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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Achte Buch.
Derhalben bringt ihm vor und sagt/ wie ihr vernommen
Daß Troer obersten in bottschafft angekommen/
Und bitten einen bund mit ihnen ein zu gehn.
Der Pallas kunte kaum für wundrung stille stehn/
Als er den namen hört der kriegs-berühmten lente;
Trit aus/ wer du auch bist/ sagt er/ der du von streite
Und langem kriege kömmst/ Sprich selber mündlich an
Den vater/ und zeuch ein bey uns als lieber mann
Und angenehmer gast. Drauff heist er ihn willkommen/
Und gibt ihm seine hand; Und als er sie genommen/
Trückt er sie treulich fest. Da gingen sie so fort
Den griünen wald hinein verlassend fluß und port.
Eneas redet an den König solcher massen/
Wie es die höffligkeit nicht anders thun wolt lassen:
Du frommer König du aus tapfferm Griechenland/
Dem ich/ wie das gelück und mein betrübter stand
Erfodert/ flehen muß/ und dem ich diese zweige
Des friedens öhlebaums in tieffer demuth zeige;
Ich habe zwar bedorfft in keiner furcht zustehn/
Daß du ein Griegscher fürst/ und aus Arcadien
Bist bürtig und verwand den brüdern/ den Atriden;
Doch aber meine treu und liebe zu dem frieden/
Auch heilger Götter spruch und fest verheissungs pfand/
Daß unsre väter sind einander auch verwand/
Und dann dein gut gerücht/ das weit und breit erschollen/
Hat mich krafft des geschicks mit dir verbinden sollen/
Und selbiges zu thun getrieben kräfftig an/
Was ich sonst gerne thu und nicht wol lassen kan.
Der
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Das Achte Buch.
Derhalben bringt ihm vor und ſagt/ wie ihr vernommẽ
Daß Troer oberſten in bottſchafft angekommen/
Und bitten einen bund mit ihnen ein zu gehn.
Der Pallas kunte kaum fuͤr wundrung ſtille ſtehn/
Als er den namen hoͤrt der kriegs-beruͤhmten lente;
Trit aus/ wer du auch biſt/ ſagt er/ der du von ſtreite
Und langem kriege koͤmmſt/ Sprich ſelber muͤndlich an
Den vater/ und zeuch ein bey uns als lieber mann
Und angenehmer gaſt. Drauff heiſt er ihn willkom̃en/
Und gibt ihm ſeine hand; Und als er ſie genommen/
Truͤckt er ſie treulich feſt. Da gingen ſie ſo fort
Den griuͤnen wald hinein verlaſſend fluß und port.
Eneas redet an den Koͤnig ſolcher maſſen/
Wie es die hoͤffligkeit nicht anders thun wolt laſſen:
Du frommer Koͤnig du aus tapfferm Griechenland/
Dem ich/ wie das geluͤck und mein betruͤbter ſtand
Erfodert/ flehen muß/ und dem ich dieſe zweige
Des friedens oͤhlebaums in tieffer demuth zeige;
Ich habe zwar bedorfft in keiner furcht zuſtehn/
Daß du ein Griegſcher fuͤrſt/ und aus Arcadien
Biſt buͤrtig und verwand den bruͤdern/ den Atriden;
Doch aber meine treu und liebe zu dem frieden/
Auch heilger Goͤtter ſpruch und feſt verheiſſungs pfand/
Daß unſre vaͤter ſind einander auch verwand/
Und dann dein gut geruͤcht/ das weit und breit erſchollẽ/
Hat mich krafft des geſchicks mit dir verbinden ſollen/
Und ſelbiges zu thun getrieben kraͤfftig an/
Was ich ſonſt gerne thu und nicht wol laſſen kan.
Der
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[373/0395] Das Achte Buch. Derhalben bringt ihm vor und ſagt/ wie ihr vernommẽ Daß Troer oberſten in bottſchafft angekommen/ Und bitten einen bund mit ihnen ein zu gehn. Der Pallas kunte kaum fuͤr wundrung ſtille ſtehn/ Als er den namen hoͤrt der kriegs-beruͤhmten lente; Trit aus/ wer du auch biſt/ ſagt er/ der du von ſtreite Und langem kriege koͤmmſt/ Sprich ſelber muͤndlich an Den vater/ und zeuch ein bey uns als lieber mann Und angenehmer gaſt. Drauff heiſt er ihn willkom̃en/ Und gibt ihm ſeine hand; Und als er ſie genommen/ Truͤckt er ſie treulich feſt. Da gingen ſie ſo fort Den griuͤnen wald hinein verlaſſend fluß und port. Eneas redet an den Koͤnig ſolcher maſſen/ Wie es die hoͤffligkeit nicht anders thun wolt laſſen: Du frommer Koͤnig du aus tapfferm Griechenland/ Dem ich/ wie das geluͤck und mein betruͤbter ſtand Erfodert/ flehen muß/ und dem ich dieſe zweige Des friedens oͤhlebaums in tieffer demuth zeige; Ich habe zwar bedorfft in keiner furcht zuſtehn/ Daß du ein Griegſcher fuͤrſt/ und aus Arcadien Biſt buͤrtig und verwand den bruͤdern/ den Atriden; Doch aber meine treu und liebe zu dem frieden/ Auch heilger Goͤtter ſpruch und feſt verheiſſungs pfand/ Daß unſre vaͤter ſind einander auch verwand/ Und dann dein gut geruͤcht/ das weit und breit erſchollẽ/ Hat mich krafft des geſchicks mit dir verbinden ſollen/ Und ſelbiges zu thun getrieben kraͤfftig an/ Was ich ſonſt gerne thu und nicht wol laſſen kan. Der Aa 3

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/395>, abgerufen am 23.11.2024.