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Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Caput VII.
ihm solches desto bequemer fallen. Frisch gesottene
Eyer/ welche man allenthalben auf denen Land-
Reisen haben kan/ seynd allemahl am sichersten;
da auch ein Reisender eine Mixtur von getruckne-
ter Weinraute/ Salbey/ und Citronen-Schalen/
alles klein pulverisiret/ in einer Schachtel bey sich
führet/ und des Morgens etwas davon auf But-
ter-Brod gestreuet/ essen/ hierauf einen Schluck
Wachholder-Brandewein trincken solte/ würde ihm
solches nicht allein bey ungesunder Lufft/ sondern
auch bey schädlichen Speisen gar wohl zu statten
kommen/ nach dem bekandten Sprichwort: Sal-
via & Ruta faciunt Tibi Pocula tuta.
Ein Gläß-
gen Elixir proprietatis bey sich geführet/ und da-
von/ wann etwann der Magen verdorben worden/
40. biß 50. Tropffen eingenommen/ solches stärcket
auch trefflich den Magen/ und erwecket neuen Ap-
petit.
Ein jeder/ welcher sich durch Gehen oder Rei-
ten erhitzet hat/ hüte sich auch/ daß er nicht jählings
einen starcken kalten Trunck darauf thue/ weil sol-
ches/ wo nicht den Todt/ doch unfehlbar eine schwe-
re Kranckheit nach sich ziehet/ und dem Menschen
dergestalt zurichten kan/ daß er sich sein Lebtag da-
mit schleppen muß/ und niemahls wieder recht zu
Kräfften kommt.

Das Erkälten auf Reisen ist auch sehr gefähr-
lich/ und ziehet Haupt-Weh/ Husten und Flüsse
nach sich; dahero ein jeder Reisender sich wohl mit
guten Kleidern versehen/ und wie warm er auch in
solchen werden möchte/ sich doch nicht gleich ent-
blösen/ sondern nach und nach abkühlen muß/ da-
mit er der Natur nicht auf einmahl zu viel Gewalt

anthun/

Caput VII.
ihm ſolches deſto bequemer fallen. Friſch geſottene
Eyer/ welche man allenthalben auf denen Land-
Reiſen haben kan/ ſeynd allemahl am ſicherſten;
da auch ein Reiſender eine Mixtur von getruckne-
ter Weinraute/ Salbey/ und Citronen-Schalen/
alles klein pulveriſiret/ in einer Schachtel bey ſich
fuͤhret/ und des Morgens etwas davon auf But-
ter-Brod geſtreuet/ eſſen/ hierauf einen Schluck
Wachholder-Brandewein trincken ſolte/ wuͤrde ihm
ſolches nicht allein bey ungeſunder Lufft/ ſondern
auch bey ſchaͤdlichen Speiſen gar wohl zu ſtatten
kommen/ nach dem bekandten Sprichwort: Sal-
via & Ruta faciunt Tibi Pocula tuta.
Ein Glaͤß-
gen Elixir proprietatis bey ſich gefuͤhret/ und da-
von/ wann etwann der Magen verdorben worden/
40. biß 50. Tropffen eingenommen/ ſolches ſtaͤrcket
auch trefflich den Magen/ und erwecket neuen Ap-
petit.
Ein jeder/ welcher ſich durch Gehen oder Rei-
ten erhitzet hat/ huͤte ſich auch/ daß er nicht jaͤhlings
einen ſtarcken kalten Trunck darauf thue/ weil ſol-
ches/ wo nicht den Todt/ doch unfehlbar eine ſchwe-
re Kranckheit nach ſich ziehet/ und dem Menſchen
dergeſtalt zurichten kan/ daß er ſich ſein Lebtag da-
mit ſchleppen muß/ und niemahls wieder recht zu
Kraͤfften kommt.

Das Erkaͤlten auf Reiſen iſt auch ſehr gefaͤhr-
lich/ und ziehet Haupt-Weh/ Huſten und Fluͤſſe
nach ſich; dahero ein jeder Reiſender ſich wohl mit
guten Kleidern verſehen/ und wie warm er auch in
ſolchen werden moͤchte/ ſich doch nicht gleich ent-
bloͤſen/ ſondern nach und nach abkuͤhlen muß/ da-
mit er der Natur nicht auf einmahl zu viel Gewalt

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[288/0312] Caput VII. ihm ſolches deſto bequemer fallen. Friſch geſottene Eyer/ welche man allenthalben auf denen Land- Reiſen haben kan/ ſeynd allemahl am ſicherſten; da auch ein Reiſender eine Mixtur von getruckne- ter Weinraute/ Salbey/ und Citronen-Schalen/ alles klein pulveriſiret/ in einer Schachtel bey ſich fuͤhret/ und des Morgens etwas davon auf But- ter-Brod geſtreuet/ eſſen/ hierauf einen Schluck Wachholder-Brandewein trincken ſolte/ wuͤrde ihm ſolches nicht allein bey ungeſunder Lufft/ ſondern auch bey ſchaͤdlichen Speiſen gar wohl zu ſtatten kommen/ nach dem bekandten Sprichwort: Sal- via & Ruta faciunt Tibi Pocula tuta. Ein Glaͤß- gen Elixir proprietatis bey ſich gefuͤhret/ und da- von/ wann etwann der Magen verdorben worden/ 40. biß 50. Tropffen eingenommen/ ſolches ſtaͤrcket auch trefflich den Magen/ und erwecket neuen Ap- petit. Ein jeder/ welcher ſich durch Gehen oder Rei- ten erhitzet hat/ huͤte ſich auch/ daß er nicht jaͤhlings einen ſtarcken kalten Trunck darauf thue/ weil ſol- ches/ wo nicht den Todt/ doch unfehlbar eine ſchwe- re Kranckheit nach ſich ziehet/ und dem Menſchen dergeſtalt zurichten kan/ daß er ſich ſein Lebtag da- mit ſchleppen muß/ und niemahls wieder recht zu Kraͤfften kommt. Das Erkaͤlten auf Reiſen iſt auch ſehr gefaͤhr- lich/ und ziehet Haupt-Weh/ Huſten und Fluͤſſe nach ſich; dahero ein jeder Reiſender ſich wohl mit guten Kleidern verſehen/ und wie warm er auch in ſolchen werden moͤchte/ ſich doch nicht gleich ent- bloͤſen/ ſondern nach und nach abkuͤhlen muß/ da- mit er der Natur nicht auf einmahl zu viel Gewalt anthun/

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/312>, abgerufen am 22.11.2024.