Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.davon zu wissen nöhtig. sen Ausbesserung/ in währender Reise zu besorgenWann ein Schiff Canonen führet/ so werden auch Constapels und Feurwerckers/ und zu des Capi- tains Lust und des Schiffers Ehre/ Trompeter und Musicanten mitgenommen; Geringere Offician- ten seynd der Schiemann/ welcher auf die Ancker- Tauen bestellet/ der Budelier, welcher das Schiff- Proviant in Verwahrung hat/ der Mund- und Schiff-Koch/ deren jener vor den Capitain, dieser vor das Schiff-Volck kochet. Endlich seynd auf theils Kauffardey-Schiffen auch einige Soldaten mit ihren Officiern, durchgehends aber so viel Matrosen, als das Schiff zu regieren/ und hin und her zu bringen nöhtig ist. Wann nun diese Leute alle embarqviret/ die benöhtigte Provision an Proviant und Muni- tion auf so viel Wochen oder Monat an Schiff ge- bracht/ der Schiffer völlige Instruction, Geld und Abschied von seinen Rehdern genommen/ und Schiff und Gut auf den Zoll oder bey der Admiralität frey gemacht worden/ so leget man hinaus auf die Rehde/ und erwartet guten Wind zum Absegeln; Etliche Schiffe/ ehe sie dahin kommen/ müssen/ weil die Kauff- Städte ins Land hinein liegen/ sich erst den Strand hinunter arbeiten lassen/ manchmahl nur mit halber Ladung hinunter gehen/ und sich das übrige Gut in Alleges, Prahmen oder kleinen Fahrzeugen nach- bringen lassen/ weil der Strohm nicht tieff genug ist/ das schwer beladene Schiff/ welches manchmahl 10. und mehr Fuß tieff in Wasser gehet/ zutragen/ an den Ausfluß des Strohms in die See finden sich gemeinig- lich Pilotten oder Loots-Leute/ von den Bley-Wurff welches Loht genennet wird/ und womit sie die Tieffen ergründen/ also genennet/ welche die beladene Schif- G g g
davon zu wiſſen noͤhtig. ſen Ausbeſſerung/ in waͤhrender Reiſe zu beſorgenWann ein Schiff Canonen fuͤhret/ ſo werden auch Conſtapels und Feurwerckers/ und zu des Capi- tains Luſt und des Schiffers Ehre/ Trompeter und Muſicanten mitgenommen; Geringere Offician- ten ſeynd der Schiemann/ welcher auf die Ancker- Tauen beſtellet/ der Budelier, welcher das Schiff- Proviant in Verwahrung hat/ der Mund- und Schiff-Koch/ deren jener vor den Capitain, dieſer vor das Schiff-Volck kochet. Endlich ſeynd auf theils Kauffardey-Schiffen auch einige Soldaten mit ihren Officiern, durchgehends aber ſo viel Matroſen, als das Schiff zu regieren/ und hin und her zu bringen noͤhtig iſt. Wann nun dieſe Leute alle embarqviret/ die benoͤhtigte Proviſion an Proviant und Muni- tion auf ſo viel Wochen oder Monat an Schiff ge- bracht/ der Schiffer voͤllige Inſtruction, Geld und Abſchied von ſeinen Rehdern genommen/ und Schiff und Gut auf den Zoll oder bey der Admiralitaͤt frey gemacht worden/ ſo leget man hinaus auf die Rehde/ und erwartet guten Wind zum Abſegeln; Etliche Schiffe/ ehe ſie dahin kommen/ muͤſſen/ weil die Kauff- Staͤdte ins Land hinein liegen/ ſich erſt den Strand hinunter arbeiten laſſen/ manchmahl nur mit halber Ladung hinunter gehen/ und ſich das uͤbrige Gut in Alleges, Prahmen oder kleinen Fahrzeugen nach- bringen laſſen/ weil der Strohm nicht tieff genug iſt/ das ſchwer beladene Schiff/ welches manchmahl 10. und mehr Fuß tieff in Waſſer gehet/ zutragen/ an den Ausfluß des Strohms in die See finden ſich gemeinig- lich Pilotten oder Loots-Leute/ von den Bley-Wurff welches Loht genennet wird/ und womit ſie die Tieffen ergruͤnden/ alſo genennet/ welche die beladene Schif- G g g
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davon zu wiſſen noͤhtig.
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Wann ein Schiff Canonen fuͤhret/ ſo werden auch
Conſtapels und Feurwerckers/ und zu des Capi-
tains Luſt und des Schiffers Ehre/ Trompeter und
Muſicanten mitgenommen; Geringere Offician-
ten ſeynd der Schiemann/ welcher auf die Ancker-
Tauen beſtellet/ der Budelier, welcher das Schiff-
Proviant in Verwahrung hat/ der Mund- und
Schiff-Koch/ deren jener vor den Capitain, dieſer
vor das Schiff-Volck kochet. Endlich ſeynd auf
theils Kauffardey-Schiffen auch einige Soldaten mit
ihren Officiern, durchgehends aber ſo viel Matroſen,
als das Schiff zu regieren/ und hin und her zu bringen
noͤhtig iſt. Wann nun dieſe Leute alle embarqviret/
die benoͤhtigte Proviſion an Proviant und Muni-
tion auf ſo viel Wochen oder Monat an Schiff ge-
bracht/ der Schiffer voͤllige Inſtruction, Geld und
Abſchied von ſeinen Rehdern genommen/ und Schiff
und Gut auf den Zoll oder bey der Admiralitaͤt frey
gemacht worden/ ſo leget man hinaus auf die Rehde/
und erwartet guten Wind zum Abſegeln; Etliche
Schiffe/ ehe ſie dahin kommen/ muͤſſen/ weil die Kauff-
Staͤdte ins Land hinein liegen/ ſich erſt den Strand
hinunter arbeiten laſſen/ manchmahl nur mit halber
Ladung hinunter gehen/ und ſich das uͤbrige Gut in
Alleges, Prahmen oder kleinen Fahrzeugen nach-
bringen laſſen/ weil der Strohm nicht tieff genug iſt/
das ſchwer beladene Schiff/ welches manchmahl 10.
und mehr Fuß tieff in Waſſer gehet/ zutragen/ an den
Ausfluß des Strohms in die See finden ſich gemeinig-
lich Pilotten oder Loots-Leute/ von den Bley-Wurff
welches Loht genennet wird/ und womit ſie die Tieffen
ergruͤnden/ alſo genennet/ welche die beladene
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