmässig mit ihm zu wachsen. Sie fällt relativ zur Grösse
des Gesammtkapitals und in beschleunigter Progression mit dem Wachsthum
dieser Grösse. Mit dem Wachsthum des Gesammtkapitals wächst zwar auch
sein variabler Bestandtheil, oder die ihm einverleibte Arbeitskraft, aber in
beständig abnehmender Proportion. Die Zwischenpausen, worin
die Accumulation als blosse Erweiterung der Produktion auf gegebner
technologischer Grundlage wirkt, verkürzen sich. Nicht nur wird eine in
wachsender Progression beschleunigte Accumulation des Gesammt-
kapitals
erheischt, um eine additionelle Arbeiterzahl von gegebner Grösse zu
absorbiren oder selbst, wegen der beständigen Metamorphose des alten Ka-
pitals, die bereits funktionirende zu beschäftigen. Ihrerseits schlägt diese
wachsende Accumulation und Koncentration selbst
wieder um in
eine Quelle neuer Wechsel der Zusammensetzung des Kapitals oder aber-
malig beschleunigter Abnahme seines variablen gegen seinen constanten
Bestandtheil. Diese mit dem Wachsthum des Gesammtkapitals be-
schleunigte und rascher denn sein eignes Wachsthum beschleunigte relative
Abnahme seines variablen Bestandtheils scheint auf der andern
Seite umgekehrt stets rascheres absolutes Wachsthum der
Arbeiterbevölkerung als das des variablen Kapitals oder
ihrer Beschäftigungsmittel
. Die kapitalistische Accu-

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[615/0634] Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit, der dadurch verursachte Wechsel in der organischen Zusammensetzung des Kapitals halten nicht nur Schritt mit dem Fortschritt der Accumulation oder dem Wachsthum des gesell- schaftlichen Reichthums. Sie schreiten ungleich schneller, weil die einfache Accumulation oder die absolute Ausdehnung des Gesammt- kapitals von der Koncentration seiner individuellen Elemente, und die tech- nologische Umwälzung des Surpluskapitals von technologischer Umwälzung des Originalkapitals begleitet sind. Mit dem Fortgang der Accumulation wandelt sich also das Verhältniss von constantem zu variablem Kapital- theil, wenn ursprünglich 1 : 1, in 2 : 1, 3 : 1, 4 : 1, 5 : 1, 7 : 1 u. s. w., so dass, wie das Kapital wächst, statt ½ seines Gesammtwerths progressiv nur ⅓, ¼, ⅕, ⅙, ⅛ u. s. w. in Arbeitskraft, dagegen ⅔, ¾, ⅘, ⅚, ⅞ u. s. w. in Produktionsmittel umgesetzt wird. Da die Nachfrage nach Arbeit nicht durch den Umfang des Gesammtkapitals, sondern durch den seines variablen Bestandtheils bestimmt ist, fällt sie also progressiv mit dem Wachsthum des Gesammtkapitals, statt, wie vorhin unter- stellt, verhältnissmässig mit ihm zu wachsen. Sie fällt relativ zur Grösse des Gesammtkapitals und in beschleunigter Progression mit dem Wachsthum dieser Grösse. Mit dem Wachsthum des Gesammtkapitals wächst zwar auch sein variabler Bestandtheil, oder die ihm einverleibte Arbeitskraft, aber in beständig abnehmender Proportion. Die Zwischenpausen, worin die Accumulation als blosse Erweiterung der Produktion auf gegebner technologischer Grundlage wirkt, verkürzen sich. Nicht nur wird eine in wachsender Progression beschleunigte Accumulation des Gesammt- kapitals erheischt, um eine additionelle Arbeiterzahl von gegebner Grösse zu absorbiren oder selbst, wegen der beständigen Metamorphose des alten Ka- pitals, die bereits funktionirende zu beschäftigen. Ihrerseits schlägt diese wachsende Accumulation und Koncentration selbst wieder um in eine Quelle neuer Wechsel der Zusammensetzung des Kapitals oder aber- malig beschleunigter Abnahme seines variablen gegen seinen constanten Bestandtheil. Diese mit dem Wachsthum des Gesammtkapitals be- schleunigte und rascher denn sein eignes Wachsthum beschleunigte relative Abnahme seines variablen Bestandtheils scheint auf der andern Seite umgekehrt stets rascheres absolutes Wachsthum der Arbeiterbevölkerung als das des variablen Kapitals oder ihrer Beschäftigungsmittel. Die kapitalistische Accu-

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/634>, abgerufen am 26.11.2024.