[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.ist nicht Vernunfft-mäßig/ sintemahl alle LXXIX. Das gröste Elend der Menschen ist LXXX. Wer sich von der Furcht des bösen be- nur
iſt nicht Vernunfft-maͤßig/ ſintemahl alle LXXIX. Das groͤſte Elend der Menſchen iſt LXXX. Wer ſich von der Furcht des boͤſen be- nur
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0095" n="94[84]"/> iſt nicht Vernunfft-maͤßig/ ſintemahl alle<lb/> Plagen dieſes Lebens/ und wann es mit der<lb/> Zeit ſich endigen ſoll/ nicht ſo maͤchtig iſt/ ei-<lb/> nen Mann/ der ſich ruͤhmet/ daß er durch<lb/> das Licht des Verſtandes geleitet werde/<lb/> zu bekuͤmmern.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">LXXIX.</hi> </head><lb/> <p>Das groͤſte Elend der Menſchen iſt<lb/> nicht/ wie man meynet/ daß er den Todt zum<lb/> Feinde hat/ und er immerdar vor demſelben<lb/> in dieſem Leben ſich fuͤrchten muß/ ſondern<lb/> es beſtehet darinn/ daß eꝛ in die Welt kompt/<lb/> damit er wieder vergehe/ er iſt ſelber ſein<lb/> grauſamſter Feind/ und weil er gemeiniglich<lb/> gar zu ſehr an dem Leben haͤngt und daſſel-<lb/> be allzuſehr liebt/ ſo macht er ſich zum Scla-<lb/> ven aller Laſter/ an ſtatt/ daß/ wann er den<lb/> Todt recht foͤrchte/ er ſich nicht faͤumen wuͤr-<lb/> de/ ein frommer Mann zu werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">LXXX.</hi> </head><lb/> <p>Wer ſich von der Furcht des boͤſen be-<lb/> freyen will/ der darff ſich nur befleiſſen gutes<lb/> gu thun/ und daſſelbe ohn unterlaß. Fliehe<lb/> das Ubel/ damit du recht haſt das Gute zu<lb/> hoffen. Man wird ihm ſelber nuͤtzlich/ wann<lb/> man andere Leute verpflichtet. Du thuſt<lb/> dir mehr Leides/ als du meineſt/ wann du<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nur</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [94[84]/0095]
iſt nicht Vernunfft-maͤßig/ ſintemahl alle
Plagen dieſes Lebens/ und wann es mit der
Zeit ſich endigen ſoll/ nicht ſo maͤchtig iſt/ ei-
nen Mann/ der ſich ruͤhmet/ daß er durch
das Licht des Verſtandes geleitet werde/
zu bekuͤmmern.
LXXIX.
Das groͤſte Elend der Menſchen iſt
nicht/ wie man meynet/ daß er den Todt zum
Feinde hat/ und er immerdar vor demſelben
in dieſem Leben ſich fuͤrchten muß/ ſondern
es beſtehet darinn/ daß eꝛ in die Welt kompt/
damit er wieder vergehe/ er iſt ſelber ſein
grauſamſter Feind/ und weil er gemeiniglich
gar zu ſehr an dem Leben haͤngt und daſſel-
be allzuſehr liebt/ ſo macht er ſich zum Scla-
ven aller Laſter/ an ſtatt/ daß/ wann er den
Todt recht foͤrchte/ er ſich nicht faͤumen wuͤr-
de/ ein frommer Mann zu werden.
LXXX.
Wer ſich von der Furcht des boͤſen be-
freyen will/ der darff ſich nur befleiſſen gutes
gu thun/ und daſſelbe ohn unterlaß. Fliehe
das Ubel/ damit du recht haſt das Gute zu
hoffen. Man wird ihm ſelber nuͤtzlich/ wann
man andere Leute verpflichtet. Du thuſt
dir mehr Leides/ als du meineſt/ wann du
nur
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/95 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 94[84]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/95>, abgerufen am 26.06.2024. |