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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Achte Buch.
Dort sassen alte leut/ die priesen Herculs tugend
Und thaten mit gesang/ wie er schon in der jugend
Zwo schlangen hätt erwürgt mit seiner kindeshand/
Die ersten bestien/ die wider ihn entbrand
Durch Juno bittern haß/ und wie er ferner hätte
Mit krieg gekehret ümb die weitberühmte städte/
Als Troja/ und hernach Oechalia/ wie er
Wol tausendterley müh/ angst/ elend und beschwer
Aus zwang des Königis Eurysteus und getriebe
Der grimmen himmelsfrau durch grosse tugendliebe
Gelitten hätte fest. Du unbesiegter held/
(So sungen sie) der du bist groß in gantzer welt;
Du hast das pferdevolck von zweyerley gestalten
Die man Centauren nennt/ mit grimmigen gewalten
Erschlagen und erwürgt/ du hast den grossen stier
Zu Creta umbgebracht/ das ungeheure thier;
Du hast den lewen auch vermocht zu übermeistern
Im walde Nemea/ die hölle sampt den geistern
Geschreckt und überstrebt. Es hat der höllenhund/
Da er die beine fraß/ und lag mit offnem schlund/
Gefürchtet deinen zorn/ und allda lassen liegen
Was er benaget hat/ weil er sich muste schmiegen
Für deine grosse macht. Nicht einige gestalt
Der ungeheuren thier/ auch keinerley gewalt
Hat jemals dich geschreckt. Typholus hat nicht können
Mit seiner stärck und wehr dir etwas angewinnen/
Noch schrecken jagen ein: Es hat dir nicht an rath
Gemangelt/ da die schlang dich so ümringet hat/
Zu
Das Achte Buch.
Dort ſaſſen alte leut/ die prieſen Herculs tugend
Und thaten mit geſang/ wie er ſchon in der jugend
Zwo ſchlangen haͤtt erwuͤrgt mit ſeiner kindeshand/
Die erſten beſtien/ die wider ihn entbrand
Durch Juno bittern haß/ und wie er ferner haͤtte
Mit krieg gekehret uͤmb die weitberuͤhmte ſtaͤdte/
Als Troja/ und hernach Oechalia/ wie er
Wol tauſendterley muͤh/ angſt/ elend und beſchwer
Aus zwang des Koͤnigis Euryſteus und getriebe
Der grimmen himmelsfrau durch groſſe tugendliebe
Gelitten haͤtte feſt. Du unbeſiegter held/
(So ſungen ſie) der du biſt groß in gantzer welt;
Du haſt das pferdevolck von zweyerley geſtalten
Die man Centauren nennt/ mit grimmigen gewalten
Erſchlagen und erwuͤrgt/ du haſt den groſſen ſtier
Zu Creta umbgebracht/ das ungeheure thier;
Du haſt den lewen auch vermocht zu uͤbermeiſtern
Im walde Nemea/ die hoͤlle ſampt den geiſtern
Geſchreckt und uͤberſtrebt. Es hat der hoͤllenhund/
Da er die beine fraß/ und lag mit offnem ſchlund/
Gefuͤrchtet deinen zorn/ und allda laſſen liegen
Was er benaget hat/ weil er ſich muſte ſchmiegen
Fuͤr deine groſſe macht. Nicht einige geſtalt
Der ungeheuren thier/ auch keinerley gewalt
Hat jemals dich geſchreckt. Typholus hat nicht koͤnnen
Mit ſeiner ſtaͤrck und wehr dir etwas angewinnen/
Noch ſchrecken jagen ein: Es hat dir nicht an rath
Gemangelt/ da die ſchlang dich ſo uͤmringet hat/
Zu
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[384/0406] Das Achte Buch. Dort ſaſſen alte leut/ die prieſen Herculs tugend Und thaten mit geſang/ wie er ſchon in der jugend Zwo ſchlangen haͤtt erwuͤrgt mit ſeiner kindeshand/ Die erſten beſtien/ die wider ihn entbrand Durch Juno bittern haß/ und wie er ferner haͤtte Mit krieg gekehret uͤmb die weitberuͤhmte ſtaͤdte/ Als Troja/ und hernach Oechalia/ wie er Wol tauſendterley muͤh/ angſt/ elend und beſchwer Aus zwang des Koͤnigis Euryſteus und getriebe Der grimmen himmelsfrau durch groſſe tugendliebe Gelitten haͤtte feſt. Du unbeſiegter held/ (So ſungen ſie) der du biſt groß in gantzer welt; Du haſt das pferdevolck von zweyerley geſtalten Die man Centauren nennt/ mit grimmigen gewalten Erſchlagen und erwuͤrgt/ du haſt den groſſen ſtier Zu Creta umbgebracht/ das ungeheure thier; Du haſt den lewen auch vermocht zu uͤbermeiſtern Im walde Nemea/ die hoͤlle ſampt den geiſtern Geſchreckt und uͤberſtrebt. Es hat der hoͤllenhund/ Da er die beine fraß/ und lag mit offnem ſchlund/ Gefuͤrchtet deinen zorn/ und allda laſſen liegen Was er benaget hat/ weil er ſich muſte ſchmiegen Fuͤr deine groſſe macht. Nicht einige geſtalt Der ungeheuren thier/ auch keinerley gewalt Hat jemals dich geſchreckt. Typholus hat nicht koͤnnen Mit ſeiner ſtaͤrck und wehr dir etwas angewinnen/ Noch ſchrecken jagen ein: Es hat dir nicht an rath Gemangelt/ da die ſchlang dich ſo uͤmringet hat/ Zu

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/406>, abgerufen am 22.11.2024.