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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Achte Buch.
Zur straff/ und stehen da bereit zu scharmützieren;
Zu diesen wil ich dich/ o färst Eneas/ führen/
Du solst ihr feldherr seyn: Es liget alles voll
Am haven/ sind für leid und ungedult fast toll;
Und wollen/ man sol sie stracks für die feinde führen;
Allein ein alter man/ bey dem sich weißheit spüren
Und propheceyung ließ/ eröffnet seinen mund
Und that zum unterricht diß ihnen freundlich kund:
O schöne manschafft aus Hetrurien entsprungen
Der väter blum und krafft/ die wahrer schmertz getrungen
Zu ziehen gegen feind/ und die gerechter grimm
Entgegen den Mezentz gereitzt mit ungestümm
Es mag kein Welscher mann nach göttlichem vorsehen
Sich auff so grosses volck und regiment verstehen:
Für allen dingen müst ihr seyn darauff bedacht/
Wie von den frembden euch ein heerfürst sey gebracht.
Drauff hat sich dieses volck so angehörter massen
Nach göttlichen bericht im felde stillen lassen;
Der Tarchon aber hat mir bottschaffk zugesand/
Und mit des reiches kron den scepter zuerkand:
Und wil mich allerdings zu ihrem König machen;
nun nehm ich mich gern an des krieges und reichs sachen:
Allein mein kalter leib und träges alterthumb
Mißgönnt die berrschafft mir zu werben ehr und ruhm.
Zwar wolt ich meinen sohn wol gern hierzu vermahnen/
Daß er sich dieses reichs und aller unterthanen
Nehm an/ im fall er nicht von einer mutter wehr/
Die aus Sabinen ist gekommen bürtig her/
Und
Das Achte Buch.
Zur ſtraff/ und ſtehen da bereit zu ſcharmuͤtzieren;
Zu dieſen wil ich dich/ o faͤrſt Eneas/ fuͤhren/
Du ſolſt ihr feldherr ſeyn: Es liget alles voll
Am haven/ ſind fuͤr leid und ungedult faſt toll;
Und wollen/ man ſol ſie ſtracks fuͤr die feinde fuͤhren;
Allein ein alter man/ bey dem ſich weißheit ſpuͤren
Und propheceyung ließ/ eroͤffnet ſeinen mund
Und that zum unterricht diß ihnen freundlich kund:
O ſchoͤne manſchafft aus Hetrurien entſprungen
Der vaͤter blum und krafft/ die wahrer ſchmertz getrungẽ
Zu ziehen gegen feind/ und die gerechter grimm
Entgegen den Mezentz gereitzt mit ungeſtuͤmm
Es mag kein Welſcher mann nach goͤttlichem vorſehen
Sich auff ſo groſſes volck und regiment verſtehen:
Fuͤr allen dingen muͤſt ihr ſeyn darauff bedacht/
Wie von den frembden euch ein heerfuͤrſt ſey gebracht.
Drauff hat ſich dieſes volck ſo angehoͤrter maſſen
Nach goͤttlichen bericht im felde ſtillen laſſen;
Der Tarchon aber hat mir bottſchaffk zugeſand/
Und mit des reiches kron den ſcepter zuerkand:
Und wil mich allerdings zu ihrem Koͤnig machen;
nun nehm ich mich gern an des krieges und reichs ſachen:
Allein mein kalter leib und traͤges alterthumb
Mißgoͤnnt die berrſchafft mir zu werben ehr und ruhm.
Zwar wolt ich meinen ſohn wol gern hierzu vermahnen/
Daß er ſich dieſes reichs und aller unterthanen
Nehm an/ im fall er nicht von einer mutter wehr/
Die aus Sabinen iſt gekommen buͤrtig her/
Und
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[398/0420] Das Achte Buch. Zur ſtraff/ und ſtehen da bereit zu ſcharmuͤtzieren; Zu dieſen wil ich dich/ o faͤrſt Eneas/ fuͤhren/ Du ſolſt ihr feldherr ſeyn: Es liget alles voll Am haven/ ſind fuͤr leid und ungedult faſt toll; Und wollen/ man ſol ſie ſtracks fuͤr die feinde fuͤhren; Allein ein alter man/ bey dem ſich weißheit ſpuͤren Und propheceyung ließ/ eroͤffnet ſeinen mund Und that zum unterricht diß ihnen freundlich kund: O ſchoͤne manſchafft aus Hetrurien entſprungen Der vaͤter blum und krafft/ die wahrer ſchmertz getrungẽ Zu ziehen gegen feind/ und die gerechter grimm Entgegen den Mezentz gereitzt mit ungeſtuͤmm Es mag kein Welſcher mann nach goͤttlichem vorſehen Sich auff ſo groſſes volck und regiment verſtehen: Fuͤr allen dingen muͤſt ihr ſeyn darauff bedacht/ Wie von den frembden euch ein heerfuͤrſt ſey gebracht. Drauff hat ſich dieſes volck ſo angehoͤrter maſſen Nach goͤttlichen bericht im felde ſtillen laſſen; Der Tarchon aber hat mir bottſchaffk zugeſand/ Und mit des reiches kron den ſcepter zuerkand: Und wil mich allerdings zu ihrem Koͤnig machen; nun nehm ich mich gern an des krieges und reichs ſachen: Allein mein kalter leib und traͤges alterthumb Mißgoͤnnt die berrſchafft mir zu werben ehr und ruhm. Zwar wolt ich meinen ſohn wol gern hierzu vermahnen/ Daß er ſich dieſes reichs und aller unterthanen Nehm an/ im fall er nicht von einer mutter wehr/ Die aus Sabinen iſt gekommen buͤrtig her/ Und

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/420>, abgerufen am 22.11.2024.