Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.Von der See-Fahrt/ und was Schiffe/ weil ihnen die Sand-Bäncke und die Tieffen/auch andere gefährliche/ oder sichere Oerter besser als den fremden Schiffern bekannt/ vor ein gewisses/ und manchmahl ziemlich hohes Geld/ Pilotage genannt/ in und aus der See bringen; An etlichen Orten hat des Landes Obrigkeit den See-fahrenden zu gut/ Tonnen/ welche auf den Grund an einen Ancker befestiget/ legen lassen/ denen Schiffenden die rechte Fahrt dadurch zu zeigen. Hieher gehören auch Leucht-Thürme/ auf wel- chen an den Strand der See bey nächtlicher Weile ein Feuer unterhalten wird/ nach dessen Schein die in der See herumschwebende Schiffe wegen des Havens sich richten können. Ein Schiff solcher gestalt nun auf der Rehde lie- gewisse
Von der See-Fahrt/ und was Schiffe/ weil ihnen die Sand-Baͤncke und die Tieffen/auch andere gefaͤhrliche/ oder ſichere Oerter beſſer als den fremden Schiffern bekannt/ vor ein gewiſſes/ und manchmahl ziemlich hohes Geld/ Pilotage genannt/ in und aus der See bringen; An etlichen Orten hat des Landes Obrigkeit den See-fahrenden zu gut/ Tonnen/ welche auf den Grund an einen Ancker befeſtiget/ legen laſſen/ denen Schiffenden die rechte Fahrt dadurch zu zeigen. Hieher gehoͤren auch Leucht-Thuͤrme/ auf wel- chen an den Strand der See bey naͤchtlicher Weile ein Feuer unterhalten wird/ nach deſſen Schein die in der See herumſchwebende Schiffe wegen des Havens ſich richten koͤnnen. Ein Schiff ſolcher geſtalt nun auf der Rehde lie- gewiſſe
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Von der See-Fahrt/ und was
Schiffe/ weil ihnen die Sand-Baͤncke und die Tieffen/
auch andere gefaͤhrliche/ oder ſichere Oerter beſſer als
den fremden Schiffern bekannt/ vor ein gewiſſes/ und
manchmahl ziemlich hohes Geld/ Pilotage genannt/ in
und aus der See bringen; An etlichen Orten hat des
Landes Obrigkeit den See-fahrenden zu gut/ Tonnen/
welche auf den Grund an einen Ancker befeſtiget/ legen
laſſen/ denen Schiffenden die rechte Fahrt dadurch zu
zeigen. Hieher gehoͤren auch Leucht-Thuͤrme/ auf wel-
chen an den Strand der See bey naͤchtlicher Weile ein
Feuer unterhalten wird/ nach deſſen Schein die in der
See herumſchwebende Schiffe wegen des Havens
ſich richten koͤnnen.
Ein Schiff ſolcher geſtalt nun auf der Rehde lie-
gende/ gehet entweder allein/ oder mit Convoy, ge-
ſchiehet dieſes letztere inſonderheit bey unſichern und
Kriegs-Zeiten/ ſo begiebet es ſich nach den Ort/ wo die
Convoy oder Krieges-Schiff/ welche die Kauffſahr-
dey Schiffe begleiten ſollen/ den Rendevous beſtim-
met/ gemeiniglich iſt ſolcher vor die Schiffe/ die aus
der Oſt-nach der Weſt-See gehen/ der Sund zwi-
ſchen Helſingburg und Helſignoͤr/ vor welche Con-
voy ein gewiſſes Geld der Admiralitaͤt muß erleget
werden; Ein oder zwey Tage vor Abgang der Con-
voy wird Admiralitaͤt gemachet/ und einen jeden der
unter der Convoy fahren will/ ein Seyn oder Ad-
miralitaͤts-Brief gegeben/ nach welchen er ſich die
gantze Reiſe/ vermoͤge der Herren Staaten Ordon-
nance von Ao. 1677. den 16 Januarii, richten muß;
Des Tages wann der Admiral will zu Segel gehen/
thut er einen Schuß/ macht auch wol ſein Bezaan los/
damit alle Schiffe Zeit haben moͤgen/ ihr Ancker auf-
zuwinden/ und Segel zu machen. Hierauf laͤſt er eine
gewiſſe
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